Lösen Sie Konflikte erfolgreich mit der Win-win-Strategie
Konfliktpotenziale stecken in jedem Unternehmen!
Es ist wohl kaum ein Unternehmen vorstellbar, in dem es keine Spannungen zwischen Mitarbeitern, einzelnen Gruppen oder ganzen Abteilungen gibt.
Ursachen für einen Konflikt reichen von Konkurrenz um eingeschränkte Ressourcen wie z. B. Druckerkapazitäten oder Konferenzräumen, über unklare Zuständigkeiten in der Organisation bis hin zur Angst, Einfluss und Ansehen zu verlieren oder gar den Arbeitsplatz zu gefährden.
Jeder Konflikt verlangt gründliche Konfliktanalyse
Bei der Vielzahl von Konflikten unterscheiden Kommunikationsexperten 5 Hauptgruppen:
- Zielkonflikt: Prüfen Sie, ob beide Seiten unterschiedliche Ziele verfolgen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt zuerst ein gemeinsames Ziel festlegen. Erst dann können Sie sich auf einen Weg einigen, auf dem Sie dieses gemeinsame Ziel erreichen wollen.
- Wegekonflikt: Selbst wenn beide Seiten das gemeinsame Ziel ins Auge fassen, können die Vorstellungen vom richtigen Weg dorthin weit auseinander liegen. Spielen Sie die verschiedenen Möglichkeiten durch. Wägen Sie gemeinsam mögliche Vor- und Nachteile ab.
- Interessenkonflikt: Nicht immer können Sie eine Diskussion rein sachlich führen. Prüfen Sie, welche sonstigen Interessen Ihre Verhandlungspartner verfolgen, welche Gruppierungen sie möglicherweise vertreten.
- Beziehungskonflikt: Vor allem wenn Sie schon in früheren Verhandlungen mit Ihrem Gesprächspartner im Clinch gelegen haben, kann diese Beziehung den Konflikt entscheidend prägen - zumal wenn Ihr Gegenüber die Runde als Verlierer verlassen hat.
- Rollenkonflikt: Ihr Verhandlungspartner identifiziert sich womöglich mit einer gesellschaftlichen Rolle. Das kann die Rolle als Frau oder als Mann sein, als Behinderter, als Mutter, Vater oder Alleinerziehender. Prüfen Sie, inwieweit solche Rollenmuster in die Verhandlungen mit einfließen.
Traditionelle Konfliktlösung kennt Gewinner und Verlierer
Bei der Lösung eines Konflikts konnten Sie bisher vorwiegend zwischen 2 Varianten wählen: Entweder eine Partei setzt sich durch oder beide Seiten finden einen tragbaren Kompromiss.
Im ersten Fall, dem sogenannten Gewinner-Verlierer Modell, gibt es einen offensichtlichen Verlierer. Im Kompromissfall, auch Verlierer-Verlierer-Modell genannt, büßt jede Seite zumindest einen Teil ihres vorherigen Anspruchs ein. Beide Modelle hinterlassen unzufriedene Konfliktpartner.
Vorsicht
Auch bei Lösungen mit mindestens einem Verlierer ist der Streit zwar formell beigelegt, der Konflikt schwelt aber normalerweise im Verborgenen weiter.
2 Faktoren spielen entscheidend zusammen
Bei diesen beiden Lösungsmodellen ist das Zusammenspiel von Durchsetzungsvermögen auf der einen und dem Willen zur Zusammenarbeit auf der anderen Seite von entscheidender Bedeutung.
Beteiligte entwickeln dementsprechend unterschiedliche Strategien zur Konfliktlösung.
- Zwang drückt den Wunsch aus, seine Position gegen den Widerstand anderer durchzusetzen. Es wird eine Gewinner-Verlierer-Situation angestrebt.
- Vermeiden bedeutet, dass der Konflikt nicht ausgetragen wird und die Situation unverändert weiter bestehen bleibt. Wahrscheinlich verlieren (Verlierer-Verlierer-Modell) beide Seiten.
- Nachgeben ist die häufige Antwort auf Zwang. Der Konflikt ist zwar beendet, die Position jedoch aufgegeben (Gewinner-Verlierer-Situation).
- Zusammenarbeiten heißt die Devise, wenn beide Seiten ihre Position voll einbringen und ein Ergebnis erarbeiten. Hier entsteht eine Gewinner-Gewinner, die sogenannte Win-win-Situation.
Sehen Sie selbst, wie die verschiedenen Modelle ineinander spielen:
Hohes Durchsetzungsvermögen |
Zwang
Zusammenarbeit
Niedriges Durchsetzungsvermögen
Vermeidung
Nachgeben
Niedriger Wille zur Zusammenarbeit
Hoher Wille zur Zusammenarbeit
Heißer Tipp
Ideale Konfliktlösung kennt keine Verlierer
Eine neue Möglichkeit zum Konfliktlösungsprozess ist das Win-win-Modell. Dabei achten Sie darauf, dass keine der beiden Parteien ihre Position durchsetzt oder gezwungenermaßen Abstriche macht.
Stattdessen suchen Sie nach einer dauerhaften Lösung, die beide Seiten voll und ganz akzeptieren. Diskutieren Sie dabei mit Ihrem Konfliktgegner auf einer rein sachlichen Ebene.
Gehen Sie das vorliegende Problem gemeinsam an, statt dass Sie sich gegenseitig bekämpfen. Vor allem sollten Sie bei der Win-win-Strategie die Kommunikationstechniken konsequent umsetzen.
Nur so können Sie typische Missverständnisse und ein Zurückfallen in alte Positionsrangeleien vermeiden.
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