Netto-Lohn als Angestellter richtig berechnen - So gehts!
Die Berechnung des Netto-Lohns ist für viele Angestellte ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, das eigene Budget zu planen und finanzielle Entscheidungen zu treffen. Doch wie setzt sich der Netto-Lohn eigentlich zusammen, und wie lässt er sich genau berechnen?
Brutto ist nicht gleich Netto
Der Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Lohn ist entscheidend, um zu verstehen, warum Ihr tatsächliches Einkommen vom auf dem Arbeitsvertrag ausgewiesenen Gehalt abweicht. Der Brutto-Lohn ist das Gehalt, das im Arbeitsvertrag festgelegt ist, und stellt das Einkommen dar, bevor Abzüge wie Steuern und Sozialversicherungsbeiträge vorgenommen werden. Der Netto-Lohn hingegen ist der Betrag, der nach allen Abzügen übrigbleibt und Ihnen tatsächlich ausgezahlt wird.
Was viele falsch machen: Die Abzüge sind mehr als nur die Einkommenssteuer – auch die Sozialversicherungsbeiträge oder Mitgliedsbeiträge zu Gewerkschaften, die Kirchensteuer und anderes muss berücksichtigt werden.
Hier finden Sie Schritt für Schritt, welche Abgaben vom Bruttogehalt weggehen – in absteigender Reihenfolge bezüglich des prozentualen Anteils – und wie Sie am Ende das Nettogehalt berechnen:
Schritt 0: Brutto-Lohn ermitteln
Bevor Sie mit der Berechnung des Netto-Lohns beginnen können, müssen Sie zunächst Ihren Brutto-Lohn kennen. Dieser ergibt sich aus Ihrem Arbeitsvertrag und umfasst in der Regel das monatliche Gehalt, eventuelle Boni, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sowie andere Sonderzahlungen. Falls Sie variable Gehaltsbestandteile wie Provisionen erhalten, sollten diese ebenfalls berücksichtigt werden, um eine realistische Basis für die Berechnung zu schaffen.
Schritt 1: Steuern berechnen
Der erste und größte Abzug vom Brutto-Lohn sind die Steuern. In Deutschland sind dies vor allem die Lohnsteuer, der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Die Höhe der Lohnsteuer richtet sich nach Ihrem individuellen Steuersatz, der wiederum von Ihrem zu versteuernden Einkommen und Ihrer Steuerklasse abhängt. Um die Lohnsteuer zu berechnen, können Sie entweder eine Lohnsteuertabelle zur Hand nehmen oder einen Online Brutto Netto Rechner nutzen, der Ihnen die exakte Höhe der Abzüge für Ihren Brutto-Lohn und Ihre Steuerklasse ausgibt.
Ein Tipp:
Wenn Sie wissen möchten, wie sich Ihre Steuerklasse auf die Höhe der Lohnsteuer auswirkt, lohnt es sich, verschiedene Steuerklassenrechner auszuprobieren.
Schritt 2: Sozialversicherungsbeiträge abziehen
Neben den Steuern müssen auch die Sozialversicherungsbeiträge vom Brutto-Lohn abgezogen werden. Diese umfassen die Krankenversicherung, die Rentenversicherung, die Arbeitslosenversicherung und die Pflegeversicherung.
Die Beiträge zur Sozialversicherung sind gesetzlich vorgeschrieben und werden in der Regel direkt von Ihrem Arbeitgeber an die entsprechenden Versicherungsträger abgeführt.
Die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge ist prozentual vom Brutto-Lohn abhängig und wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt. Der Arbeitnehmeranteil wird dann von Ihrem Brutto-Lohn abgezogen, bevor Ihnen der Netto-Lohn ausgezahlt wird.
Schritt 4: Weitere Abzüge berücksichtigen
Je nach Ihrer individuellen Situation können noch weitere Abzüge von Ihrem Brutto-Lohn erfolgen, die den Netto-Lohn weiter reduzieren.
Dazu gehören zum Beispiel Beiträge zu einer betrieblichen Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen oder Mitgliedsbeiträge zu Gewerkschaften oder Berufsverbänden. Auch diese Abzüge sollten Sie bei der Berechnung Ihres Netto-Lohns im Blick behalten, um keine Überraschungen bei der Gehaltsabrechnung zu erleben.
Schritt 5: Netto-Lohn berechnen
Nachdem alle relevanten Abzüge berücksichtigt wurden, erhalten Sie schließlich den Netto-Lohn. Dieser Betrag stellt das tatsächlich verfügbare Einkommen dar, das Ihnen nach Abzug aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sowie sonstiger Abzüge bleibt. Ihr Netto-Lohn ist die Basis für Ihre monatlichen Ausgaben und sollte daher möglichst genau berechnet werden!
Tipp:
Am besten kalkulieren Sie separat auch nochmal mit dem Jahresgehalt – und beziehen dort die ganzen Boni mit ein, die nur einmal im Jahr gegeben werden. Das Weihnachtsgeld zum Beispiel. So erhalten Sie eine Art Minimum und Maximum an Nettogehalt pro Monat, mit dem etwas flexibler planen können.
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