So motivieren Sie ein gestresstes Team
Gestresstes Team motivieren - So geht´s
Stress ist eine natürliche Reaktion des Individuums auf sich ändernde, manches Mal sogar bedrohlich wirkende Situationen. Allerdings wird diese Reaktion oftmals nicht begrüßt. Statt sich dem Stress hinzugeben wird ihm gegengesteuert mit beispielsweise Alkohol, Zigaretten oder einem beharrlichen Ignorieren von körperlichen Zeichen wie Nackenschmerzen.
In der Arbeitswelt werden gerade diese „Nicht-Wahrnehmen-Faktoren" nur zu gerne beherzigt, gar verlangt. Der Mitarbeiter soll funktionieren. Seine Stimmungen und sein Stress hat er selbst zu klären und aufzulösen.
Die Verantwortung wird so einzig und alleine auf den Mitarbeiter abgeschoben, ohne sich der Mit-, wenn nicht gar der alleinigen Verantwortung dieser Stress-Misere zu stellen.
Denn sicher kann der Mitarbeiter sich in der Mittagspause entspannen, nur wenn der Auslöser seines Stresses außerhalb seiner Einfluss-Sphäre liegt, beispielsweise durch eine internationale Krise, muss auch das Unternehmen aktiv werden und handeln, um seine Mitarbeiter gesund, fit und leistungsfähig zu halten.
Dies sind ganz und gar eigennützige unternehmerische Ziele!
Unabhängig davon, ob nun die Unternehmensleitung das auch praktiziert, können Sie als Führungskraft innerhalb Ihres Teams als Stressmanager aktiv werden. Denn der Leistungsabfall des Teams, schlechte Stimmungen und damit verbunden die Verschlechterung der Arbeitsatmosphäre erzeugen letztendlich auch für Sie als Führungskraft Stress.
Wie Sie ein gestresstes Team erfolgreich motivieren: 3 Regeln
Regel 1: Ihr Stress ist Ihr Stress
Jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen Stress. Tappen Sie deshalb nicht in die Falle, Ihre Stressreaktionen auf das Team zu übertragen bzw. Stress im Team zu sehen, der vielleicht gar nicht da ist. Halten Sie einfach mal inne. Fragen Sie sich,
- wie geht es Ihnen? Körperlich, emotional, mental?
- wie geht es Ihnen als Führungskraft?
- welchen Belastungen fühlen Sie sich ausgesetzt?
- gibt es Stress-Symptome? Welche? Seit wann bestehen diese?
Suchen Sie selbstverständlich auch nach Möglichkeiten Ihren persönlichen Stress zu reduzieren.
Regel 2: Der Teamstress ist facettenreich
Jedes Teammitglied bringt somit auch seinen ganz eigenen Stress mit ins Spiel. Deshalb gilt es, zwei Faktoren für das Stressmanagement zu klären:
- die individuelle Stresskonditionierung Ihrer Mitarbeiter
- die Stress-Auslöser des Teams zu erkennen
Die individuelle Stresskonditionierung Ihrer Mitarbeiter
Sie haben darüber schon viel Wissen gesammelt. Vielleicht ist dieses Wissen zurzeit noch unbewusst abgespeichert, doch mit folgenden Fragen, entlocken Sie Ihrem Unterbewusstsein die notwendigen Informationen:
- Wird der Mitarbeiter schnell nervös? Ist er konfliktscheu? Kommt er vielleicht gar ins Jammern oder ins weinerliche? Welche Situationen sind dafür die Auslöser?
- Wer zeigt in welchen Situationen Konzentrationsverlust? Wer kommt plötzlich zu spät?
- Wer zieht sich in sich zurück? Wer folgt den Meetings nicht mehr? Zeigt Desinteresse? Wird immer wieder krank?
- Wer wird plötzlich aggressiv? Reagiert gereizt oder überempfindlich?
Expertenrat
Überlegen Sie auch, wer wen mit Stress infiziert? Wer bleibt dagegen meist unbelastet im Team? Können Sie sich erklären, weshalb? Wie könnten Sie diesen „Stress-Resistenten" zur Stressreduzierung nutzen?
Die Stressauslöser des Teams zu erkennen
Verteilen Sie den Stress-Fragebogen in Ihrem Team. Bitten Sie diesen auszufüllen. Werten Sie anschließend das Ergebnis mit Ihrem Team zusammen aus.
- Welche Stress-Überschneidungen haben sich ergeben?
- Welche Stressfaktoren sind besonders gravierend?
- Welcher Stress-Bereich ist eher nebensächlich, d.h. fällt kaum noch in die Waagschale sobald die größeren geändert wurden?
Regel 3: Kleine Änderung, große Wirkung
Überlegen Sie zusammen mit dem Team, wie die einzelnen Stressfaktoren aufgelöst werden könnten. Unterscheiden Sie hierbei unbedingt,
- Stressfaktoren, auf die Sie und Ihr Team wenig Einfluss haben.
- Stressfaktoren, die vom Team und Ihnen geändert werden könnten.
Lassen Sie die Ideen sprudeln. Gewähren Sie hierbei auch ein Mehr an persönlicheren Entscheidungsfreiraum.
Wer mehr Pausen möchte, sollte diese auch erhalten, solange die Arbeit erledigt wird. Wer zwischendurch mal Musik hören möchte, sollte es können, ohne dabei die anderen zu stören.
Treten Sie aus starren Arbeitsvorstellungen heraus. Sie werden sehen, die Motivation schnellt in die Höhe und der Stress verringert sich.
Download Checkliste
Hier finden Sie die Checkliste: Stressfaktoren in Ihrem Team.
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