Armutsgefährdung im Osten 2009 um ein Drittel höher
Die Armutsgefährdung der Menschen in Deutschland ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war 2009 mehr als jeder fünfte Mensch in Mecklenburg-Vorpommern (23 %), Sachsen-Anhalt (22 %) und Bremen (20 %) armutsgefährdet. In den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern hatte dagegen nur ungefähr jeder neunte Mensch ein erhöhtes Armutsrisiko (jeweils 11 %). Menschen gelten als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen. Bundesweit waren 2009 nach diesen Berechnungen knapp 15 % der Menschen in Deutschland armutsgefährdet. Hatten in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) knapp 20 % der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, waren im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) 13 % der Menschen armutsgefährdet. Lediglich die 65-Jährigen und Älteren hatten in den neuen Ländern (10 %) ein geringeres Armutsrisiko als im früheren Bundesgebiet (13 %). In Westdeutschland lag das Armutsrisiko außer in Baden-Württemberg und Bayern lediglich in Hessen (12 %) unter dem westdeutschen Durchschnitt (13 %). In Ostdeutschland hatten Brandenburg (17 %) und Thüringen (18 %) Armutsgefährdungsquoten unter dem ostdeutschen Durchschnitt (2 0%). Ein besonders hohes Armutsrisiko haben Erwerbslose. Mehr als die Hälfte der Erwerbslosen (54 %) in Deutschland war 2009 armutsgefährdet. Auch hier gibt es große regionale Unterschiede: Während 2009 in Bayern und Baden-Württemberg 41 % beziehungsweise 42 % der Erwerbslosen armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 70 %.
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