Motivation am Arbeitsplatz: Wie Mitarbeiter ihre Arbeitslust steigern können
Zwischen Motivation und Frust am Arbeitsplatz liegen nur sechs Monate, wie eine Studie herausfand - Sechs Monate, in denen sich der Mitarbeiter von einem motivierten und ideenreichen Individuum zu einem Dienst-nach-Vorschrift-Arbeiter entwickelt.
An diesem Prozess sind nicht alleine die Arbeitnehmer oder die Chefs der Unternehmen Schuld - es ist ein Wechselspiel der beiden, durch die dieses Resultat erzielt wird. Es gibt schon einige Vorschläge für die Führungsebene, wie diese Demotivation zu umgehen ist; beispielsweise indem die zehn typischsten Motivationskiller bekannt sind oder indem Anerkennung und Lob ebenso wie Kritik im Umgang mit den Mitarbeitern eingeführt wird. Aber auch die Angestellten selbst können etwas für ihre eigene Motivation tun. Es gilt, sich einen Arbeitsplatz zu erschaffen, an dem gerne gearbeitet wird und der die Motivation und Kreativität anregt.
1. Das kreative Chaos ordnen
Jeder kennt den Ausdruck von Einstein: „Das Genie beherrscht das Chaos.“ Dies wird oft als Argument für einen allzu unübersichtlichen Arbeitsplatz verwendet - Fakt ist aber, dass viele Menschen diese Unordnung nur haben, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Zetteleien ordnen sollen. Statt ein System zu entwickeln, kommt ein Papier auf das andere, wichtige Aufgaben gehen darunter verloren und finden sich nur schwer wieder an. Ein wenig kreatives Chaos ist vollkommen in Ordnung, allerdings sollte die Arbeit nicht darunter leiden. Daher empfiehlt es sich, nicht nur alle paar Wochen den Schreibtisch und die eigene Ablage aufzuräumen, sondern die Zettel direkt nach einem System zu sortieren. Am besten eignet sich dafür das sogenannte Eisenhower-Prinzip.
Dokumente, die eilig und wichtig sind, werden selbst erledigt; sind sie nur eilig, aber nicht so wichtig, werden sie delegiert, sind sie wichtig, aber nicht so eilig, genau terminiert. Weder Eilig noch Wichtig bedeutete für Eisenhower, dass die Dokumente in den Papierkorb wanderten oder zumindest ganz weit nach hinten verschoben wurden. Je nach Position kann es möglich sein, dass der Arbeitnehmer keine Aufgaben delegieren kann; in diesem Fall ist es sinnvoll, die eiligen und nicht so wichtigen Aufgaben einfach hinter den eiligen und wichtigen anzuordnen und selbst zu erledigen.
2. Die Farbgestaltung des Büros
Farben tragen zum Wohlbefinden bei. Dies ist schon lange bekannt, aber dennoch herrscht in Büroräumen meist das neutrale und kühle Weiß vor. Da Wände nicht einfach nach Belieben der Mitarbeiter gestrichen werden können, ist die bessere Alternative, Bilder, Poster oder Wandtattoos anzubringen. Da die Wandtattoos bei falscher Anbringung die Tapete beschädigen könnten und bei Bildern oft ein Nagel in die Wand geschlagen werden muss, ist es ratsam, hier vorher den Chef um Erlaubnis zu fragen. Wer sich ein Wandtattoo an die Wand kleben möchte, hat verschiedene Möglichkeiten: Eine schönes Motiv oder auch einen motivierenden Spruch. Vor allem Autoren wie Goethe und Wilde sind bekannt für ihre motivierenden Zitate; Inspirationen und Anregungen dazu bietet die Seite wandtattoo.de an. Ebenso wie bei Bildern und Postern kann eine Farbgestaltung gewählt werden, die motivationsfördernd ist. Es ist daher außerdem empfehlenswert, kein Bild seiner Familie an die Wand zu hängen, sondern beispielsweise eines vom Meer, da Blau die Sachlichkeit und Präzision der Gedanken fördert und außerdem Stress und Hektik lindert. Grau hingegen sollte nicht gewählt werden: Diese Farbe ist neutral und zeugt von Langeweile und Unsicherheit, wie gesundheit.de beschreibt.
