Die Zukunftskonferenz als Crowdsourcing Methode in der Großgruppe
Die Zukunftskonferenz: Eine Methode, die Visionen schafft
Lenken Sie innerhalb der Zukunftskonferenz die Schwarmintelligenz im Unternehmen auf das gemeinsame Morgen. Binden Sie gerne auch externe Teilnehmer – wie Kunden, Geschäftspartner, Lieferanten und Zulieferer – mit ein. Lassen Sie die Beteiligten während der Zukunftskonferenz ihre Idealvorstellungen über die Zukunft entfalten – und so Visionen schaffen, die Ihr Unternehmen erfolgreich in die Zukunft bewegt. Bevor Sie mit der Moderation von Großgruppen beginnen, sollten Sie sich mit der Zukunftskonferenz als Methode vertraut machen. Das Tool "Übersicht: Die Zukunftskonferenz als Großgruppenveranstaltung“ bietet Ihnen einen Überblick.
Die Zukunftskonferenz als Crowdsourcing Methode in 7 Phasen
Phase 1: Einführung
Der Moderator agiert bei der Zukunftskonferenz stets auf gleicher Augenhöhe mit den Teilnehmern, so dass Sie auf ein Podest oder eine Bühne verzichten können. Nachdem der Moderator die Großgruppenveranstaltung eröffnet hat, erläutert er den Ablauf, die Ziele, Hintergrund und den Nutzen.
Phase 2: Die Vergangenheit erblicken
Bitten Sie die Teilnehmer, einen Rückblick auf das Unternehmen zu werfen. Lassen Sie mit einer kurzen schriftlichen Einzelarbeit beginnen, bevor sich Kleingruppen bilden, die sich über die Vergangenheit austauschen. Gerne dürfen sich dabei die Teilnehmer mischen, d.h. alt mit jung, Mitarbeiter mit Kunden, Team A mit Team B, um so heterogene Gruppen entstehen zu lassen. Fragen, die dabei den Fokus bestimmen, sind:
- Welche Geschichte hat das Unternehmen?
- Seit wann kennen Sie das Unternehmen und/oder seine Produkte?
- Welche Entwicklungen gab es im Unternehmen?
- Welche Meilensteine gibt es zu benennen?
Fordern Sie die Teilnehmer auf, aus ihren Antworten eine lineare Zeitlinie zu entwerfen, auf der die wichtigsten Schritte des Unternehmens erkennbar sind. Ähnlichkeiten, gemeinsame Werte und auch die Unterschiede dürfen farbig hervorgehoben werden. Die Arbeit der einzelnen Gruppen wird anschließend dem Plenum präsentiert.
Phase 3: Die Gegenwart betrachten
Erneut werfen Kleingruppen den Blick auf die Gegenwart – allerdings nun die Teilnehmer der Herkunftsgruppen, d.h. es treffen sich alle Mitarbeiter eines Teams, einer Abteilung oder beispielsweise einer Kundenzielgruppe in einer Kleingruppe. Dabei wird der Fokus auf zwei Aspekte gerichtet:
- Die Analyse des Umfelds. Wo stehen wir im Team? Wo stehen wir im Unternehmen? Wo stehen wir im Umfeld? Welche Entwicklungen, Trends und Ereignisse üben aktuell einen Einfluss auf uns aus?
- Blick auf das eigene Handeln – Stolz und Bedauern. Worauf sind wir momentan stolz? Was bedauern wir? Welche Verantwortung haben wir übernommen? Was haben wir unterlassen? Was wollen wir in die Zukunft mitnehmen? Was wollen wir lieber zurücklassen?
Die Erkenntnisse können gerne per Mindmap im Team aufgezeichnet werden.
Phase 4: Visionen für die Zukunft entwickeln
Nachdem die dritte Phase im Plenum abgeschlossen wurde, treffen sich die Teilnehmer der heterogenen Kleingruppen der Phase 2, um gemeinsam an ihren Zukunftsvisionen zu arbeiten. Fragen, die sich alle stellen dürfen:
- Wie sehen wir das Unternehmen, die Marke und/oder die Produkte in 5, 10 oder 15 Jahren?
- Wie sieht für uns das Idealbild aus? Welche Bilder und Vorstellungen haben wir?
- Was ist das Beste, das aus diesem Unternehmen und dieser Marke werden könnte?
- Welche Hindernisse gibt es, um dorthin zu gelangen? Wie können wir den Weg frei machen?
Phase 5: Gemeinsamkeiten benennen
Die einzelnen Kleingruppen präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. Stellen Sie schließlich drei Flipcharts auf, die Sie als Moderator mit folgenden Überschriften versehen:
- Gemeinsame Zukunft. Bitten Sie das Plenum die Begriffe zu nennen, auf die sich alle einigen können. Welche Übereinstimmungen zeichnen sich durch die Auswertung der Arbeit der Kleingruppen ab?
- Mögliche Projekte. Lassen Sie erste Ideen und Vorschläge äußern, wie diese gemeinsame Zukunft erreicht werden kann.
- Kein Konsens. Auf das dritte Flipchart notieren Sie alle Punkte, über die die gesamte Großgruppe kein Einvernehmen erreichen konnte.
Phase 6: Planung von Maßnahmen
Lassen Sie nun die Teilnehmer festlegen, welche nächsten Schritte wie, von wem und mit welchen Ressourcen umgesetzt werden sollen. Erarbeiten Sie einen Maßnahmenkatalog.
Phase 7: Schluss
Bieten Sie als Moderator zum Schluss den Teilnehmern die Gelegenheit, den Verlauf und die Ergebnisse zu reflektieren. Bedanken Sie sich schließlich bei allen für das Engagement.
Hier finden Sie 4 weitere Methoden zum Thema "Schwarmintelligenz":
- Die Open Space Konferenz
- Die Appreciative Inquiry-Veranstaltung
- Die Real Time Strategic Change-Zusammenkunft
- Die World Café Methode
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