Erfolgreiche Teamführung multikultureller Teams
Erfolgreiche Teamführung in Zeiten der Globalisierung
Es war im Jahre 1955, als mit dem deutsch-italienischen Anwerbeabkommen die ersten ausländischen Arbeitnehmer - noch Gastarbeiter genannt – nach Deutschland reisten, um das Wirtschaftswunder mit anzukurbeln. Damals war es eine Seltenheit, wenn der Kollege nicht aus Deutschland stammte. Heutzutage gehört es allerdings zur Selbstverständlichkeit. Viele Ihrer Mitarbeiter stammen aus anderen europäischen Ländern oder von einem anderen Teil des Globus.
Die Globalisierung hat die Arbeitsmigration ermöglicht. Und mit dieser stellen sich für Sie als Führungskraft neue Herausforderungen – gerade, was die Teamarbeit und Teamentwicklung betrifft. Denn der Erfolg im Team hängt davon ab, wie Sie Ihre Führung eines Teams auf die Diversität abstimmen. Multikulturelle Teams benötigen somit eine Feinabstimmung Ihrer Teamführung. Erleichtern Sie sich mit den folgenden Schritten das Führen im Team.
Erfolgreiche Teamführung – gerade bei multikulturellen Teams: 5 Schritte
Schritt 1: Die nationale Gewichtung benennen
Sensibilisieren Sie sich für die interkulturelle Teamarbeit, indem Sie eine Ist-Analyse durchführen. Fragen Sie sich:
- Welche Nationen sind in Ihrem Team vertreten?
- Wie viele Mitarbeiter stammen aus demselben Land und derselben Kultur?
- Wer arbeitet mit wem aus welcher Kultur und Nation zusammen?
- Wie (gut) funktioniert diese Zusammenarbeit?
- Wie stark ist die interkulturelle und soziale Kompetenz des einzelnen Mitglieds ausgeprägt?
- Welche Probleme und/oder Konflikte, die kulturell bedingt sind, sind bereits aufgetreten?
Analysieren Sie Ihre Antworten. Bewerten Sie, inwieweit das „Multikulti“ bisher den gewünschten Synergieeffekt im Team eher behinderte. Überlegen Sie, was Sie an Ihrer Teamführung eventuell optimieren sollten.
Schritt 2: Die Verschiedenartigkeit des interkulturellen Teams erkennen
Jede Nation hat seine eigenen Verhaltensregeln. Dennoch gibt es auch zwischen den unterschiedlichen Kulturen Schnittmengen, die das Miteinander im Team und die interkulturelle Teamarbeit erleichtern. So ist es beispielsweise in Deutschland, Japan, Portugal, dem nordeuropäischen sowie dem angelsächsischen Raum unüblich, sich während eines Gespräches zu berühren, ganz im Gegenteil zu Russland, Asien, Indien oder dem südländischen Europa.
Listen Sie, gerne gemeinsam mit dem Team, Unterschiede und Schnittmengen der unterschiedlichen Kulturen auf. Erhöhen Sie auf diese Weise die Sensibilität für die Verschiedenartigkeit im Verhalten und in der Zusammenarbeit.
Schritt 3: Für die Teamarbeit Regeln aufstellen
Sinnvoll ist es, aus den erarbeitenden Erkenntnissen Teamregeln zu erarbeiten, die dem Team als Fokus für die Zusammenarbeit dienen. Einige Teamregeln-Beispiele sind:
- „Wir respektieren die Eigenarten des Kollegen, auch wenn sie uns befremden.“
- „Wir sprechen Unterschiede offen an.“
- „Wir kommunizieren Irritationen im Miteinander offen und sofort.“
Schritt 4: Kommunizieren im multikulturellen Team
Multikulturelle Teams sollten schon bei der Teamentwicklung lernen, wie sie miteinander kommunizieren müssen. Denn in einem interkulturellen Team geht es nicht alleine um Sachverhalte, die geklärt werden müssen. Vielmehr müssen kulturelle Vorgehensweisen und Denkansätze angesprochen und diskutiert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Schritt 5: Die Stärken des multikulturellen Teams nutzen
Jeder Mitarbeiter hat besondere Stärken. Jede Kultur und Nation aber auch. Listen Sie auf, welche Stärken die jeweilige Kultur besitzt. Überlegen Sie schließlich,
- für welche Aufgabe die jeweilige kulturelle Stärke am besten geeignet ist.
- welcher Mitarbeiter welche Kompetenzen aufgrund seines nationalen Hintergrunds ins Team einbringt.
- wie Sie die kulturellen Unterschiede für den Erfolg im Team nutzen können.
- welche kulturelle Mischung für das Team optimal wäre.
- Kommentieren
- 14161 Aufrufe
Kommentare
wir sprechen Probleme offen an...
eben genau das ist ja in einigen Kulturen nicht möglich, weil indirekt kommuniziert wird. Das wäre das gleiche als würde man einem Hund sagen und er soll einfach auf den Ast hochfliegen, wie das alle Vögel machen...