Bewerbung: Starten Sie durch mit diesen 3 Bewerbungsstrategien
Der Arbeitsmarkt ein Paradoxon – auf der einen Seite Unternehmen, die klagen keine qualifizierten Arbeitskräfte zu finden, auf der anderen Seite Arbeitssuchende (auch qualifizierte), die 200 und mehr Bewerbungen schreiben und dennoch keinen Job finden. Diesem Paradoxon stehen Sie gegenüber. Sie reihen sich jetzt ein – in die Schlange. Und genau diese Vorstellung ist gefährlich. Untergraben Sie nicht Ihre Motivation. Demontieren Sie nicht eigenhändig Ihr Selbstvertrauen. Sie brauchen jedes Gramm davon.
In der kommenden Zeit heißt es, sich nicht allein um Ihre Bewerbung zu kümmern, sondern
- täglich Ihr Selbstvertrauen zu stärken,
- neue Wege wie Existenzgründung oder gar Auswandern in Erwägung zu ziehen.
Denn Hand aufs Herz, ab einem gewissen Alter – meist ab 45+ Jahren - sind Sie Ihr eigener Lobbyist. Altersdiskriminierung herrscht nach wie vor, trotz demografischem Faktor und trotz Antidiskriminierungsgesetz. Diesen Hürden können Sie jedoch begegnen.
Starten Sie durch mit diesen 3 Bewerbungsstrategien
1. Antennen ausfahren und kreativ werden
Dem bestehenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage müssen Sie Ihre geballten Erfahrungen an Kreativität und Vermarktung entgegensetzen. Jetzt geht es nicht mehr um ein Unternehmensprodukt. Jetzt geht es um Sie – Sie bieten sich an. Nutzen Sie dafür die gewachsene Vielseitigkeit des Marktes.
- Arbeitsamt. Das klassische Suchmedium. Verschmähen Sie es nicht. Sie beziehen von ihm Ihre Arbeitslosenbezüge und müssen nachweisen, dass Sie auf der Jobsuche sind. Also Angebote prüfen. Dies geht heutzutage auch von zu Hause aus. Ihre Agentur für Arbeit ist online.
- Personalagenturen. Es gibt private Arbeitsvermittlungen, die Festanstellungen im Angebot haben. Nachfragen und Anbieter – nach Zeitarbeit vs. Festanstellung – sortieren.
- Stellenanzeigen. Samstags und mittwochs für Sie ab heute ein Muss.
- Jobbörsen im Internet. Surfen Sie. Googlen Sie Ihren Beruf + Angebote + Gebiet. Stellen Sie Ihre Job-Suchanfrage auf seriösen Jobbörsen-Anbieter-Seiten.
- Networking. Aktivieren Sie Ihr Netzwerk, jetzt verstärkter denn je. Strecken Sie Ihre Fühler aus. Fragen Sie nach, ob online oder beim nächsten Netzwerk-Treffen.
- Unternehmensangebote. Internet macht’s möglich. Unternehmen stellen sich per Homepage der world-wide-web-Gemeinde. Und oft gibt es auf dieser Homepage auch einen Link zu Jobangeboten: „Wir suchen …“, die nicht per Stellenanzeige offeriert oder beim Arbeitsamt ausgeschrieben werden. Denn das Unternehmen möchte „findige Kreative“ anlocken. Klicken Sie sich zum Ihrem Traumjob.
Expertenrat
Sortieren Sie die Angebote. Nicht in blinden Aktionismus verfallen und überall bewerben, um dann Absage nach Absage zu erhalten. Dies erhöht den Frust, schafft Demotivation. Die hohe Menge an Angeboten, die Sie gefunden haben, bedeutet auch, auszuwählen. Tun Sie dies.
2. Analysieren Sie den Markt
Und zwar im Voraus und während Sie sich bewerben (später, um in Ihrem neuen Job auf dem Laufenden zu bleiben). Richten Sie dabei Ihre Aufmerksamkeit auf folgende Fragen:
- Wie entwickeln sich welche Wirtschaftszweige? Wo boomt es?
- Welche Unternehmen kämen für Sie als Arbeitgeber in Frage? Welche Meldungen hören Sie von diesen?
- Welche Unternehmen stellen neue Produkte vor, berichten über den Einstieg in neue Märkte oder haben bedeutende Aufträge eingefahren?
- Welche Unternehmen berichten über Schwierigkeiten, personellen Abbau/Veränderungen oder die Einführung von neuen Managementmethoden?
Erstellen Sie eine Analyse, die Sie täglich erweitern und ergänzen. Diese Analyse hilft Ihnen, Unternehmen herauszukristallisieren, die sicher und stabil aufgestellt sind. Hier lohnt es sich, sich zu bewerben.
Expertenrat
Prüfen Sie besonders kritisch Wettbewerbsunternehmen, bei denen Sie in Erwägung ziehen, sich zu bewerben. Sie laufen hier meist Gefahr, die Situation, die zu Ihrer Kündigung führte, zu duplizieren. Also Vorsicht!
3. Keine Bewerbungsrundschreiben
Die Versuchung ist groß. Nach dem Motto: Die Quantität bringt’s, schicken Sie jede Menge Bewerbungen raus. Leider eine Strategie, die nach hinten losgeht. Denn Ihre Bewerbungen ähneln dann einem „Werbe-Einheitsbrief“, der keinen Personaler anspricht. Schade ums Geld, Ihre Energie und Ihr Engagement. Stattdessen seien Sie wirklich ein Bewerbungsstratege – sehen Sie es als Ihren Job für die kommende Zeit, denn dies ist es tatsächlich. Dafür müssen Sie Ihre planerischen, gerade auch Kenntnisse des Zeitmanagements einsetzen und produktiv vorgehen:
- Markieren Sie bei den gefundenen Angeboten, die Eigenschaften, die das Unternehmen sucht. Beziehen Sie sich in Ihrem Bewerbungsschreiben auf diese – individuelle Schreiben sind gefordert.
- Erstellen Sie sich einen Zeitplan für Ihre Bewerbungsphase. Die Suche, das Sortieren, das Auswerten, das Aufsetzen des Bewerbungsbriefes, das telefonische Vor- und Nachfassen. Setzen Sie sich hierfür Fristen, die Sie einhalten. Dies schafft auch Motivation, denn Sie sehen, wie aktiv Sie sind.
- Notieren Sie unbedingt in Ihrem Terminplaner, wann Sie welche Bewerbung versandt haben. Rufen Sie nach einigen Tagen an, um sich zu vergewissern, dass Ihre Bewerbung angekommen ist. Erkundigen Sie sich – beiläufig – wie lange das Auswahlverfahren dauern wird. Damit Sie wissen, falls das Unternehmen – dies machen leider viele – Ihre Unterlagen nicht zurückschickt, wann Sie nochmals anrufen können oder diese Bewerbung abschreiben dürfen.
Expertenrat
Setzen Sie sich vernünftige Zeiten. Powern Sie nicht durch! 3 bis 4 Stunden pro Tag sind sinnvoll. Nutzen Sie Ihre „Freizeit“, um aktiv zu bleiben, sich fit zu halten, sich Gutes zu tun – und (!), um Fachliteratur zu studieren, vielleicht am PC neue Programme zu lernen, kurzum sich weiterzubilden. Investieren Sie in sich und in Ihre Zukunft! Die Bewerbungsphase eignet sich dafür hervorragend.
Übersicht zum Download
Hier geht´s zur Übersicht: Die 3 besten Bewerbungsstrategien.
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