Corona-Pandemie: 5 Tipps, um die Angst zu bewältigen
SARS-CoV-2-Virus – und plötzliche Angst tritt auf
Ein Virus, das erst weit weg war - in China - hat jetzt weltweit zu drastischen Einschränkungen und Veränderungen geführt. Die Ausgangsbeschränkungen und Schließungen vieler Läden, kultureller Einrichtungen, Sportstätten und mehr verursachen einen Stillstand in allen Lebensbereichen.
Allein diese Einschränkungen des täglichen Lebens können Angst auslösen. Vielleicht treten daran gekoppelt nun Sorgen und Nöte auf. Sie fragen sich:
- Wie können Sie Ihre Ansteckungsgefahr verringern?
- Können Sie gefahrlos einkaufen gehen? Den ÖPNV nutzen?
- Was ist mit Ihren Eltern und/oder Großeltern? Wie können Sie für sie sorgen?
- Wie gehen Sie mit Ihrer plötzlichen Angst vor Menschen um, die durch das Social Distancing ausgelöst wurde?
- Wie überstehen Sie, Ihre Familie und Ihre Kinder die Ausgangsbeschränkungen?
- Wie können Sie als Single lernen, jetzt gut mit sich allein zu sein? vor welche Herausforderungen stellt Sie ein sozialer Rückzug? Was löst dabei vielleicht Ängste aus?
Doch die Corona-Epidemie triggert nicht allein diverse, manches Mal diffuse Ängste, sondern auch Stress. Viele plagen jetzt finanzielle Sorgen. Ob durch Kurzarbeitergeld oder weil die eigene Existenz bedroht ist und vielleicht eine Insolvenz als Folge von Corona droht, beides löst verständlicherweise Angst aus. Lenken Sie deshalb Ihren Fokus auf Ihre Angstbewältigung.
Ängste überwinden: 5 Tipps, wie Sie in Zeiten von Corona Ihre Ängste besiegen
Akzeptieren Sie erst einmal eins: Ihre Angst, d.h. entwickeln Sie keine Angst vor der Angst. In Krisenzeiten wie diesen ist es völlig normal, Angst zu haben. Denn Krisenzeiten stellen alles Gewohnte und Vertraute auf den Kopf.
Sie müssen sich neu orientieren – mal sehr stark, mal ein bisschen weniger. All Ihre Ängste zeigen Ihnen, in welchen Lebensbereichen jetzt eine (Um-)Orientierung gefordert ist. Deshalb hat Ihre Angst bzw. haben Ihre Ängste eine Berechtigung – und sie erfüllen einen wichtigen Sinn: Sie gut durch diese Krise zu bringen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen dennoch, Ihre Ängste zu bewältigen, damit Sie keine Ohnmachtsgefühle und Handlungsunfähigkeit entwickeln.
Tipp 1: Die Ängste konkretisieren
Erst einmal spüren Sie Ihre Furcht. Sobald Ihre Angst in Ihre Bewusstsein gelangt, werden Sie diese auch äußern. Typisch sind dabei Aussagen wie „Ich habe Angst.“ All dies sind wichtige Schritte der Angstbewältigung.
Gehen Sie noch einen Schritt weiter: Packen Sie Ihre Angst beim Schopfe. Konkretisieren Sie, was jetzt in dieser Situation – der Corona-Epidemie – Sorgen, Angst und Panik auslöst. Notieren Sie spontan, was Ihnen in den Sinn kommt. Unterstützend nutzen Sie die Methode „Running-a-phrase“. Bei dieser Methode beenden Sie einen der folgenden Sätze so oft Sie können und wollen. Dadurch offenbaren sich alle Sorgen, die Sie sich jetzt machen.
