Strategische Unternehmensplanung: 10 goldene Regeln, wie es gelingt
Jedes Unternehmen kennt sie und hat sie auch am eigenen Leibe erfahren: Krisen mit ihren vielen Gesichtern. Ob nun der Zulieferer Insolvenz anmeldet, Kunden nicht zahlen, Mitarbeiter abgeworben werden oder gekündigt werden müssen, das Produkt nur schleppend Absatz findet oder was auch immer die Krise ausgelöst haben mag:
Das Unternehmen muss sich der Krise stellen. Allerdings gelingt dies nur, wenn
- der Ursache mit einer neuen Strategie begegnet wird. Ansonsten wiederholt sich das Problem.
- Und eine Tatsache heutzutage berücksichtigt wird: Dinge verändern sich, alles ist im Wandel – die Ökonomie, die Konkurrenz, die Unternehmensorganisation, die Technologie und, und, und. Das Bedeutet, jede strategische, effektive Planung wird durch diesen Wandel eingeholt. Deshalb müssen Sie sich unbedingt vom Glauben verabschieden: Die Planung funktioniert bis in alle Ewigkeit.
Gewöhnen Sie sich lieber an, mit Hilfe der 10 goldenen Regeln kritische Prozesse zu betrachten. Sie, Ihr Team und Ihr Unternehmen erhalten so Sicherheit, auch wenn Sie diese Sicherheit regelmäßig erneuern müssen.
Wie Sie strategisch und effektiv planen: 10 goldene Regeln
Goldene Regel Nr. 1: (Planungs-)Definition
Wie bei jeder Planung wird zu Beginn die Marschrichtung festgelegt.
- Welche Unternehmenszukunft wird angestrebt?
- Welches sind die Schlüsselziele, die diese Zukunft aufweisen soll?
- Auf welche Weise sollen diese erreicht werden?
Goldene Regel Nr. 2: Die Geschäftsleitung hält die „Zügel in der Hand“
Mindestens ein Mitglied der Geschäftsführung sollte vom Beginn bis zum Schluss diese Planung begleiten und mit durchführen. Abhängig von der Größe des Problems ist es ratsam, eine Unternehmensberatung, einen Marketingstrategen oder Mediator ins Boot zu holen, der den Entwicklungsprozess objektiv unterstützt.
- Wer von der Geschäftsleitung wird diesen Prozess begleiten und leiten?
- Ist eine Unterstützung von außen (Unternehmensberatung, Mediator etc.) sinnvoll?
Goldene Regel Nr. 3: Das Planungsteam
Entscheidend ist: Jeder, der im Team ist, trägt zum Planungsprozess bei und zwar für die gesamte Entwicklungszeit. In der Regel werden Führungskräfte aus dem mittleren Management eingebunden, damit zum einen die Transparenz nach unten gewährleistet ist, aber – dies ist sehr wichtig – die Belange der Belegschaft auch bei der Planung berücksichtigt werden können. Dies erhöht die Akzeptanz und damit die spätere Umsetzung.
- Wer kommt mit ins Team? Welche Abteilungen sollten unbedingt vertreten sein?
- Wer kann sich dafür genügend Zeit freimachen?
Goldene Regel Nr. 4: Teilnahmebedingungen
Ohne Spielregeln wird der Planungsprozess nur behindert. Deshalb sollten vorab von der Geschäftsleitung diese klar formuliert werden, wie beispielsweise Handys ausschalten. Das Problem attackieren, nicht die Person; das Thema nicht endlos wiederkauen.
- Welche Spielregeln werden aufgestellt?
- Welche sind neu? Welche alt bekannt?
- Wie wird die Kommunikation gesteuert? Welche konkreten Regeln gelten dabei? Auf was sollte der Einzelne unbedingt achten?
Goldene Regel Nr. 5: Das Problem gemeinsam benennen
Einigen Sie sich auf das Problem, das es zu bewältigen gibt. Dafür ist es notwendig, jeden, der teilnimmt, seine Sichtweise des Problems darlegen zu lassen. Denn jeder erlebt dieses Problem in seiner Abteilung anders. Und all diese vielen Problemfacetten sollten natürlich bei dem späteren Planungsprozess berücksichtigt werden.
