7 Ideen gegen Umsatzeinbrüche durch die Corona-Krise
Corona-Pandemie: Stationärer Einzelhandel und Gastronomie Shutdown
Ein Stillstand ist eingetreten. Die notwendigen Schließungen von Läden, Restaurants, Kultur- und Sportbetrieben gekoppelt mit Ausgangsbeschränkungen zeigen Wirkung – in jedem Falle in wirtschaftlicher Hinsicht. Ladengeschäfte, Kneipen, Nagelstudios, Friseure und viele andere bangen um die Existenz. Ängste treten verstärkt auf. Sorgen und Nöte breiten sich zu Recht aus. Denn die Umsatzeinbrüche sind in einigen Branchen eklatant. Beim Messebau um 100%. Bei Reiseveranstaltern und Reisebüros wurde ein Umsatzrückgang von bis zu 75% verzeichnet. Ob das eigene Unternehmen oder Geschäft die mehrwöchigen Schließungen gut übersteht, für viele ist dies ungewiss.
Corona-Epidemie: Das Hilfspaket lässt Hoffnung aufkommen
Das Hilfspaket steht. 156 Milliarden Euro pumpt die Regierung in viele Wirtschaftsbereiche. Für Freiberufler, Solo-Selbstständige, kleine Firmen, Fotografen, Musiker, Handwerksbetriebe, Heilpraktiker und Krankenhäuser gibt es direkte Finanzspritzen. Andere erhalten Bürgschaften oder Kredite. Jeder Betroffene weiß: Jeder Euro zählt, um das eigene Geschäft vor der Insolvenz zu bewahren.
So haben Sie eins gewonnen: Zeit. Zeit, in der auch alternative Verkaufsmethoden für das eigene Unternehmen entdeckt werden können. Denn viele Kunden wollen ja weiterhin bei Ihnen einkaufen, können es aber aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und Schließungen nicht. Wenn der Kunde also nicht mehr zu Ihnen in Ihr Ladengeschäft oder Restaurant kommen kann, müssen Sie zu Ihrem Kunden kommen.
7 kreative Ideen zur Kundengewinnung, die Umsatz generieren
Als Unternehmer und/oder Geschäftsinhaber dürfen Sie sich nicht lähmen lassen. Ja, dies ist leichter gesagt als getan. Das übliche Kaufverhalten Ihrer Kunden wird ja gerade ausgebremst. Deshalb sind Sie gefordert, sich neuen Verkaufsoptionen zu öffnen. Einige Geschäfte und Betriebe machen es bereits vor. Es ist also möglich. Auch in Zeiten von Corona kann Ihr Geschäft Umsatz erzielen.
Hinweis
Bitte nicht falsch verstehen. Sie sind unverschuldet in eine wirtschaftliche, gar existenzbedrohende Krise geraten. Niemand bestreitet dies. Niemand will dies kleinreden bzw. kleinschreiben. Doch vielleicht geben die kreativen Ideen, die andere zum Teil schon umsetzen, Mut, sich jetzt nicht unterkriegen zu lassen.
Und noch einmal: Viele Kunden – nicht alle, denn manche erhalten jetzt Kurzarbeitergeld oder fürchten die Arbeitslosigkeit – kaufen gerade in diesen Zeiten gezielt beim Geschäft oder Restaurant um die Ecke. Ein lokaler Rettungsschirm hat sich geöffnet. Treten Sie selbst unter diesen Rettungsschirm – vielleicht mit der eigenen oder anderen der folgenden Ideen zur Kundenbindung.
Idee 1: Alternative Verkaufsoptionen kommunizieren
Die direkte Kommunikation fällt aus. Ihr Kunde bleibt ja vorwiegend zu Hause. Außer er ist auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder geht spazieren, darf er das Haus ja nicht mehr verlassen. Ihre alternativen Verkaufsoptionen müssen Sie somit kreativ kommunizieren:
- Schild im Laden aufhängen.
Vielleicht liegt Ihr Geschäft in Top-Lage, d.h. neben einem Bäcker, einem Supermarkt, einer Apotheke oder Bank. Dann geschieht nämlich eins: Ihr Kunde wird weiterhin an Ihrem Laden vorbeilaufen. Hängen Sie also ein Schild in die Eingangstür oder ins Schaufenster. Teilen Sie mit, wie Sie für ihn dennoch Bestellungen entgegengenehmen und wie er seine Ware erhält.
