Existenzgründung: 7 Faktoren, die vor der Pleite bewahren
Sich selbstständig machen: Planen Sie den Erfolg statt der Pleite
Endlich sein eigener Chef sein! Viele, die diesen Traum haben, handeln. Sie wagen mit einer Firmengründung oder Unternehmensgründung den Schritt in die Selbstständigkeit. Doch nicht jeder Jungunternehmer und Existenzgründer überlebt das erste Jahr. Leider. Denn die Pleite, die Insolvenz oder der Konkurs sind abwendbar. Sensibilisieren Sie sich deshalb frühzeitig – am besten vor Ihrer eigentlichen Existenzgründung – für die 7 Faktoren, die den Weg in die Pleite verhindern. Damit der Weg in die Selbstständigkeit zum Erfolg führt, studieren Sie am besten die Infografik „What makes small businesses sink or swim?“, die sowohl erste Hintergründe und Tipps bietet, als auch die folgenden Erfolgsfaktoren.
Erfolgreiche Existenzgründung: 7 Faktoren, die vor der Pleite bewahren
Faktor 1: Erfahrungen, Know-How und Kompetenzen
Unabhängig davon, welche Funktion und Position Sie in Ihrem letzten Beruf innehatten, sind Sie als Existenzgründer auf vielen Ebenen innerhalb Ihres Start-ups gefordert. Sie müssen
- Waren bestellen, platzieren und liefern,
- Dienstleistungen anbieten,
- Kunden gewinnen und ans Unternehmen binden,
- Marketingstrategien planen und ausführen,
- Mitarbeiter führen,
- Budgets erstellen und die Finanzen verwalten,
- Steuerfragen klären,
- die Konkurrenz im Auge behalten
- undundund…
Die Liste der Aufgaben, die Sie als Existenzgründer bewältigen müssen, ist lang, komplex und viele Aufgaben sind auch kompliziert. Deshalb sollten Sie sich einen Fakt unbedingt eingestehen: Ihre Stärken und Schwächen, d.h. analysieren Sie Ihre Erfahrungen, Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen, die Sie mit in Ihre Existenzgründung einbringen. Machen Sie sich unbedingt - und vor allem ehrlich – bewusst, welche Lücken Sie besitzen.
Nur wer sich eingesteht, dass das eigene Wissen lückenhaft ist, kann gegensteuern. Vielleicht, indem Sie sich eingestehen, dass die Unternehmensführung kein Alleingang ist. Vielleicht, indem Sie die Aufgaben beispielsweise an einen Steuerberater outsourcen. Vielleicht, indem Sie sich weiterbilden.
Faktor 2: Ausreichendes Kapital
Erstellen Sie einen Businessplan vor der eigentlichen Existenzgründung. Nur so können Sie eruieren, wie viel Kapital Sie benötigen – und zwar sowohl für die Existenzgründung, als auch für die folgenden Geschäftsjahre. Kalkulieren Sie klug. Sie sollten weder zu viel Kapital aufnehmen, noch zu wenig. Nutzen Sie die Angebote der Kammern, die bei Existenzgründungen mit ausführlichen Beratungen zur Seite stehen. So erfahren Sie in jedem Falle, ob es Zuschüsse für Existenzgründer gibt oder ob Ihnen eine Förderung für Selbstständige zusteht.
Faktor 3: Sich selbst ein Gehalt zahlen
Ein No-Go bei jeder Existenzgründung ist die Entnahme von Geld für private Zwecke aus Ihrem Unternehmenskapital. Damit Sie dieser Versuchung widerstehen, sollten Sie innerhalb Ihres Businessplans unbedingt den Posten „Gehalt Geschäftsführer“ mit einkalkulieren. Berechnen Sie, welche privaten Ausgaben und Aufwendungen Sie monatlich haben. Zahlen Sie sich ein entsprechendes Gehalt aus, das auch Ihre Sozialabgaben (Krankenversicherung, Altersvorsorge) deckt.
Faktor 4: Gute Lage des Unternehmens
Die Lage des Unternehmens ist nicht allein bei einem Ladengeschäft von Bedeutung. Auch für einen Dienstleistungsbetrieb, beispielsweise in der IT-Branche, spielt der Standort eine wichtige Rolle. Es geht um die Infrastruktur Ihres Unternehmens: Straßen(netz), An- und Verbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Anschluss an DSL-Netze, Umfeld (beispielsweise innerhalb eines Gewerbegebietes) und natürlich, wie gut und leicht der Kunde Sie erreichen kann – per Telefon, Auto und/oder zu Fuß. Prüfen Sie deshalb den Standort Ihres Unternehmens kritisch.
Faktor 5: Gezieltes Warenmanagement
Sie bieten etwas zum Verkauf an. Ob es sich nun um die Kleidung, das Buch, den Kuchen, die Versicherung oder Ihr Know-How handelt, in allen Fällen müssen Sie ein Warenmanagement durchführen. Manche Produkte müssen Sie selbst bestellen, dann heißt es, Lagerkapazitäten bereitzustellen. Andere wie Ihr Know-How müssen zwar nicht gelagert werden, dafür aber zeitlich koordiniert werden. Dafür heißt es Ihr Zeitmanagement zu optimieren.
Stellen Sie Ihr Warenmanagement auf den Prüfstand. Fragen Sie sich:
- Wann wollen Sie was Ihren Kunden anbieten?
- Für welche Waren benötigen Sie ein Lager?
- Welche Kosten – auch durch den „natürlichen“ Schwund dabei berücksichtigen - entstehen?
- Wie kann die Logistik zeitlich optimiert werden?
- Wie können Sie bei immateriellen Waren Ihr Zeitmanagement geschickt planen?
Faktor 6: Analyse der Konkurrenz
Behalten Sie Ihre Konkurrenz im Auge – und zwar vor, während und nach Ihrer Existenzgründung. Um bei Ihren Kunden punkten zu können, müssen Sie herausarbeiten, warum Sie besser sind als Ihre Konkurrenz - und diesen Vorteil gegenüber Ihren Kunden immer wieder kommunizieren.
Faktor 7: Verkauf ankurbeln
Nicht allein zur Eröffnung heißt es die Werbetrommel zu schlagen. Erstellen Sie sich einen Marketingplan für ein Jahr. Legen Sie in diesem alle Aktionen fest, die Sie durchführen möchten – und finanziell auch können: Anzeigen, Content-Marketing über Ihre Homepage, Flyer, Broschüren, Events, Werbeartikel zum Verschenken, Boni bei Empfehlungen. Stimmen Sie Ihre Aktionen aufeinander ab, d.h. welche ergänzen sich, welche folgen welcher Aktion.
Dies ist die eine Säule für einen erfolgreichen Verkauf. Die anderen Säulen sind die Platzierung Ihrer Waren in Ihrem Ladengeschäft, die Verkaufsstrategie und die Kommunikation, wie beispielsweise Ihre Einwandbehandlung.
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