Sozialer Rückzug bei Corona: 5 Tipps, um die Isolation zu meistern
Corona Pandemie: Das Kontaktverbot prägt jetzt Ihr Leben
Die Corona-Epidemie führte zu drastischen Brüchen der gewohnten Strukturen. Schulen und Kitas sind geschlossen. Restaurants, Kneipen, Theater, Kinos, Schwimmbäder und Co bleiben zu. Die ansonsten üblichen täglichen sozialen Kontakte brechen weg. So das Schwätzchen mit dem Nachbarn auf der Straße, die ja jetzt alle wie leergefegt sind. Das Ansprechen einer netten Person in der Kneipe. Das gemeinsame Frühstücken mit Freunden am Sonntagmorgen im Café.
Die Ausgangsbeschränkungen – im Grunde eine Ausgangssperre light – veranlassen Sie zu einem „Ich bleibe zuhause“ – mit all seinen sozialen Veränderungen wie
- Alleinsein heißt es auszuhalten.
- Einsamkeit
- auf engem Raum 24/7 mit der Familie zusammen zu sein. Ob Sie und/oder Ihr/e Ehepartner/in Homeoffice machen oder nicht, am Wochenende sind Sie in jedem Falle die ganze Zeit zusammen.
- konstante Nähe zum/zur Partner/in und auch zu den Kindern.
Solch sozialen Veränderungen fordern Sie heraus. Meistern Sie diese Herausforderungen gut.
5 Tipps, um Kontaktverbot und soziale Isolation zu meistern
Auch für Krisenzeiten sind Sie gewappnet. Zwar ist diese Art der Pandemie für alle neu, d.h. wir konnten alle keine Erfahrungen sammeln, wie wir dies gut stemmen können. Dennoch haben Sie in der Vergangenheit andere Krisen bewältigt. Somit haben Sie auch für die jetzige, ganz persönliche Krisenbewältigung Ressourcen und Kompetenzen entwickelt. Denken Sie immer daran, wenn Sie verunsichert sind und Sie Zweifel plagen. Nutzen Sie auch die Anregungen der folgenden Tipps, um alles gut zu überstehen.
Tipp 1: Perspektivenwechsel durchführen
Ihr sozialer Rückzug ist zeitlich begrenzt. Jetzt erst einmal auf 2 Wochen. Vielleicht – hoffentlich nicht – ein wenig länger. Zwar mögen auch durch die vielen sich widersprechenden Nachrichten diffuse Ängste und ein Gefühl „Das dauert Monate, vielleicht über ein Jahr“ geschürt werden. Dennoch ist es wichtig zu verankern: Auch diese Corona-Pandemie findet ein Ende. Die Ausgangsbeschränkungen sind nicht für ewig. Dies ist ein entscheidender Perspektivenwechsel auf die Corona-Epidemie.
Verstärken Sie diesen Perspektivenwechsel. Fragen Sie sich:
- Wie würden Sie Ihr jetziges Alleinsein erleben und beschreiben, wenn Sie allein in einer Hängematte auf Jamaika liegen würden? Wie würden Sie dort die soziale Distanz zu Ihren Freunden empfinden? Wie würden Sie dort den Kontakt aufrechterhalten? Wie gelingt es Ihnen dort, Ihr Alleinsein zu genießen?
- Wie würden Sie das enge Zusammenleben zu Ihrem/Ihrer Partner/in im Wohnmobil auf Ihrem Trip durch Kanada bewerten? Wie gelingt es dann, die konstante Nähe zu genießen?
- Wie würden Sie das ununterbrochene Zusammensein mit Ihrer Familie im Ferienhaus auf Usedom erleben – und zwar bei sieben Tage Regenwetter? Wie kommen Sie mit diesem wetterbedingten „Hausarrest“ alle klar? Was würden Sie dann tun?
Tipp 2: Die Vorteile fokussieren
Ein sozialer Rückzug hat stets zwei Seiten, d.h. es gibt auch viele Vorteile zu entdecken – wie beispielsweise
- die Stille,
die auf den Straßen herrscht. - Mehr Zeit.
Durch den Ausfall von Kursen, Sporttrainings und Musikstunden haben Sie mehr Zeit für sich selbst. Vielleicht, auch weil Sie nicht mehr als Chauffeur für Ihre Kinder agieren müssen. - Geld sparen.
Sie gehen nicht mehr ins Kino. Sie treffen sich nicht mehr mit Freunden in der Kneipe. Ausflüge mit der Familie ins Schwimmbad oder in den Vergnügungspark sind gestrichen. - Keine Ausreden mehr nötig.