Tipp:
Gestalten Sie in dieser Zeit Ihr Schaufenster besonders einladend. Verführen Sie auf der visuellen Ebene Ihren Kunden zum Kauf – und zwar regelmäßig. Lassen Sie Ihr Geschäft nicht optisch verwaisen. - Handzettel drucken lassen und verteilen.
Ob Sie nun in einer Top-Lage Ihr Geschäft oder Restaurant betreiben oder nicht, informieren Sie in jedem Falle Ihre Kunden flächendeckend in Ihrem Bezirk. Erstellen Sie mit Office-Word einen DIN-A5-Handzettel. Teilen Sie auf diesem mit, wie der Verkauf jetzt gestaltet wird. Ob es beispielsweise in Ihrem Restaurant einen Außer-Haus-Verkauf, einen Straßenverkauf oder Abverkauf gibt. Vielleicht auch, ob Sie die Ware oder das Essen selbst liefern.
Idee 2: Webseite als Verkaufs-Kontaktbörse
Viele Läden, Restaurants, Betriebe und Dienstleister haben längst eine Webseite, aber (noch) keinen Online-Shop. In Zeiten von Corona ist dies aber gerade ein Muss: Bauen Sie auch online Ihr Geschäft aus. Starten Sie einen Online-Handel – und lassen Sie Ihre Kunden online bei Ihnen bestellen.
Ein erster Schritt ist ganz einfach. Aktualisieren Sie Ihre Webseite. Statt auf der Willkommens-Seite Informationen über Sie und Ihr Unternehmen zu erhalten, teilen Sie jetzt gezielt mit: Auch in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sind wir für Sie geöffnet – nur ein wenig anders als sonst. Nämlich online.
Halten Sie über Ihre Webseite Kontakt zu Ihren Kunden. Kommunizieren Sie,
- welche Produkte und Waren aktuell in Ihrem Laden zu kaufen sind.
- was die einzelnen Produkte kosten.
- wie diese bestellt werden können. Dies wird jetzt über den Kontaktlink geschehen.
- ob die Ware dank Straßenverkauf abgeholt, von Ihnen geliefert oder per DHL/Hermes zugestellt wird.
- wie alles bezahlt wird.
Für Restaurants: Kommunizieren Sie,
- welche Speisen Sie für Ihre Kunden anbieten.
- was wie viel kostet.
- ob Sie jetzt reinen Abverkauf machen. Wie sind dann die Öffnungszeiten“?
- ob Sie auch zustellen.
Idee 3: Kooperationspartner finden
Lieferservice ist jetzt besonders gefragt. Viele – gerade ältere Personen, die zu der Risikogruppe gehören – trauen sich nicht mehr wirklich, das Haus zu verlassen. Deshalb liefern Sie Ihre Waren und Produkte. Ob Lebensmittel, Hygieneartikel, Bücher, Schuhe oder Mahlzeiten.
Da Sie sicherlich bisher keinen Lieferdienst als Kundenservice angeboten haben, suchen Sie für sich in der Corona-Krise einen Kooperationspartner, der diesen Dienst übernimmt:
- Taxifahrer
Auch die Taxibranche leidet dramatisch unter dem Shutdown. Fragen Sie einmal bei Taxiunternehmen oder selbstständigen Taxifahrern nach. Verhandeln Sie den Preis. Vielleicht können Sie sich so gegenseitig helfen. - Lieferando
Melden Sie Ihr Restaurant an. Und lassen Sie dann Ihre Mahlzeiten bequem liefern. - Einzelheld
Die Plattform Einzelheld hilft Ihnen einen Lieferservice aufzubauen.
Idee 4: Mit Gutscheinen Umsatz generieren
Nicht jeder kann jetzt umsatteln. Online die eigenen Waren und Dienstleistungen erfolgreich zu verkaufen, macht beispielsweise für einen Friseur keinen Sinn. Dennoch können Sie sich online präsentieren, um
- (neue) Kunden im Internet zu gewinnen.
- sich jetzt eine emotionale, vor allem digitale Kundenbindung zu sichern.
- sowohl die Kundenzufriedenheit Ihrer Stammkunden als auch deren Kundenbindung sicherzustellen.