- Welche momentanen Probleme – wie tiefgreifend oder klein sie sein mögen – stehen den Zukunftsprognose mit den angestrebten Zielen im Wege?
- Wie zeigt sich dieses Problem?
- Welche Auswirkungen hat es auf die einzelnen Abteilungen?
Goldene Regel Nr. 6: Situations-Analyse
Keine Frage, benötigt Zeit und sollte unbedingt ehrlich durchgeführt werden. Denn hier sich etwas vorzumachen, gar zu beschönigen, verschlimmert nur die Lage. Sie erhalten so nämlich keine Chance, Änderungen einzuleiten.
- Was hat zu dem Problem geführt?
- Was hat es verstärkt?
- Wie wurde auf es reagiert? Wer hat was gemacht? Wer hat was unterlassen?
- Welche Lösungen haben gegriffen? Welche bewirkten nichts? Oder verschlimmerten die Lage?
- Was macht die Konkurrenz? Was kann gelernt werden?
Goldene Regel Nr. 7: Keine heiligen Kühe
Abstand gewinnen ist angesagt. Die eigene Nähe zum Mitarbeiterteam, Projekt, Produkten oder Aufgaben muss losgelassen werden, um das „große Ganze“ zu erkennen. Das Planungsteam hat ein Ziel: Eine neue Perspektive zu erlangen, die auch neue Wege ermöglicht.
- In welchen Bereichen gerät die persönliche Sichtweise in den Weg?
- Was wird „verteidigt“? Woran noch festgehalten?
- Was fällt schwer, aufzugeben – für das einzelne Teammitglied, für das gesamte Team? Was steckt hinter dieser „Verweigerung“?
- Welche Chancen verbergen sich hinter den „heiligen Kühen“?
Goldene Regel Nr. 8: Ideen freisetzen
Jede Planung mit seinen neuen Wegen braucht Ideen. Ohne treten Sie nur wieder in alte Pfade. Listen Sie alles auf, was einfällt und freigesetzt wird. Wählen Sie anschließend die aus, die am erfolgsversprechenden sind und lassen Sie für jede Idee von einer Führungskraft einen Business-Plan erstellen.
- Welche Kreativitätsmethoden sollen eingesetzt werden?
- Welche Ideen wurden freigesetzt?
- Welche Ideen wurden nach welchen Kriterien ausgewählt?
Goldene Regel Nr. 9: Business-Pläne zusammenfügen
Die einzelnen Business-Pläne werden vorgestellt, diskutiert und schließlich zu einer Einheit zusammengeschweißt, die die Unternehmenszukunft, deren Schlüsselziele und Strategien beinhaltet. Planen Sie dafür einige Besprechungen ein. Holen Sie sich Feedback von Außen und in jedem Falle vom unteren Management.
- Welcher Business-Plan überzeugt am meisten?
- Welche Aspekte und Details der anderen sollten mit integriert werden?
- Welches Feedback gibt es? Was sollte jetzt noch geändert werden?
Goldene Regel Nr. 10: Plan kommunizieren und umsetzen
Besprechen Sie, wie der neue ausgearbeitete Strategie-Plan kommuniziert wird. Und zwar
- an die Belegschaft,
- die einzelnen Abteilungen,
- die Kunden.
Legen Sie gleichzeitig erste Vorgaben fest, die den Führungskräften in den einzelnen Abteilungen als Orientierung dienen. Lassen Sie die dortigen Teams die Umsetzung selbst mitgestalten, dies erhöht die Identifikation. Vergessen Sie nicht, Kontrollpunkte festzulegen, die der Überprüfung des gemeinsamen Kurses dienen.
- Wie soll die neue Strategie kommuniziert werden?
- Welche Vorgaben erhalten die einzelnen Abteilungen?
- Welche Freiheiten in der Umsetzung?
- Welche Kontrollpunkte werden festgesetzt?
Checkliste
Prüfen Sie, anhand unserer Checkliste: Strategisch und effektiv planen, ob Sie zielgerichtet vorgehen.
- Kommentieren
- 11371 Aufrufe