Azubi: Sorgen Sie für eine gute Integration in Ihr Team
Für Ihren Azubi ist alles fremd – das Unternehmen, sein zukünftiger Beruf und Arbeitsbereich, seine Kollegen und sein Vorgesetzter. Hält dieses Fremdsein gerade im zwischenmenschlichen Bereich zu lange an, kann es die Ausbildungszeit gefährden, weil Ihr Azubi sich als Außenseiter wahrnimmt. Eine erfolgreiche Integration ins Team ist daher unumgänglich.
3 Tipps, den Azubi mühelos ins Team zu integrieren
Tipp Nr. 1: Der Begrüßungsrundgang
Am allerersten Tag ein bekanntes Ritual, das Sie mit jedem neuen Mitarbeiter, der zukünftig in Ihrer Abteilung arbeiten wird, vollziehen. Gestalten Sie Ihren Begrüßungsrundgang mit Ihrem Auszubildenden jedoch ausführlicher und zeitintensiver. Zum einen, weil für ihn die Büros oder die Werkhalle noch kein vertrauter Anblick sind und zum anderen, um bei den einzelnen Mitarbeitern – seinen zukünftigen Kollegen – etwas länger verweilen zu können.
Stellen Sie die Mitarbeiter bei diesem Rundgang nicht nur mit dem Namen vor. Erläutern Sie Ihrem Azubi kurz den jeweiligen Aufgabenbereich. Vielleicht zeigt der ein oder andere Mitarbeiter, an was er gerade arbeitet. Sie können auch zu einzelnen Mitarbeitern Hintergrundfakten geben, die es dem Auszubildenden ermöglichen, sich schon auf etwas vertrauterem Level mit diesem Kollegen zu fühlen, beispielsweise „Frau D. ist seit 10 Jahren die Seele im Sekretariat. Wenden Sie sich an Sie, wenn Sie Büromaterial benötigen oder etwas über unsere Kunden erfahren möchten.“
Einige Tage bevor der Azubi zu Ihrem Team stößt, bitten Sie Ihre Mitarbeiter, sich Fragen zu überlegen, die diese dem Auszubildenden stellen möchten oder sich einige Punkte für einen Small-Talk zu überlegen. Dies schafft nicht nur eine lockere, ungezwungene Atmosphäre. Ihr Azubi wird sich durch so viel Aufmerksamkeit willkommen fühlen – auch, wenn er viele der Informationen, die er bei diesem Begrüßungsrundgang erhält, nicht auf einmal speichern kann. Es ist die Geste, die in diesem Moment zählt.
Tipp Nr. 2: Die Kennlernrunde
Innerhalb des ersten Monats sollten Sie mit dem gesamten Team eine Kennlernrunde durchführen, die abhängig von der Größe des Teams ein bis zwei Stunden dauern kann. Ziel dieser Kennlernrunde ist: Alle stellen sich gegenseitig vor.
Damit eine zwanglose Atmosphäre entsteht, gruppieren Sie die Stühle in einem Kreis. Eröffnen Sie selbst die Kennlernrunde. Stellen Sie sich erneut mit Ihrem Namen vor.
Hinweis:
Das Nennen des Namens dient der Verankerung im Gedächtnis. Ihren Namen wird der Azubi garantiert schon gespeichert haben, bei einigen Kollegen wird es vielleicht auch nach den ersten Wochen noch Schwierigkeiten geben.
Erzählen Sie anschließend ein wenig über Ihre Position. Berichten Sie aus Ihrer eigenen Ausbildungszeit. Sprechen Sie über das Unternehmen, Ihre Arbeit, Ihre Hobbies oder Interessen. Geben Sie nach Beendigung Ihrer Vorstellung das Wort an den Mitarbeiter neben Ihnen. Teilen Sie dabei mit, dass jeder maximal 5 Minuten Zeit hat (es darf natürlich kürzer sein).
Durch den Einblick in die berufliche und/oder privatere Ebene der einzelnen Person wird das Fremdsein – das Ihr Azubi empfindet – miniert. Denn so erfährt jeder etwas vom anderen – der Azubi erzählt schließlich auch etwas von sich – und eine Beziehung zum Kollegen kann entstehen.
Hinweis:
Übrigens erleichtert diese Kennlernrunde nicht allein die Integration des Auszubildenden ins Team. Es schweißt auch die Teammitglieder enger zusammen, weil ja doch das eine oder andere mitgeteilt wird, was die anderen Kollegen auch noch nicht wussten.
Tipp Nr. 3: Mittagspause als Integrationsfaktor
Stellen Sie sicher, dass gerade in den ersten Wochen Ihr Azubi seine Mittagspause nicht alleine verbringen muss, während all seine Kollegen sich zusammenfinden. Laden Sie ihn ein, sich in der Kantine mit Ihnen an den Tisch anderer Teamkollegen zu setzen. Sie nehmen ihm so die Scheu, Anschluss zu suchen.
Bitten Sie Ihre Mitarbeiter darum, den Azubi zu einem gemeinsamen Pausen-Spaziergang mitzunehmen. Oder ihm zu zeigen, falls es keine Kantine gibt, wo man sich mit Essbarem versorgen kann. Ein Brunch mit dem gesamten Team, zu dem jeder etwas beisteuert, fördert ebenfalls das Einleben des Azubi ins Team.
Nach einer Weile kristallisiert sich dann von selbst heraus, wie und mit wem der Azubi seine Mittagspause verbringen möchte. Doch in der Anfangszeit sollte er ruhig ein wenig „bemuttert“ werden, um ihm die Integration ins Team zu erleichtern.
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