Mehr Zeit haben, höhere Effizienz erzielen: 7 Wege, wie Sie effektiv Nein sagen können
Die Kunst Nein zu sagen: Ab heute wissen Sie, wie es geht
Vielleicht ertappen Sie sich auch hin und wieder dabei, wie Sie nachträglich denken „Ich hätte doch auch Nein sagen können“.
Während Sie dies noch denken, gelangen Sie jedoch auch zu der Einsicht, dass Sie es nicht getan hatten, weil
- Sie Angst hatten, Nein zu sagen.
- Sie nicht wissen, wie Sie höflich Nein sagen können.
- es Ihnen noch nicht gelingt, Nein zu sagen, ohne Schuldgefühle und ohne Skrupel zu haben.
- Sie oft auch nicht wissen, wie Sie in der jeweiligen Situation am geschicktesten Nein sagen können.
Verständlich, dass Sie dann letztendlich „Ja“ sagen.
Allerdings können Sie dies zukünftig ändern. Dafür gilt es zwei Dinge zu tun:
- Sensibilisieren Sie sich für Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten.
Bevor Sie sich durch ein Nein abgrenzen, ist es erforderlich, sich die eigenen Bedürfnisse zu verdeutlichen. Nur so können Sie einschätzen, ob Sie Ja oder Nein sagen wollen. Gleichzeitig sollten Sie jedoch auch die Rahmenbedingungen der Situation einschätzen, d.h. verlangt Ihr Vorgesetzter, dass Sie in Ihrem Arbeitsbereich eine bestimmte Aufgabe erledigen, wägen Sie Ihr Nein besser ab und treten mit ihm in Verhandlung.
- Lernen Sie Nein zu sagen, indem Sie die folgenden Nein-Sagen Übungen durchführen. Denn auf verschiedene Arten Nein zu sagen, können Sie lernen.
Je besser Ihnen dies gelingt, umso besser werden Sie Ihre Effizienz erhöhen können. Denn Sie wissen es selbst, wenn Sie Ja sagen statt Nein zu sagen, müssen Sie sich oft genug um Arbeiten und Aufgaben kümmern, für die Sie nicht wirklich zuständig sind. Die Folge: Sie verlieren Zeit statt mehr Zeit zu haben.
Nein-Sagen lernen: 7 Übungen führen Sie zum Ziel
1. Nein-Sagen üben: Das kategorische Nein
Mit einem kategorischen Nein - „Nein, dies will ich nicht!“ - ziehen Sie unmissverständliche und klare Grenzen. Da diese Art des Nein-Sagens sehr endgültig ist, sollten Sie sie nur in Situationen einsetzen, in denen Sie ein entschiedenes Nein vorbringen wollen und möchten.
Denn ein kategorisches Nein baut keine Basis für eine weitere Verständigung über das Thema oder das Anliegen, so dass es zu Konflikten und Kränkungen kommen kann. Deshalb wenden Sie dieses kategorische Nein nur mit Bedacht an, beispielsweise in Situationen, in denen Sie sich schützen wollen wie in der S-Bahn, wenn Sie belästigt werden.
Tipp:
Lernen Sie auf verschiedene Art Nein zu sagen. Üben Sie Nein zu sagen mit unserer Übersicht.
Übersicht „Die Kunst Nein zu sagen
2. Nein-Sagen üben: Das verhandelnde Nein
Gehen Sie auf den anderen, beispielsweise Ihren Vorgesetzten, zu. Grenzen Sie sich ab, indem Sie Ihr Anliegen vortragen. Definieren Sie, was Sie geben möchten und was Sie von der anderen Seite fordern. Treten Sie also durch ein Nein in Verhandlung. Der Trick bei der Angelegenheit ist, Sie äußern Ihr Nein indirekt.
„Herr M,. gerne übernehme ich diese Aufgabe, die Sie an mich delegieren möchten. Allerdings bearbeite ich gerade Aufgabe X und Aufgabe Y. Durch die weitere Aufgabe entstünde somit ein zeitlicher Engpass. Welche neuen zeitlichen Prioritäten setzen Sie deshalb für die einzelnen Aufgaben?“
3. Nein-Sagen üben: Das respektvolle, höfliche Nein
Oftmals fällt es deshalb so schwer, Nein zu sagen, weil Sie die andere Person nicht kränken möchten. Eine Kränkung kann jedoch nur entstehen, wenn Sie nicht verdeutlichen, das Ihre Ablehnung – also Ihr Nein – nichts mit der Person, sondern mit dem jeweiligen Anliegen oder der jeweiligen Aufgabe zu tun hat.