Sie wollen den Abend lieber alleine verbringen oder mit Ihrer Familie. Jetzt brauchen Sie sich dafür nicht mehr bei den Eltern, Verwandten und Freunden zu entschuldigen. - Liegengebliebenes erledigen.
Als Single haben Sie jetzt Zeit, um beispielsweise Ihre Bilder zu bearbeiten und auf Instagram zu stellen. Oder die gesamte Familie macht Frühjahrsputz und mistet mal aus. - Familienverband stärken.
Ob zusammen Kochen oder Spielen, es gibt keine außer häuslichen Verpflichtungen mehr. Genießen Sie das Miteinander.
Tipp 3: Lernen, mit sich liebend gern alleine zu sein
Als Single stehen Sie vor einer ganz besonderen Herausforderung. Sie erleben die Corona-Pandemie ohne physischen Kontakt. Arbeiten Sie jetzt gar im Homeoffice, heißt es sogar 24/7 nur noch virtuelle Menschen zu treffen. Selbst wenn Sie spazieren gehen oder zum Einkaufen, werden Sie social distancing durchführen und auf zwei Meter Abstand gehen.
Zweifelsfrei werden Sie dennoch weiterhin Kontakt halten. Skypen, Videoanrufe oder Videokonferenzen über WhatsApp oder einfach mal telefonieren. Dennoch, Sie spüren den Unterschied. Face to face sich mit jemandem zu unterhalten ist halt doch etwas Anderes. Deshalb werfen Sie auf Ihr Alleinsein einmal einen genaueren Blick:
- Wie hat Ihr Leben und Ihre Lebensgestaltung vor Corona ausgesehen?
- Was hat sich verändert?
- Was bricht jetzt weg?
- Was fehlt am meisten?
- Was macht Sie bei Ihrem alleine sein traurig?
- Was können Sie aktiv dagegen tun?
- Was macht Sie dagegen glücklich, alleine zu sein?
- Welche Optionen eröffnet Ihnen jetzt der „Corona-Ohne-Kontakt-Urlaub“?
- Wie können Sie gut für sich sorgen?
- Was können Sie Neues entdecken an Freizeitaktivitäten?
Tipp 4: Rückzugsorte etablieren
Zu zweit und/oder mit Kindern kann es in der ungewohnten, permanenten Nähe zu Spannungen, Reibereien und Streit kommen. Zu Recht stellt sich dann der Wunsch ein „Ich möchte alleine sein“. Auch Ihr Partner will sicherlich mal alleine sein. Oder eins der Kinder sagt „Ich will alleine sein und meine Ruhe haben“.
Allerdings ist die Wohnung begrenzt. Vielleicht haben Sie noch einen Garten oder einen Balkon. Wie auch immer, schaffen Sie für solche Momente einen Rückzugsort – beispielsweise
- das tagsüber ungenutzte Schlafzimmer der Eltern, falls nicht jeder ein Zimmer für sich hat.
- der Liegestuhl auf dem Balkon.
- die neu eingerichtete Kuschelecke aus Decken und Kissen im Wohnzimmer.
- das Gäste-WC, das nun mit Büchern, Magazinen, Knabbereien und Getränken bestückt wird und so zu einem wirklichen „stillen Örtchen“ wird.
- das Fensterbrett in der Küche. Wer dann das Fenster öffnet, um hinauszuschauen, signalisiert „Ich will jetzt mal alleine sein.“
Tipp 5: Tagesstrukturen festlegen
Geben Sie Ihrem Tag eine zeitliche Struktur – und zwar für jeden Tag der Woche. Ihre Arbeit im Homeoffice profitiert davon. Auch die Kinder, die ja zum Teil Aufgaben der Schule erledigen sollen. In jedem Falle wird das Zusammenleben erleichtert. Aber auch als Single bietet Ihnen eine neue Tagesstruktur Halt.
Überlegen Sie
- wann gibt es Frühstück?
- wann wird (zusammen) das Mittagessen gekocht?
- wann planen Sie welche Indoor-Freizeitaktivität ein?
- Wann skypen oder telefonieren Sie mit Freunden und Kollegen?
- wann werden die Aufgaben der Schule gemacht?
- welche Aufgaben wollen Sie in Ihrem Homeoffice bis wann bearbeiten?
Strukturieren Sie so jeden einzelnen Tag. Erstellen Sie am besten auch gleich einen Wochenplan. Sie werden sehen: Trotz Kontaktverbot und Isolation sind die Stunden Ihres Tages gefüllt – auch mit vielen wunderbaren Dingen.
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