An und mit sich selbst wachsen: Mehr Erfolg durch Persönlichkeit und Charisma

Was ist Persönlichkeit? Wann hat eine Person Charisma? Und wie funktionieren Persönlichkeit und Charisma? Kann man das lernen oder hat man es einfach?

Was macht Menschen für andere interessant? Was ist es, das in uns eine Faszination am Gegenüber auslöst – im direkten Gespräch, bei Live-Auftritten oder selbst bei Videoübertragungen aus fernen Orten? Wenn wir ehrlich sind, können wir es meist gar nicht genau festmachen, wovon wir uns angezogen fühlen, warum uns eine Person zu begeistern weiß oder allein ihr Auftritt ein Gefühl der emotionalen Verbundenheit in uns auslöst.

Persönlichkeit ist vielseitig – und selbstbestimmt

Manchmal staunen wir über den außergewöhnlichen Wissensschatz eines Experten in seinem Fachgebiet, ein anderes Mal überzeugt uns die Lebenserfahrung einer alten Dame und ein weiteres Mal ist es die unerschütterliche Überzeugungskraft eines Mitarbeiters, die uns in den Bann zieht.

Persönlichkeit ist vielseitig und hat ebenso viele Ursprünge. Das Gute daran: Jeder Mensch kann zur (starken) Persönlichkeit heranwachsen. Denn Persönlichkeit per se besitzen wir bereits, wenn wir auf die Welt kommen. Was wir daraus machen, bestimmt zum Teil unser Milieu, in das wir hineinwachsen. Einen nicht weniger bedeutenden Teil unserer Persönlichkeitsentwicklung können wir aber aktiv zumindest mitbestimmen.

Charisma – das besondere Etwas

Eng mit einer starken Persönlichkeit verbunden ist dieses besondere Etwas – Charisma. Doch was ist das eigentlich? Ist es eine gewisse Autorität, die alle anderen verstummen lässt? Ist es eine Ausstrahlung, die uns in ihren Bann zieht? Oder ist es die Hierarchie, der wir folgen (müssen)?

All das sind berechtigte Gedanken – und doch steckt etwas anderes dahinter, das besondere Etwas: Ein Funkeln in den Augen beim Erzählen. Ein Lächeln, das sprichwörtlich Räume füllen kann. Ein Händedruck, der uns das wohlige Gefühl vermittelt, unser Gegenüber nimmt in diesem Moment nur uns wirklich wahr. Charisma als dieses besondere Etwas, das Begeisterung weckt, mit und von ihr lebt.

Und diese Begeisterung ist ansteckend. Menschen, die von etwas absolut überzeugt sind, werden sich leicht(er) tun, ihre eigene Begeisterung auf andere zu übertragen. Das beste Beispiel für diese Wirkweise liefern Kinder – vielleicht bzw. sicher gerade deshalb, weil sie oftmals keine Bedenken hegen, nicht verkopft sind und ihrer Begeisterung einfach freien Lauf lassen. Sind sie von etwas begeistert, sind schnell auch alle anderen positiv angesteckt. Charisma entsteht also durch Begeisterung, wenn eine Idee unsere Begeisterung weckt, wenn wir eine Aufgabe mit Begeisterung annehmen und – weil wir eben keine Kinder mehr sind – wenn wir einen tiefen Sinn in unserem Tun sehen.

Von anderen lernen, authentisch bleiben

Charisma und Persönlichkeit sind Ausstrahlung. Und Ausstrahlung ist Macht. Eine besonders starke, kraftvolle Ausstrahlung geht mit einer besonderen Selbstsicherheit einher, trägt mitreißende Energie und große Anziehungskraft in sich. Charismatische Persönlichkeiten sind von dem überzeugt, was sie sagen und tun. Und genau diese Überzeugung springt wie von selbst auf andere über. Eine überaus schöne Gabe, durch seine eigene Überzeugung und Begeisterung, Freunde, Mitarbeiter oder auch Fremde zu inspirieren. Das Gute an dieser „Gabe“: Charisma kann erlernt Persönlichkeit gestärkt werden. Am besten und meisten lernen wir dabei von denjenigen Menschen, die bereits über die Fähigkeiten und Stärken verfügen, die wir gerne hätten.

Wer nach mehr Persönlichkeit und Charisma strebt, sollte sich deshalb unbedingt charismatische Persönlichkeiten zum Vorbild nehmen, sie analysieren und modellieren. Was machen sie anders, wie verhalten sie sich in bestimmten Situationen, wie sprechen sie, wie gehen sie mit Menschen um? Was macht es aus, dass wir genau sie als charismatische Persönlichkeiten wahrnehmen? Aber bitte: Machen wir uns dabei nicht zur Kopie unserer Vorbilder! Authentizität ist gefragt, ganz man selbst sein. Es bedarf viel Wissen und Übung, aber es ist machbar. Und wenn wir an dem Punkt angelangt sind, an dem uns das, was wir machen und uns ausmacht, wirklich Freude bereitet, Begeisterung in uns weckt, können wir auch andere damit anstecken. Und sind damit auf dem besten Weg hin zu mehr Persönlichkeit und Charisma.

Selbstreflexion führt zur eigenen Persönlichkeit

Wir sind als Menschen in der Lage, uns durch Beobachten und Anpassen des eigenen Denkens, Handelns und Wirkens zu verändern. Dafür müssen wir aber zunächst reflektieren, was uns überhaupt ausmacht. Denn Selbstreflexion ist ein wesentlicher Schlüssel zur Selbsterkenntnis. Und damit eine Grundvoraussetzung, um unsere eigene Persönlichkeit zu entdecken, begreifen zu lernen und uns auf dieser Erkenntnisgrundlage letztlich weiterzuentwickeln. Dabei sitzen wir allzu oft einem Irrglauben auf: Dem (Irr-)Glauben zu wissen, wer wir sind. Wir kennen uns selbst schließlich schon ewig …

Doch gerade im Rahmen der Selbstreflexion dürfen wir unserer Selbsteinschätzung nicht immer vertrauen. Geht es um Selbstreflexion und Selbsterkenntnis ist sie schlicht nicht der beste, weil vorbelastete Berater. Um die eigene Persönlichkeit zu ergründen, sollten wir demnach tiefer – oder breiter – ansetzen. Denn in der Tat kann das Umfeld eine Person oft treffender charakterisieren. Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, Mitarbeiter, aber auch die, die uns nicht zu 100 Prozent wohlgesonnen sind, nehmen oft Dinge von uns wahr, die uns selbst niemals auffallen würden. Selbstreflexion bedeutet also nicht die eigene Sicht auf das Selbst, sondern sich von außen den Spiegel vorhalten zu lassen und so auch blinde Flecken aufzudecken.

Veränderung ist eine Lebensaufgabe

Ob wir wollen oder nicht: Wir kommen heute und in Zukunft an Veränderungen nicht vorbei. Ein Teil davon wird zwangsläufig auch Auswirkungen auf unsere Persönlichkeit haben. Wenn wir diesen Veränderungen offen gegenüberstehen, geht vieles leichter. Und hebt uns immer wieder auch auf neue Ebenen. Wir häufen Wissen an, erfahren Selbsterkenntnis, erweitern unseren Horizont. Und zahlen damit ganz automatisch auf unsere äußere Wirkung ein. Für Neues haben wir kein Muster, keine Erfahrungswerte und oft macht es uns einfach nur Angst. Wenn wir zugleich unsere Angst und die Veränderung bewältigen können, wachsen wir. Und dann wächst auch unsere Persönlichkeit. 

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Antje Heimsoeth

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