3. Dekorationen
In einem Büro sollten Dekorationen stehen; eine Pflanze beispielsweise, oder auch ein schönes Windlicht oder ein Kuscheltier, vielleicht eines, mit dem das eigene Kind früher gern gespielt hat. Als Pflanze eignen sich immergrüne Gewächse sehr gut, da sie auch im Winter einen Farbton ins Büro bringen. Besonders in der kalten Jahreszeit ist dies wichtig, damit zu dem grauen Alltag draußen ein Kontrast im Büro entsteht, der stimulierend und motivationsfördernd wirkt.
4. Kritzelblock gegen Demotivation
Wer ein kreatives Tief hat, kommt aus diesem oft nicht leicht wieder hinaus.
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In diesem Fall hilft es, die Gedanken kurz schweifen zu lassen und einfach nur die Hände zu beschäftigen. Ein Kritzelblock ist dafür eine hervorragende Möglichkeit. Der Mitarbeiter kann etwas skizzieren oder aufschreiben, ohne groß darüber nachzudenken. So entspannt er sich und lässt seine Gedanken wieder ohne Zwang fließen - meist entstehen dabei Problemlösungsansätze, die einem vorher nicht eingefallen wären.
5. Musik hören
Musik hat einen positiven Einfluss auf die eigene Gesundheit, wie laut experto.de zahlreiche Studien belegen. Dies kann für die Motivation auf der Arbeit genutzt werden. Wer beispielsweise schon in der Schul- oder Studienzeit mit Musik besser lernen konnte, wird auch bei der Arbeit eine erhöhte Motivation durch die Klänge feststellen. Welche Musik dabei gehört wird, ist nicht wichtig - sie sollte nur die Kollegen nicht stören. Daher ist es empfehlenswert, nur über Kopfhörer zu hören. Dies hat außerdem einen angenehmen Nebeneffekt: Die Geräusche der Kollegen werden nicht mehr wahrgenommen und auch ein längeres Telefongespräch am Arbeitsplatz gegenüber reißt einen nicht mehr aus der Konzentration.
6. Funktionierende technische Geräte
Besonders in den Bürojobs heutzutage sind die Mitarbeiter auf Computer angewiesen. Nichts ist daher nerviger und demotivierender, als wenn dieser nicht richtig funktioniert oder sogar einen Ausfall hat. In der Zeit kann der Angestellte keine Arbeit erledigen, der Chef drängt aber zu einer bestimmten Deadline und der Mitarbeiter aus der IT-Abteilung lässt, ganz dem gängigen Klischee folgend, auf sich warten. Anstatt sich an seine Arbeit setzen zu können, muss daher der IT hinterher telefoniert und dem Chef erklärt werden, was die Verzögerung verursacht. Der Mitarbeiter steht dabei in einem Kreuzfeuer, da er den PC nicht selbst reparieren kann, die Schuld dafür aber von den Vorgesetzten zugeschoben bekommt. Es ist daher wichtig, dass einerseits die Zuständigkeitsebenen klar geklärt sind und die IT-Abteilung die Kritik bekommt und nicht der Mitarbeiter und außerdem die Deadlines an unvorhergesehene Gegebenheiten angepasst oder die Arbeiten delegiert werden können. Motivierender ist es aber, wenn die Geräte einwandfrei funktionieren und die IT-Abteilung außerdem schnell zur Stelle ist, um Probleme zu beheben, sodass der Angestellte den Eindruck eines ganzheitlich arbeitenden Unternehmens bekommt, das sich um jeden einzelnen kümmert.
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