Existenzgründung im Einzelhandel – Was künftige Ladenbesitzer wissen sollten
Einzelhandel ist für Gründungen attraktiv
Viele Gründer wählen als Weg in die Selbständigkeit den Handel. Dabei geht es vor allem um den Einzelhandel – der eigene Laden scheint für viele Existenzgründer besonders anziehend.
Ausschlaggebend ist für viele, dass knapp ein Drittel des Einkommens privater Konsumenten im Einzelhandel hängen bleibt – allerdings mit sinkender Tendenz. Wer sich im Einzelhandel behaupten will, sollte sich nach einhelliger Meinung der Experten daher immer zuerst am Kunden und seinen Interessen orientieren – schließlich ist dieser für den wirtschaftlichen Erfolg des Gründers maßgeblich.
Existenzgründungen haben 2010 weiter zugenommen
Im Jahr 2010 haben laut KfW-Gründungsmonitor 936.000 Personen die Chance zur Selbstständigkeit ergriffen – das sind 66.000 mehr als im Jahr zuvor.
Der Anstieg ist nach Meinung der KfW vor allem auf eine höhere Zahl von Nebenerwerbsgründern zurückzuführen (+14 % auf 540.000 Personen), während die Zahl der Vollerwerbsgründer mit 396.000 Personen konstant blieb. Die gestiegene Gründungsaktivität resultiere aus der positiven Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, die die Möglichkeiten zur Existenzgründung verbessert habe. Die gleichzeitig gestiegenen Chancen in abhängiger Beschäftigung dämpften allerdings auch Gründungen im Vollerwerb. Nach Auffassung der KfW lassen sich im April 2011 aufgrund der Ergebnisse des Gründungsmonitors folgende Schlüsse ziehen
- 2011 wird die schwächere konjunkturelle Dynamik zusammen mit einer weiteren Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt voraussichtlich für eine Abnahme der Gründungen sorgen.
- Der direkte Bruttobeschäftigungseffekt des Neugründungsgeschehens im Jahr 2010 beträgt rund 582.000 Vollzeitstellen, 65.000 mehr als im Jahr zuvor. Zwar gab es weniger Gründer, die überhaupt Mitarbeiter eingestellt haben, die durchschnittliche Anzahl beschäftigter Mitarbeiter ist jedoch gewachsen.
- Das Gründungsgeschehen ist hinsichtlich der benötigten Mittel unverändert äußerst kleinteilig. Nur jeder fünfte Gründer setzt auch externe Finanzmittel ein und bei 80 % dieser Gründer überschritt der Bedarf nicht die Mikrofinanzierungsgrenze von 25.000 EUR. Dabei klagt jeder dritte Gründer mit externem Finanzierungsbedarf (31 %) über Schwierigkeiten bei der Gründungsfinanzierung.
- Die Anfangssterblichkeit von Gründungen ist hoch. Drei Jahre nach dem Start ist bereits jede dritte Gründung (32 %) wieder aus dem Markt ausgeschieden. Der Ausstieg geht in aller Regel mit einer Liquidation des Projekts einher, nur selten erfolgen eine Übergabe an einen Nachfolger oder ein Verkauf des Unternehmens.
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