Deshalb heben Sie bei einem respektvollen und höflichen Nein Ihre Wertschätzung für die Person hervor. Am einfachsten gelingt dies durch ein Danke, das Sie in Ihre Nein-Antwort integrieren.
„Danke, dass du mich um Unterstützung bittest. Leider habe ich selbst alle Hände voll zu tun. Daher kann ich dir nur meine Daten zur Verfügung stellen.“
4. Nein-Sagen üben: Das teilweise Nein
Ein teilweises Nein gibt Ihnen die Möglichkeit, sowohl Nein als auch Ja zu sagen. Denn nicht immer wollen Sie zu dem gesamten Anliegen Nein sagen. Vielmehr gibt es den einen oder anderen Aspekt, den Sie erfüllen können und auch wollen. Teilen Sie also unmissverständlich mit, was Sie unterstützen werden, aber auch, was Sie nicht tun möchten.
„Ja, ich helfe dir schnell dabei, den Konferenzraum herzurichten. Allerdings kann ich dir bei der anschließenden Betreuung der Konferenzteilnehmer nicht zur Seite stehen.“
5. Nein-Sagen üben: Das zeitgewinnende Nein
Manches Mal können Sie jedoch keine schnelle Entscheidung treffen. Denn die Anfrage oder das Anliegen Ihres Vorgesetzten oder Ihres Kollegen überrascht Sie so sehr, dass Sie sich gedanklich überrumpelt fühlen. Verschaffen Sie sich in solchen Augenblicken Zeit, um eine für Sie richtige Entscheidung treffen zu können. Grenzen Sie sich durch ein zeitgewinnendes Nein ab.
„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich über Ihre Anfrage erst in Ruhe nachdenken möchte. Ich gebe Ihnen morgen Vormittag Bescheid, wie meine Entscheidung ausgefallen ist.“
6. Nein-Sagen üben: Das mitfühlende Nein
Zeigen Sie Verständnis für die Anfrage oder das Anliegen Ihres Gegenübers. Denn ein Nein muss ja nicht bedeuten, dass Sie die Situation Ihres Kollegen nicht verstanden haben oder nachvollziehen können. Durch Ihr Verständnis wird Ihr Kollege darüber hinaus viel leichter für Ihr Nein Entgegenkommen zeigen, denn er registriert Ihre Wertschätzung für seine Person und Lage.
„Es tut mir Leid, dass es bei dir brennt und du nicht weißt, wie du alle Aufgaben bewältigen sollst. Leider kann ich dir nicht aus der Misere helfen, denn bei mir sieht es auch nicht viel besser aus. Du weißt, dass ich seit Tagen als Vertretung für zwei kranke Kollegen einspringe und so arbeite ich auch nur da Notwendigste ab. Sprich doch mit unserem Vorgesetzten über die Lage. Ich habe mit ihm eine neue Prioritätensetzung bei meinen Aufgaben abgesprochen. Dies hat mir ungemein geholfen.“
7. Nein-Sagen üben: Das priorisierende Nein
Trennen Sie das Wesentliche vom Unwesentlichen. Sprechen Sie Ihre Prioritäten klar und deutlich aus. Dadurch erzielen Sie eine höhere Effizienz und gewinnen ein Mehr an Zeit, weil Sie sich nicht in nebensächlichen Schauplätzen verlieren. Gleichzeitig präsentieren Sie sich gerade gegenüber Ihrem Vorgesetzten als ein Mitarbeiter, der zielorientiert denkt.
„Vielen Dank, dass Sie bei dieser reizvollen Aufgabe an mich gedacht haben. Ich möchte jedoch hervorheben, dass wir in unserem letzten Gespräch folgende inhaltliche Prioritäten für die Aufgaben, an denen ich gerade arbeite, festgelegt haben…In deren Bearbeitung stecke ich zurzeit meine volle Aufmerksamkeit, um unser gestecktes Ziel fristgerecht erreichen zu können. Deshalb möchte ich die neue Aufgabe nicht zusätzlich übernehmen.“
Selbsttest zum Download:
Selbsttest: Sind Sie Meister im "Nein"-Sagen?
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