Führungsstil-Schlüsselkompetenz 2: Soziale Netzwerke einrichten
Zukunftsmodell der Führung: Selbst organisierende Netzwerke
Netzwerke gab es schon immer – auch vor dem Internet mit seinen vielen Social Networks und Social–Online-Internet–Communities. Ob es nun der Branchenverband oder der Verein war, so manche Führungskraft und manches Unternehmen verfügte längst über ein soziales Netzwerk.
Das Zukunftsmodell der Führung – selbst organisierende Netzwerke – geht allerdings über dieses Konzept der bisherigen sozialen Netzwerke hinaus. Selbst organisierende Netzwerke beziehen sich auf die Unternehmensorganisation, d.h. das Unternehmen sollte sich in Netzwerkstrukturen organisieren, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt bewältigen zu können. Denn selbst organisierende (soziale) Netzwerke haben eins gemeinsam: Die kollektive Intelligenz - die Schwarmintelligenz - wird aktiviert und angezapft. Das sogenannte Crowdsourcing gilt als Instrument, um
- kreative Impulse freizusetzen,
- höhere Innovationskraft zu erzeugen,
- Prozesse zu beschleunigen
- und die Komplexität (der Prozesse) zu verringern.
Als Führungskraft sind Sie und Ihr Führungsstil gefragt, um solch ein (soziales) Netzwerk innerhalb der Unternehmensorganisation mit aufzubauen. Es wird zu einer weiteren Schlüsselkompetenz der Führungskultur, die sich wie die gesamte Arbeitswelt im Wandel befindet.
Neue Schlüsselkompetenz im Führungsstil: (Soziale) Netzwerke und Netzwerkstrukturen errichten
Tipp 1: Vernetzt denken, handeln und arbeiten
Netzwerkstrukturen orientieren sich nicht allein an der bisherigen Unternehmensorganisation, sondern übertreten diese. Das Denken, Handeln und Arbeiten in Abteilungen wird durchbrochen, um die Mitarbeiter direkt zusammenzuführen, die mit dem jeweiligen Problem, dem Kunden, der Reklamation oder was immer ansteht zu tun haben.
Fragen Sie sich:
- Wie können Mitarbeiter abteilungsübergreifend ein lokales und/oder virtuelles Netzwerk im Unternehmen erstellen?
- Welche Infrastruktur müsste dafür hergestellt werden? Wie müssten die Räume und Einrichtungen dafür gestaltet werden?
- Welche Freiräume dürfen Sie für dieses Ziel innerhalb Ihres Führungsstils Ihren Mitarbeitern gewähren? Was gilt es loszulassen? Was verstärkt zu leben?
- Wie können Kommunikationsbarrieren abgebaut werden? Was müssten Sie hierfür tun?
- Wie kann der Netzwerk-Gedanke verankert werden? Vielleicht sollte jeder einmal eine persönliche Netzwerk-Karte erstellen, d.h. sich fragen: Mit wem habe ich im Unternehmen Kontakt? Wofür nutze ich diesen Kontakt? Zu wem sollte ich auch Kontakt haben?
Tipp 2: Mitarbeiterführung mit mehr Empowerment
Obwohl viele Mitarbeiter – nicht allein die Digital Natives – sich in ihrer Freizeit in den Social Networks tummeln, ist es für viele leider noch nicht selbstverständlich, diese Fähigkeit auch innerhalb des Unternehmens gezielt einzusetzen und zu nutzen. Ursache hierfür sind oftmals die Unternehmenshierarchien und Unternehmensführung, die
- das sich vernetzen blockieren.
- dem Mitarbeiter wenig Freiraum bieten.
- den Mitarbeiter auf seine Funktion und Position beschränken.
- die Eigeninitiative oftmals ausbremst.
Nun allein diese Hierarchien abzubauen und zu durchbrechen, ist zwar eine wichtige Voraussetzung, um die gewünschten Netzwerkstrukturen aufzubauen, reicht aber bei weitem nicht aus. Vielmehr gilt es auch die „Mauern in den Köpfen“ einzureißen, d.h. das langjährige, vertraute Gedanken-Muster „Ich bin dafür nicht zuständig“ oder „Darauf habe ich keinen Einfluss“ oder „Sollen sich andere darum kümmern“ sabotiert ja das Vernetzt-Denken im Unternehmen.
Fragen Sie sich:
- Wie gehen Sie als Führungskraft mit Killerphrasen um?
- Wie agieren Sie, wenn Mitarbeiter mit Problemen zu Ihnen kommen? Haben Sie gelernt, Mitarbeiter durch ein systemisches Kurzzeit-Coaching zu Problemlösern zu machen?
- Wie kann die Eigenverantwortung der Mitarbeiter gestärkt – eventuell auch geschult werden -, damit wirklich selbst organisierende Netzwerke entstehen, d.h. Mitarbeiter die Initiative ergreifen, selbst ein eigenes soziales Netzwerk innerhalb des Unternehmens zu erstellen, dass je nach Aufgabenstellung und Problemfrage variiert? Wie sollten Sie Ihren Führungsstil dafür ausrichten?
Tipp 3: Großgruppenverfahren aktivieren die Schwarmintelligenz
Die kollektive Intelligenz darf innerhalb solcher Netzwerkstrukturen gezielt angeregt und angespornt werden. Gerade Großgruppenverfahren, wie World-Cafe, OpenSpace oder die Zukunftskonferenz sind dafür die beste Methode, um vielen Mitarbeitern – gerne auch Kunden, Geschäftspartner oder externe Experten – eine kreative Austauschplattform zu bieten.
Fragen Sie sich:
- Zu welchen Fragestellungen sollte solch eine Großgruppenmoderation durchgeführt werden?
- Wie könnte gerade für die Open-Space-Methode Raum im Unternehmen geschaffen werden, damit Mitarbeiter sich zu eigenen Ideen und Fragen ungezwungen jederzeit austauschen können?
- Wie ließe sich die Schwarmintelligenz im Unternehmen noch anfeuern?
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