Setzen Sie gezielt auf Gutscheine. Denn Gutscheine können online von Ihren Kunden erworben werden. Ihr Kunde bezahlt jetzt – und kauft dann später, wenn alles überstanden ist, bei Ihnen ein.
Niemand muss aus dem Haus gehen, um einen Gutschein zu kaufen. Stellen Sie Ihre Gutschein-Angebote nicht allein auf Ihre Webseite und auf Ihr Facebook-Profil. Vernetzen Sie sich auf speziellen Plattformen, die jetzt während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen werden – hier einige Beispiele:
- Lokale Helden
Möglichkeit, digital Gutscheine an Kunden, Gäste und Freunde zu verkaufen, die sofort oder in Zukunft eingelöst werden können. - Mainz liebe
Rette deine Lieblingslocation. Ob Kneipen, Bars, Reisebüros, Blumenladen, Clip& Climb-Fitness oder Kultur, hier kann Ihr Kunde direkt helfen oder Sie können Ihr Unternehmen einstellen. - Helfen.Berlin
Auch hier gibt es eine Vielzahl von Läden, Betrieben, Theatern und Restaurants zu finden. - Please don’t close
hat die Unterstützungsaktion für viele große Städte – weltweit – ins Leben gerufen. - Pay now, eat later
ist auf den deutschen Markt zu geschnitten. - Lokalkauf
Auf dieser Plattform kann Ihr Kunde gezielt die lokalen Einzelhändler und Gastronomen unterstützen. Machen Sie mit. - Foerdebummel
der virtuelle Einkaufsbummel durch die Stadt Kiel. - Save your pub
Der Name der Plattform ist Programm. Stellen Sie also Ihre Kneipe ein. Damit auch nach der Krise ein Bierchen bei Ihnen getrunken werden kann.
Falls Sie keine Plattform finden, die für Sie geeignet ist, suchen Sie sich Verbündete im Internet, bei Ihrem Verband, der IHK, Ihrer Stadt oder Kommune. Vernetzen Sie sich auf Instagram, Facebook oder Twitter. Schöpfen Sie alle Möglichkeiten aus, die sich Ihnen bieten.
Idee 5: Rabattaktionen sorgen auch für Kundenbindung
Setzen Sie Rabatte als eine der Maßnahmen der Kundenbindung ein. Generieren Sie Ideen. Vielleicht erhält der Kunde ab einer Bestellung von 29 Euro einen Gratis-Nachtisch. Vielleicht werben Sie mit kostenloser Zustellung, d.h. die Gebühren für die DHL-Lieferung trägt Ihr Geschäft.
Kommunizieren Sie Ihre Ideen über Ihre Webseite. Fügen Sie auch Rabatt-Gutscheine jeder zugestellten Bestellung bei. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kunde von Ihrer Rabattaktion erfährt.
Idee 6: Unterrichten via Skype
Es trifft ja nicht allein Restaurants und Ladenbesitzer. Auch viele Künstler, Native Speakers oder Gesundheits-Trainer, die als Honorarkräfte an Musik-, Sprach- oder Nachhilfeschulen oder Fitnessstudios unterrichten, sind von der Ausgangsbeschränkung existentiell betroffen.
Satteln Sie jetzt um. Bieten Sie Ihr Know-How und Ihre Kenntnisse online an. Unterrichten Sie via Skype. Wer Gruppenunterricht online gestalten will, nutzt Zoom, mit dem Sie mühelos und kostenlos Videokonferenzen veranstalten können.
Idee 7: Festivals online veranstalten – und Geld kassieren
Immer wieder gibt es sie: Die fantastischen Festivals, ob für Filme, Musik, Underground oder Kunst. Solche Festivals locken die Besucher an. In Zeiten von Corona heißt es jetzt erfinderisch sein. Und statt alles dicht zu lassen, lieber alles ins Internet zu verlagern.
Das Lichterfest in Frankfurt macht genau dies. Die Filme können online angeschaut werden. Und wie im „realen“ Leben kostet der Spaß auch Eintritt. Für eine Karte wird ca. 9 Euro verlangt. Sogar die Online-Zuschaueranzahl wird begrenzt, ganz so, als würde jeder tatsächlich ins Kino gehen.
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