Dem Team schlechte Nachrichten überbringen: 3 Tipps fürs Gelingen
Schlechte Nachrichten dem Team überbringen – eine unangenehme Führungsaufgabe
Als Führungskraft gehört das Überbringen schlechter Nachrichten wohl zu den heikelsten und unangenehmsten Führungsaufgaben. Vielleicht müssen Sie
- einen vereinbarten Urlaubstermin verschieben,
- längere Arbeitszeiten ankündigen,
- eine Gehaltskürzung eröffnen,
- die Umstrukturierung der Abteilung mitteilen,
- über die Schließung des Standortes informieren
- oder den Personalabbau bekanntgeben.
Unabhängig davon, um welches Problem es sich handelt, Sie wissen eins: Das Team und/oder Ihr Mitarbeiter wird über die Neuigkeit kaum begeistert sein, sondern eher verärgert reagieren – und zwar auf die Unternehmensleitung und auf Sie als Überbringer schlechter Nachrichten. Entwickeln Sie deshalb eine Strategie, mit der Sie diese Führungsaufgabe souveräner meistern können.
Überbringen Sie dem Team schlechte Nachrichten: 3 Tipps
Tipp 1: Daten, Fakten und Hintergrundinformationen zusammentragen
Als Führungskraft haben Sie eine Verantwortung gegenüber der Geschäftsleitung, Ihrem Team und – dies ist ganz wichtig – auch sich selbst gegenüber. Agieren Sie deshalb nicht als selbstverständliches „Sprachrohr“ der höheren Managementebene.
Hinterfragen Sie stattdessen gezielt die schlechte Nachricht. Sammeln Sie so viele Informationen, wie Sie nur erhalten können, um sich wirklich ein umfassendes Bild der Lage machen zu können. Dadurch erarbeiten Sie gleichzeitig Argumente, um auf Einwände Ihrer Mitarbeiter eingehen zu können.
Tipp 2: Auswirkungen auflisten
Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Mitarbeiters und/oder Teams – und zwar aus drei Gründen:
- Ängste und negative Gefühle erkennen.
Indem Sie die Situation aus dem Blickwinkel Ihrer Mitarbeiter betrachten, können Sie im Vorfeld erfassen, mit welchen potenziellen Reaktionen Sie rechnen müssen. Überlegen Sie, wie Sie dieser Reaktion mit Hilfe eines Verbalisierungs-Spiegels begegnen können.
- Konsequenzen ansprechen können.
Beschönigen Sie die schlechte Nachricht nicht. Sprechen Sie offen über die Auswirkungen. Bleiben Sie stets bei der Wahrheit. Nur so bleiben Sie für Ihre Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation glaubwürdig.
- Pro-und Kontra-Argumente erschließen.
Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille – auch bei schlechten Nachrichten. Erstellen Sie eine Pro-und-Kontra-Argumentationsliste, damit Sie auch die positiven Aspekte, die in der schmerzlichen Mitteilung enthalten sind, kommunizieren. So beispielweise: „Wir werden im nächsten Monat Kurzarbeit einführen. Dies bedeutet für Sie alle weniger Lohn. Doch durch diese Maßnahme können wir das Unternehmen aus der Flaute führen.“
Tipp 3: Auf den Punkt kommen
Formulieren Sie am besten im Vorfeld, wie Sie die schmerzliche Botschaft kommunizieren wollen, damit Sie in der Aufregung der Situation nicht ins Stottern gelangen. Suchen Sie sich einen Sparringpartner, mit dem Sie die Bekanntgabe der schlechten Nachricht durchspielen können. Erhöhen Sie so Ihre eigene Sicherheit.
Hüten Sie sich in jedem Falle davor, das Thema lange auszuführen oder mit unzähligen Daten auszuschmücken. Teilen Sie klipp und klar die schlechte Nachricht mit. Kommen Sie sofort auf den Punkt. Geben Sie anschließend Ihren Mitarbeitern die Gelegenheit, Ihnen Fragen zu stellen. Beantworten Sie diese, indem Sie ruhig und besonnen reagieren. Lassen Sie sich in keiner Weise provozieren oder zu negativen Gefühlsäußerungen hinreißen.
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