Arbeiten im Homeoffice: 10 Tipps beugen einer Überlastung vor
Im Homeoffice arbeiten: Alles liegt jetzt in Ihrer Hand
Vielleicht hat die Corona-Pandemie für Sie den Weg freigemacht: Für das Arbeiten im Homeoffice. Vielleicht arbeiten Sie aber bereits seit geraumer Zeit von Zuhause im Homeoffice – mal ein Tag oder mal zwei Tage pro Woche. Im letzteren Fall hieß es ja stets: Eine Beantragung für die Arbeit im Homeoffice zu beantragen. Diese fällt jetzt für längere Zeit weg.
Egal, welche Ausgangslage Sie aus dem Büro im Unternehmen in die Heimarbeit beförderte, Sie werden rasch festgestellt haben: Das Arbeiten im Homeoffice stellt andere Ansprüche an Sie als Mitarbeiter und Kollege. Manche dieser Ansprüche, gar Anforderungen sind mühelos zu bewältigen. Andere werden jedoch eine Herausforderung darstellen. Zu bewältigen sind beide Arten – daran besteht kein Zweifel. Die folgenden Tipps bieten Anregungen, wie Sie das Beste aus sich und Ihrer Home-Office-Arbeit herausholen.
Arbeiten von Zuhause im Homeoffice: 10 Tipps
Tipp 1: Die eigenen Erwartungen klären
Der Wunsch für die Arbeit im Home-Office ist meist sehr hoch. Denn hinter diesem Wunsch verbergen sich konkrete Erwartungen, die mit Home-Office-Arbeitsplätzen verknüpft werden:
- Die lange Anfahrt zum Arbeitsplatz sparen – und so Zeit gewinnen.
- Bessere Work-Life-Balance zu erreichen.
- Familie und Arbeit besser miteinander verbinden.
- Fehlende Kinderbetreuung abfedern.
- Mehr Ruhe beim Arbeiten haben.
- Ungestört arbeiten können.
- Weniger Zeitdieben, wie Kollegen, die einfach ins Büro marschieren, ausgesetzt sein.
- Freier die eigene Zeit einteilen können.
- Etwas für die Umwelt tun.
- Den eigenen CO2-Fußabdruck verringern.
- undundund…
Klären Sie deshalb einmal für sich ab, weshalb Sie den Wunsch haben, im Homeoffice arbeiten zu wollen. Fragen Sie sich:
- Was versprechen Sie sich davon?
- Was erhoffen Sie sich von dieser Arbeitsform?
- Welche Vorteile hat ein Homeoffice für Sie?
- Was ermöglicht Ihnen die Arbeit im Homeoffice und das Arbeiten mit virtuellen Teams?
Tipp 2: In der Realität ankommen
Prüfen Sie, ob sich die Realität mit Ihren Erwartungen ans Homeoffice deckt. Stellen Sie fest, welche positive Schnittmenge es gibt. Listen Sie in Ruhe auf,
- was Ihnen gefällt.
- was Sie motiviert.
- was Ihnen Freude bereitet.
- wodurch Ihr Selbstwert und Selbstvertrauen gesteigert werden.
- welche Freiheiten Sie für sich gewinnen konnten.
Notieren Sie aber auch, inwiefern Ihre Erwartungen enttäuscht wurden:
- Wie sieht die Realität aus?
- Welche Diskrepanz gibt es zwischen Ihren Erwartungen und der täglichen Arbeit im Homeoffice?
- Wie gehen Sie damit um?
- Wie gelingt es Ihnen, sich mit diesen Enttäuschungen zu arrangieren?
- Wie gelingt es Ihnen, das Positive zu stärken und im Fokus zu behalten?
Tipp 3: Mit sich gerne alleine sein
Arbeiten mit virtuellen Kollegen und/oder in virtuellen Teams fordert durchaus eine persönliche Eigenschaft: Gut, gar glücklich alleine sein können. Denn im Homeoffice sind Sie unter sich. Da heißt es wirklich, das Alleinsein aushalten, besser noch genießen zu können.
Nun ja, in Zeiten der Corona-Epidemie kann es sein, dass, falls Sie verheiratet sind und Kinder haben Ihr/e Partner/in und Ihre Kinder auch zu Hause sind. Normalerweise wird dies aber nicht der Fall sein. Deshalb ist es wichtig und sinnvoll, sich eventuell Strategien zu überlegen, wie Sie gut mit Ihrem Alleinsein bei der Arbeit umgehen können. Fragen Sie sich:
- Wie viel Kontakt zu Ihren Kollegen benötigen Sie, um Ihre Arbeit effizient zu erledigen zu können?
- Wie viel Kontakt zu Ihren Kollegen benötigen Sie, um die sozialen Bindungen aufrechterhalten zu können?
- Wie und auf welche Weise wollen Sie diesen Kontakt herstellen?
- Wann und in welchem Umfang ist es für Sie (persönlich und Ihre Arbeit) notwendig vor Ort im Büro zu sein? Für Meetings? Projektabsprachen im eigenen Team? Um Unterlagen abzugeben und zu holen? Wie regeln Sie dies während der Corona-Krise? Wie, wenn alles überstanden ist?
