Mitarbeitermotivation-Irrtum 3: Schlechte Nachrichten schaden
Motivations-Irrtum: Überbringen schlechter Nachrichten wirkt demotivierend
Aus Angst Einbußen bei der Mitarbeitermotivation zu bewirken, werden schlechte Nachrichten viel zu oft verschwiegen. Wer als Führungskraft so handelt, mag zwar vordergründig gute Beweggründe für das Zurückhalten schlechter Nachrichten haben, letztendlich zeigt sich jedoch durch solche Heimlichtuerei nur, dass dem Mitarbeiter nicht auf Augenhöhe begegnet wird. Das alte Hierarchiedenken, dass den Mitarbeiter nur als Befehlsempfänger sieht, setzt sich in solchen Situationen durch – und der Mitarbeiter mutiert zu einem Kinde, das „geschützt“ oder vor allem nicht mit den Problemen behelligt werden darf.
Nur haben sich die Zeiten längst gewandelt. Der Mitarbeiter wird nicht allein als die wertvollste Ressource innerhalb des Unternehmens gesehen – als Human Kapital verstanden – vielmehr soll er auch als Unternehmer im Unternehmen denken, agieren und handeln. Wer solche Ansprüche stellt, darf allerdings dann keine schlechten Nachrichten zurückhalten, sondern sollte diese unverzüglich überbringen.
Heimlichtuerei schädigt die Mitarbeitermotivation vielmehr
Denn das Überbringen schlechter Nachrichten schadet nicht der Mitarbeitermotivation, sondern das Verschweigen von Problemen, Schwierigkeiten, Änderungen und Krisen. Falls weiterhin Skepsis über diese Auswirkung herrscht, sollte sich stets daran erinnert werden: Über kurz oder lang werden schlechte Nachrichten immer publik – in Form von Gerede, Gemunkel und wilden Gerüchten.
Nur haben Sie dann keinen Einfluss mehr auf die schlechten Nachrichten, d.h. statt als Überbringer schlechter Nachrichten diese nicht allein „gut zu verkaufen“, sondern auch die Ängste, Befürchtungen und Emotionen Ihrer Mitarbeiter gleich in positive Bahnen zu lenken, lassen Sie Ihre Mitarbeiter mit Ihren Gedanken und Sorgen allein. Wer jedoch ständig sich mit Spekulationen auseinandersetzen muss, ob der eigene Arbeitsplatz sicher ist, wird weder motiviert, noch konzentriert arbeiten können.
Darüber hinaus verlieren Sie auch die Chance, Ihre Mitarbeiter als Partner bei der Lösungssuche anzusprechen. Denn bei Problemen und Krisen sollten alle einbezogen werden, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und auch umzusetzen. Nichts motiviert letztendlich mehr – als gemeinsam „das Steuer wieder herumzureißen“.
Deshalb verabschieden Sie sich radikal von diesem Mitarbeitermotivations-Irrtum. Machen Sie Probleme transparent. Kommunizieren Sie mit Ihren Mitarbeitern.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Hier finden Sie die 4 weiteren Irrtümer:
Mitarbeitermotivation-Irrtum 1: Monetäre Anreize für Mitarbeiter schaffen
Mitarbeitermotivation-Irrtum 2: Anerkennung allein motiviert
Mitarbeitermotivation-Irrtum 4: Eine gute Führungskraft kann alle motivieren
Mitarbeitermotivation-Irrtum 5: Einheitliche Motivationsstrategie
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