Die Methode „Running-a-phrase” |
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Satzanfänge |
Beispiel |
“Ich habe Angst, dass…“
“Ich habe Angst, weil…”
„Mir macht Sorgen, dass…“
„Ich befürchte, dass…“
|
... ich über Wochen alleine sein werde. Ich hasse es alleine zu sein. ... sich meine Großeltern anstecken könnten. ... unser Betrieb (Messebauer) sich nicht mehr erholt und ich arbeitslos werde. ... sich dies über Monate hinstreckt. |
Tipp 2: Sich an vergangene Krisen erinnern
Zweifelsfrei ist die Corona-Pandemie einmalig in der jüngeren Geschichte. Dennoch hat jeder schon Krisen erlebt – und vor allem überstanden. Verankern Sie jetzt einmal diesen Fakt. Sie sind Krisenerprobt. Listen Sie einmal spontan Krisen auf, die Sie in Ihrem Leben erfahren haben – ob persönlich, national oder international. Beispielsweise
- der 11. September und das Terrorattentat auf das World-Trade-Center
- die rechtsextremistischen Terroranschläge in Deutschland.
- die Schweinegrippe und SARS-Epidemie im Jahre 2002/2003
- Brexit
- Dürren und Klimawandel
- Auswanderung
- Trennung, vielleicht Scheidung
- Umzug
- Kündigung
- Schließung des Werkes, in dem Sie arbeiteten
- undundund…
Tipp 3: An Ressourcen andocken
Ängste können lähmen. Sie fühlen sich dann gefangen in Ihrer Angst und Ihren Sorgen. Alpträume, Schlafstörungen, Verlust des Appetits sind dann typische Folgen dieses Angst-Kreislaufs. Deshalb docken Sie immer wieder in regelmäßigen Abständen an Ihren Ressourcen an. Überlegen Sie sich:
- Wie haben Sie vergangene Krisen bewältigt? Wie ist Ihnen dies gelungen?
- Wie gehen Sie normalerweise mit Problemen um? Welche Ressourcen und Kompetenzen nutzen Sie für die Lösungsfindung?
- Welche Erfahrungen (Bewerbungen schreiben oder ein Unternehmen leiten/aufbauen) benötigen Sie genau in dieser Krise?
- Welche Ihrer Erfahrungen geben Ihnen Zuversicht, dass Sie die Zukunft, wie ungewiss diese sein kann, stemmen werden?
Tipp 4: Lösungsstrategien benennen
Setzen Sie Ideen für Lösungen frei. Ob es darum geht, Ihr Ansteckungsrisiko zu verringern. Ob es darum geht, Ihr Alleinsein besser zu bewältigen. Oder mit dem geringeren Gehalt umzugehen. Oder beispielsweise eine drohende Schließung Ihres Restaurants zu reduzieren.
Listen Sie alles auf, was Ihnen einfällt – beispielsweise:
- verstärkt auf Hygiene zu achten
- zu chatten oder zu skypen, um das Alleinsein besser auszuhalten zu minimieren.
- sich verdeutlichen: Dank der Ausgangsbeschränkungen geben Sie weniger Geld aus.
- Online-Bestellungen und Lieferungen als Restaurantbesitzer einführen.
Tipp 5: Sich austauschen und Hilfe suchen
Durchbrechen Sie Ihre Isolation. Selbst, wenn Sie in Quarantäne sein müssen, sollten Sie den Kontakt zu Freunden und der Familie halten. Soziale Kontakte sind wichtig. Halten Sie diese über das Telefon oder über WhatsApp.
Suchen Sie als Unternehmer, Solo-Selbstständiger, Freiberufler und/oder Künstler aber auch den Rat bei Ihren Verbänden und Kammern. Tauschen Sie sich darüber aus,
- wie andere finanzielle Sorgen stemmen.
- welche staatlichen Hilfen es gibt und geben wird.
- welche unternehmerischen Ideen es beispielsweise gibt, um als Marke und Gesicht als Künstler bekannt zu bleiben. Wie wäre es mit einer Corona-Party bei Instagram? Bei solch einer Party gibt es garantiert kein Ansteckungsrisiko.
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