Tipp 4: Tagesstruktur festlegen
Der übliche berufliche Zeitrahmen ist gesprengt. Abhängig von der Art Ihrer Arbeit kann es durchaus unwesentlich sein, ob Sie nun frühmorgens oder in der Nacht Ihre Aufgaben bewältigen. Aber Vorsicht! Solch eine Flexibilität hat auch ihren Preis. Schnell können Sie in die Aufschieberitis-Falle tappen, weil Sie vielleicht denken: Ach, dies kann ich auch später noch erledigen.
Deshalb legen Sie für sich selbst eine Tagesstruktur fest. Berücksichtigen Sie dafür
- Ihren Biorhythmus
Jetzt können Sie entscheiden, ob Sie lieber früher anfangen oder später aufhören wollen. - Ihre notwendige Erreichbarkeit
Auch im Homeoffice muss die betriebliche Kommunikation aufrechterhalten werden. Dennoch gibt es hier Zeitfenster zu entdecken. Sprechen Sie sich ab, wann Sie via Skype, Telefon oder Videotelefonie erreichbar sind. - Ihre Work-Life-Balance
Setzen Sie Grenzen. Auch Ihr Homeoffice darf und sollte geschlossen werden. Tun Sie es. Legen Sie fest, wann für Sie Arbeitsende ist. Und halten Sie sich unbedingt daran – auch für Ihre Familie.
Tipp 5: Pausen einplanen
Auch im Homeoffice stehen Ihnen Pausen zu. Respektieren Sie diese freie Arbeitszeit, um sich zu regenerieren und aufzutanken. Überlegen Sie,
- wie haben Sie üblicherweise im Büro Ihre Pausen verbracht?
- Wie können und wollen Sie Ihre Pausen Zuhause verbringen?
- Was fällt jetzt vielleicht weg – beispielweise der Spaziergang mit Kollegen?
- Was kommt jetzt in den Pausen dazu – beispielsweise mit den Kindern zusammen zu kochen?
- Was ist jetzt machbar – vielleicht Stretching-Übungen durchzuführen?
Tipp 6: Sozialen Kontakt zu Kollegen sichern
Soziales Bonding ist wichtig – auch auf der Arbeit und ganz besonders in Zeiten von Corona. Deshalb halten Sie im Homeoffice Kontakt zu Ihren Kollegen über das Berufliche hinaus. Vielleicht verabreden Sie sich in der Pause mit dem Kollegen zum virtuellen Kaffeetrinken via Skype. Oder Sie bilden mit den engsten Kollegen eine berufliche WhatsApp-Gruppe, um die fehlende direkte Kommunikation ein wenig aufzufangen.
Tipp 7: Kommunikation steuern
Jetzt mal schnell den Kollegen fragen „Kannst du mal kurz über meinen Bericht lesen?“ ist im Homeoffice nicht mehr möglich. Denn dann heißt es, diesen erst zu mailen oder in die Cloud zu stellen und freizugeben (Dies hängt natürlich davon ab, wie Ihr Homeoffice mit dem Unternehmen vernetzt wurde. Vielleicht wird alles automatisch in der Unternehmens-Cloud abgespeichert).
Planen Sie deshalb Ihre Kommunikation mit Ihren Kollegen, Ihrem Team und Ihrem Vorgesetzten. Überlegen Sie,
- bis wann Sie eine Rückmeldung benötigen.
- von wem alles ein Feedback erforderlich ist.
- ob es ausreicht, das Dokument in der Cloud mit anderen Personen zu teilen.
- ob es persönlich zugemailt werden muss.
- ob die Rückfrage telefonisch geklärt werden kann.
- ob eine Videokonferenz (LINK: Homeoffice arbeiten: Kommunikation im Beruf) mit einem oder mehreren Teilnehmern abgehalten werden soll.
Tipp 8: Selbstmotivation hochfahren
Außer Ihnen selbst ist niemand da, der Sie zur Arbeit motiviert. Der Kick im Büro „Alle arbeiten, so ich auch“ entfällt im Homeoffice. Verankern Sie deshalb unbedingt,
- was Ihnen an Ihrer Arbeit Freude bereitet.
- welche Details Sie an den einzelnen Aufgaben begeistert.
- welchen Sinn Ihnen Ihre Arbeit beschert.
Tipp 9: Probleme selbst lösen
Mehr als zuvor ist im Homeoffice Ihre Eigenverantwortung gefragt. Probleme wollen gelöst werden – und zwar von Ihnen. Sensibilisieren Sie sich deshalb für
- potenzielle Fehlerquellen.
- typische Fehler, die Ihnen manches Mal unterlaufen.
- Lösungsstrategien wie die „6-Denkenden-Hüte“ oder das Kurzzeitcoaching
- Plan-B-Strategien, damit Sie wissen, wer wann bei welchem Problem oder welcher Krise benachrichtigt werden soll.
- das Abklären und Besprechen von Problemen mit Ihrem Vorgesetzten oder Ihren Teamkollegen.
Tipp 10: Eigene Disziplin würdigen
Wertschätzen Sie Ihre Disziplin, die Sie jeden Tag im Homeoffice aufbringen. Sie agieren eigenverantwortlich. Sie arbeiten mit hoher Selbstmotivation. Sie planen Ihre Zeit. Sie erledigen Ihre Arbeit und Ihre Aufgaben. Sprechen Sie sich dafür regelmäßig Ihre Anerkennung aus.
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