Führungsstil-Schlüsselkompetenz 3: Resonanz erzeugen
Führungskultur im Wandel: Das Echo der Kommunikation
Kommunikation spielt in jedem Führungsstil eine zentrale Rolle. Ohne eine interne, offene und direkte Kommunikation, ob im Team oder gegenüber dem Mitarbeiter, ist die Mitarbeiterführung undenkbar. Denn jede Führungskraft hat vieles zu kommunizieren:
- Vorgaben
- Unternehmensziele
- Kundenbeschwerden
- Ziele der Delegation
- Informationen, Fakten und Daten
- Projekte
- Veränderungen, die das Change Management einleitet
- Mitarbeiterbeurteilungen im Mitarbeitergespräch
- und, und, und…
Allerdings befindet sich die Arbeitswelt im Wandel. Und dieser Wandel betrifft auch die Kommunikation – ob verbale oder nonverbale Kommunikation. Es wird zukünftig nicht mehr ausreichen, „nur“ etwas mitzuteilen. Vielmehr gilt es, eine Resonanz zu erzeugen – beim Mitarbeiter, Geschäftspartner und beim Kunden. Es heißt, andere für ein Vorhaben zu gewinnen, sie zu begeistern und dadurch zum Handeln zu bewegen, indem die eigene Kommunikation im Gegenüber ein Echo bewirkt - einen Nachklang, der eine Zustimmung auslöst.
Wichtige Schlüsselkompetenz im Führungsstil: Resonanz erzeugen
Tipp 1: Sich für das Gesetz der Resonanz sensibilisieren
Die Grundlagen der Kommunikation haben viele Schwerpunkte gesetzt:
- Argumentieren dank einer Argumentationskette
- wer fragt, der führt,
- überzeugen,
- das ABC der Körpersprache
- und, und, und…
In der Regel wurde jedoch das Augenmerk auf die Art und Weise gelenkt, wie der Gesprächspartner für sich gewonnen, schlimmstenfalls umgestimmt werden konnte. Das Echo, das die eigene Kommunikation hervorrief, wurde „nur“ genutzt, um Argumente zu finden, die den Gesprächspartner zur Einsicht bringen.
In dieser Hinsicht wurde sich also durchaus schon für die Resonanz der eigenen Kommunikation sensibilisiert. Diese Sensibilisierung darf jedoch vertieft werden – und in eine neue Richtung geleitet werden.
Es gilt zu erkennen,
- welche Resonanz der Gesprächspartner in einem selbst auslöst.
- Welche Meinung und Ansichten vertritt der Mitarbeiter/Kunde/Geschäftspartner?
- Welche Werte sind ihm wichtig?
- Welches „Echo“ finden diese in Ihnen selbst?
- Was löst Widerstand oder Zustimmung aus?
- Wie wirkt sich diese Resonanz auf die Kommunikation aus?
- welche Resonanz Sie beim Gegenüber erzeugen.
- Welche Antworten und Meinungen werden geäußert?
- Welche emotionalen Reaktionen gibt es? Langeweile? Begeisterung? Desinteresse?
- Welche Resonanz wollten Sie erzeugen? Welche haben Sie erhalten?
- Wie erklären Sie sich die Diskrepanz oder die Übereinstimmung?
Tipp 2: In sich selbst Resonanz entfachen
Bevor Sie – gerade bei wichtigen Anliegen – durch Ihre Kommunikation Begeisterung bei Ihren Mitarbeitern freisetzen, entfachen Sie erst einmal ein positives Echo in sich selbst. Hinterfragen Sie Ihre Einstellung.
- Wie sehen Sie dieses Anliegen?
- Was löst es in Ihnen aus?
- Welche Vorbehalte haben Sie – eventuell?
- In welchen Bereichen können Sie zustimmen? In welchen nicht?
- Wie müssten Sie vor sich selbst – und Ihren Mitarbeitern – auftreten, um einen positiven Nachklang zu erzeugen? Was gilt es offenzulegen und zuzugeben? Welche Bedenken sollten Sie äußern? Welche Visionen darlegen?
Tipp 3: Die 3. Alternative nach Stephen Covey
Covey hebt in seinem Buch „Die 3. Alternative“ vier wesentliche Schritte hervor, um Resonanz zu erzeugen:
- I see myself. Ich sehe mich, mit meinen Standpunkten und Werten.
- I see you. Den anderen als ganzen Menschen wahrnehmen, der mehr ist, als sein Standpunkt in dieser Angelegenheit und der Respekt und Wertschätzung verdient.
- I seek you out. Ein konträrer Standpunkt ist nicht länger eine Bedrohung. Vielmehr eine Chance, etwas zu lernen. Deshalb gilt es, aktiv zuzuhören, bis Sie verstanden haben, um was es dem anderen geht. So erzeugt dessen Echo ein Echo in Ihnen – und Ihres wieder in ihm. Eine gegenseitige Resonanz entsteht.
- I synergize with you. Die eigenen Resonanzen aufgreifen und sich fragen: Welche Lösung (die 3.Alternative), die besser ist, als die, die wir beide haben, gibt es? Welche Vorteile beschert uns diese 3.Alternative?
Sensibilisieren Sie sich dafür, in welcher Phase Sie in den meisten Gesprächen stecken(-bleiben) und wie es Ihnen gelingen kann, auch den 4. Schritt – das Finden der 3. Alternative – zu erreichen.
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