Zaudern verboten – Warum Sie bestimmte Entscheidungen bewusst treffen müssen
Ein typisches weibliches Phänomen ist, sich angesichts vieler Chancen und Unsicherheiten alle Möglichkeiten offenzuhalten. Sinnvolle Entscheidungen, die Karriere, Familienplanung und Zukunft betreffen, werden deshalb gern aufgeschoben. Um im Leben vorwärts zu kommen, sollten Sie wichtige Entscheidungen treffen - und zwar heute!
Bei vielen jungen Frauen schwirren verschiedene Fragen und Zukunftsgedanken im Kopf herum:
- Welchen Job strebe ich eigentlich an?
- Will ich überhaupt Karriere mache?
- Wenn Ja, bis zu welcher Karrierestufe möchte ich kommen?
- Wie vereinbare ich meinen Kinderwunsch mit meinem Engagement im Beruf und meinen Karrierezielen?
- Wann will ich Kinder?
- Arbeite ich weiter?
- Begegnet mir der passende Mann?
- Wie sehen dessen Ehe-, Kinder- und Karrierevorstellungen aus?
Die jeweiligen Antworten sind häufig nicht miteinander kompatibel - was eine eindeutige Entscheidung unmöglich zu machen scheint. Zusätzlich fällt es vielen Frauen immer noch schwer, einen eigenen Lebensplan zu erstellen und durchzusetzen. Geschieht dies trotzdem, wird dieser nicht selten wieder in Frage gestellt - beispielsweise weil der Partner nicht mitzieht. Schleichend entsteht so eine bestimmte Lebenshaltung – die des Abwartens.
Sie warten bspw.
- auf den richtigen Job,
- den Traummann,
- die gute Gelegenheit und
- darauf, dass Sie zur Wahrnehmung von Chancen gebeten werden.
Dabei vergeuden Sie mehr als Ihre Zeit. Viele Möglichkeiten bleiben nämlich ungenutzt – und eines Tages kommt vielleicht noch das böse Erwachen.
Aufpassen
Nach der neuen Unterhaltsrechtsprechung ist auch der Rettungsanker „Versorgungsehe“ perdu. Der alte Spruch „Ein Mann muss, eine Frau kann arbeiten“ lautet mittlerweile „Mann und Frau müssen arbeiten“!
Drei wertvolle Tipps zur Zukunftsgestaltung
Zur Einstimmung sollten Sie am besten den Fragebogen: Meine Zukunft beginnt heute ausfüllen.
Tipp 1: Konkretisieren Sie Ihre Zukunftsvorstellungen
Beginnen Sie, sich konkret mit Ihrer Zukunft auseinanderzusetzen. Dafür sollten Sie immer sowohl Erwartungen, die Sie an sich selbst haben, als auch die von der Gesellschaft an Sie als Frau gestellt werden, kritisch hinterfragen. Oftmals liegen hier – durchaus auch unbewusste – Hindernisse, die Sie bei Ihrer beruflichen Verwirklichung blockieren. Sei es, dass karrierebewussten Frauen mit Kindern gern nachgesagt wird, dass sie Rabenmütter seien. Oder kinderlosen Frauen vorgeworfen wird, sie entzögen sich Ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung.
Gönnen Sie sich deshalb die Zeit, alles aufzuschreiben, was Sie sich für Ihre Zukunft vorstellen – egal, ob das Ziel Karriere im In- oder Ausland, Ehemann oder Familie heißt. Lesen Sie Ihre Notizen in Ruhe durch und formulieren Sie anschließend, wie Sie Ihre Zukunftsvision umsetzen können.
Hinweis:
Suchen Sie sich immer das Unternehmen, aber auch den Mann, der zu Ihren Zukunftsvorstellungen passt – und nicht umgekehrt. Die typisch weibliche Entscheidungsschwäche hat nämlich häufig zur Folge, dass sich Frauen den äußeren Umständen unterordnen und dadurch die eigentlichen Lebensvorstellungen hintenanstellen.
Tipp 2: Beruf ist mittlerweile viel mehr als bloß ein Job
Frauen waren und sind zum Teil auch heute noch die Lückenbüßer auf dem Arbeitsmarkt. Während des Dritten Reichs mussten Frauen nachweisen, dass sie keinem Mann den Arbeitsplatz wegnahmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen die so genannten Trümmerfrauen zwar große Verantwortung für den Wiederaufbau Deutschland - dies führte allerdings nur in den seltensten Fällen dazu, dass Frauen auch entsprechende Positionen innehatten. Meist waren sie in untergeordneten Stellen als Sekretärin, Telefonistin, Putzfrau oder am Fließband tätig. Bis in die 70-iger Jahre musste sogar der Ehemann seine Zustimmung zur Arbeitsaufnahme geben – dies war gesetzlich verankert. All dies hat das weibliche Verständnis zum Thema Karriere geprägt.
Obwohl sich bis heute viel geändert hat und immer noch ändert – Frauen sind Führungskräfte, Unternehmerinnen, Kanzlerin -, definieren immer noch viele Frauen den Beruf eher als bloßen Job, der zwischen Kindern und Ehe durchgeführt wird. Diese mentalen Stolpersteine sollten Sie überwinden. Einen Beruf und die dazugehörige Karriere werden Sie meist 40 Jahre ausüben - einen Job werden Sie so viele Jahre wahrscheinlich kaum ertragen können. Suchen Sie sich deshalb den Beruf und die Karriere, die zu Ihnen passt.
Tipp 3: Tragen Sie die Konsequenzen Ihrer Entscheidung
Eine Entscheidung für etwas zu treffen, heißt gleichzeitig, sich auch gegen etwas zu entscheiden. Wenn Sie beispielsweise Ihren Beruf gewählt haben, der viel Zeit für Ihre Familie lässt, haben Sie sich von der Möglichkeit, Topmanagerin zu werden, definitiv verabschiedet. Machen Sie sich deshalb in Ruhe klar, was Sie durch eine entsprechende Entscheidung aufgeben.
Hinterfragen Sie Ihre Bauchgefühle
Fällt es Ihnen schwer, sich von liebgewonnenen oder gar bequemen Vorstellungen zu verabschieden? Sollten solche Gefühle auftreten, gibt es etwas in Ihnen, das an der Option, gegen die Sie sich entschieden haben, festhält. Klären Sie, was es ist – vielleicht das erstrebenswerte Image, das Sie mit einer Topmanagerin verbinden oder die Meinung, nur so Ihre selbstbewusste Seite ausleben zu können. Überlegen Sie sich, ob Ihnen diese Eigenschaft oder dieser Aspekt tatsächlich so wichtig ist. Falls ja, sollten Sie Ihre berufliche Vision entweder erweitern oder gar komplett verändern. Ignorieren sie solche „Bauchgefühle“, riskieren Sie, Ihre Zukunftsentscheidung vor sich selbst nicht ausreichend vertreten zu können. Sie werden ab einem bestimmten Zeitpunkt beginnen, Ihre beruflichen Ziele weniger ernsthaft zu verfolgen – oder bei der erstbesten Gelegenheit gar einen anderen Weg einschlagen.
Tipp
Denken Sie immer daran, dass Ihre Entscheidungen wahrscheinlich die nächsten 40 – 50 Jahre Ihres Lebens betreffen werden. Sie sollten deshalb einen sehr langen Zeitraum die Konsequenzen Ihrer Entscheidung tragen können – ohne Wenn und Aber.
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