Erkältete, verschnupfte Kollegen: Bannen Sie geschickt die Ansteckungsgefahr
Erkältungszeit, Virenzeit: Bringen Sie Ihren verschnupften Kollegen zur Räson
Jede Erkältung ist eine Belastung für den Kranken – aber auch für jeden Gesunden, der diesem Kranken im Büro gegenüber sitzt. Denn sehr zum Leidwesen der Kollegen, die noch gesund sind, erscheint der Kollege, der sich den Virus eingefangen hat, tapfer zur Arbeit. Ausgestattet mit Hustenpastillen, Nasenspray, Vitamin-C-Pulver und anderen Pillen wird dann geschnupft, gehustet und wehgeklagt, dass das eigene Wort noch kaum verstanden wird.
Aber zu Hause zu bleiben und die Erkältung vernünftig auszukurieren, kommt natürlich für diesen Kollegen nicht in Frage. Mit krächzender Stimme, aber dennoch vehement, wird Ihr Vorschlag „sich besser ins Bett zu legen“ mit Einwänden wie
- „Die Arbeit bleibt sonst liegen.“
- „Wegen einer solchen Lappalie mache ich nicht krank.“
- „Das bisschen Schnupfen ist bald überstanden.“
abgeschmettert. Als Kollege, der noch gesund ist, überzeugen Sie solche Argumente natürlich wenig. Sie wenden sich eher verärgert ab und denken „Hoffentlich stecke ich mich jetzt nicht an?“ Bei diesem Gedanken sollten Sie es allerdings nicht belassen. Gehen Sie deshalb strategisch vor, um Ihren Standpunkt zu verdeutlichen.
Sagen Sie den Viren, Bazillen und der Unvernunft des Kollegen den Kampf an: 3 Strategien
Strategie 1: Das freundliche, aber bestimmte Gespräch
Führen Sie mit Ihrem Kollegen, der mit Husten und Schnupfen ins Büro kommt, eine ernsthafte Unterredung – und zwar sofort. Bitten Sie ihn, wieder nach Hause zu gehen, um sich richtig auszukurieren. Denn damit wären allen gedient. Seine Reaktion auf diesen Vorschlag wird jedoch meist folgende sein: Er wird diesen Vorschlag zur Kenntnis nehmen und dann mit eigenen Argumente, warum dies nicht geht, aufwarten. Diese Argumente sollten Sie schnell entkräften:
- Auf den Einwand „Ich lasse doch meine Kollegen/mein Team nicht im Stich, bei der vielen Arbeit, die wir zu bewältigen haben.“ entgegnen Sie „Deine Loyalität und Fürsorge ist löblich, sollte sich jedoch nicht allein auf die Arbeit beziehen, sondern auch auf uns persönlich. Du steckst uns alle an – und dann haben wir in der Abteilung den Super-GAU.“
- Auf den Einwand „Ich muss wichtiges bearbeiten.“ erwidern Sie „Was ist es? Bis wann muss es erledigt sein? Ich übernehme es für dich.“
- Auf den Einwand „Dann bleibt alles liegen.“ sagen Sie „Zum einen kannst du in deiner Verfassung überhaupt nicht effizient arbeiten. Zum anderen haben die Kollegen und ich stets Aufgaben von dir erledigt, wenn du nicht da warst.“
- Auf den Einwand „Ich mache wegen so einem Pipi-Husten nicht krank.“ antworten Sie „Du machst nicht krank – du bist krank. Es ist auch kein Pipi-Husten, sondern eine Erkältung und mit der gehörst du ins Bett und nicht an den Schreibtisch, wo du alle anderen auch noch infizierst.“
Sollte Sie mit dieser Unterredung keine Einsicht erzielen, wenden Sie die folgenden Strategien an.
Strategie Nr. 2: Bloß nicht anstecken – mit allen Tricks
Um sich und Ihre Gesundheit vor den Viren und Bazillen, die Ihr erkälteter Kollege verbreitet, zu schützen, dürfen und sollten Sie demonstrativ einige Tricks einsetzen:
- Tragen Sie einen Mundschutz. Besorgen Sie sich im Internet einen Mundschutz, der Ihre Nase und Ihren Mund verdeckt, damit Sie die Viren nicht einatmen. Binden Sie sich diesen demonstrativ vor dem Kollegen um. Solch einen Mundschutz oder Gesichtsmaske gibt es beispielweise bei hygi.de in einer Packung mit 50 Stück ab € 2,50.
- Desinfizieren Sie. Kaufen Sie sich einen Desinfektionsspray oder ein Desinfektionsmittel, mit dem Sie den Telefonhörer, falls Sie zusammen ein Telefon benutzen, die Türklinge und die Schrankgriffe abwischen, bevor Sie diese anfassen.
- Verwenden Sie Einmalhandschuhe. Müssen Sie Akten, Unterlagen, Dokumente oder Ordner berühren, mit denen Ihr erkälteter Kollege schon in Kontakt gekommen ist, ziehen Sie sich Einmalhandschuhe über: Preis pro Box mit 100 Stück ab € 4,35 bei hygi.de.
- Lüften Sie – und zwar jede Stunde. In der Erkältungszeit sollte grundsätzlich mindestens dreimal am Tag für 10 Minuten gelüftet werden, um den Viren und Bazillen keine Chance zu geben. Da Sie jetzt diesen Viren voll ausgesetzt sind, lüften Sie jede Stunde für 10 Minuten.
- Wenden Sie Aromatherapie an. Gehen Sie mit Düften wie Pfefferminze und Eukalyptus gegen die Erkältungsviren vor. Entweder geben Sie einige Tropfen in den Luftbefeuchter. Oder Sie besorgen sich ein Aromatherapieset (eine Art Stövchen mit Schale, in der das Wasser mit den Tropfen gegeben wird), das Sie den ganzen Tag einsetzen.
Strategie Nr. 3: Quartieren Sie Ihren Kollegen aus
Ist in der Abteilung noch ein weiterer Kollege trotz Erkältung ins Büro gekommen, setzen Sie diese einfach zusammen. Ansonsten quartieren Sie Ihren Kollegen aus – beispielsweise in das Konferenzzimmer. Damit diese Strategie auch fruchtet, müssen Sie natürlich Ihren Vorgesetzten auf Ihre Seite bringen. Jammern Sie und klagen Sie Ihr berechtigtes Leid – am besten drastisch und sehr anschaulich. Legen Sie dabei den Schwerpunkt auf Ihren Leistungsabfall, der seitdem eingesetzt hat.
Beispiel:
„Seit zwei Tagen hustet Herr Meier nun schon ununterbrochen in unserem Zimmer. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ständig werde ich aus meinen Überlegungen herausgerissen. Jeden Brief, den ich schreibe, jeden Bericht, den ich verfasse, muss ich doppelt und dreifach kontrollieren, weil ich wegen der mangelnde Konzentration häufiger Fehler mache. Und beim Telefonieren verstehe ich oft nicht, was der Kunde sagen will. Gestern haben sich schon zwei Kunden beschwert, weil sie alles doppelt sagen mussten. So kann es nicht weitergehen. Kann Herr Meier, solange er diese schlimme Erkältung hat, nicht wenigstens für einige Stunden am Tag im Konferenzraum arbeiten?“
Vielleicht stimmt Ihr Vorgesetzter dieser Idee zu. Vielleicht spricht er jetzt aber auch ein Machtwort und schickt den kranken Kollegen nach Hause.
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