Entscheidungen treffen im Team: Mit der Trittleiter-Methode
Eine Entscheidung treffen im Team – ohne Konflikte und lange Diskussionen
Jedes Team hat Entscheidungen zu treffen. Nur leider gelingt es viel zu selten, sich schnell, unkompliziert und ohne längere Auseinandersetzungen im Team zu entscheiden. Stattdessen sind die Teammeetings geprägt von
- Killerphrasen.
- Teammitgliedern, die sich als Alphatiere gebären und die Diskussion an sich reißen.
- von Mitarbeitern, die stumm und passiv teilnehmen.
- Erörterungen, die oftmals den Fokus verlieren und dadurch die Entscheidungsfindung in der Kleingruppe erschweren.
Die Teammitarbeiter sind in solchen Momenten frustriert und verärgert, weil sie keine gemeinsame Entscheidung treffen können. Die Ursache für solche blockierende Erfahrungen sind weniger Unwille, schlechte Kommunikation oder Machtspielchen, als vielmehr eine fehlende Ressource. Das Team kennt keine Methode zur Entscheidungsfindung.
Erfolgreiche Methoden der Entscheidungsfindung in Gruppen: Die Trittleiter-Methode bietet 7 Vorteile
Die Trittleiter-Methode – oder ursprünglich Stepladder-Technique genannt – schafft Abhilfe. Denn sie strukturiert, ab wann und wie einzelne Teammitarbeiter im Prozess der Entscheidungsfindung partizipieren. Und genau diese zeitliche und inhaltliche Strukturierung bietet 7 Vorteile:
- Jeder nimmt teil.
- Jeder wird gehört.
- Alle Teammitglieder sind gleichwertig in ihren Gedanken und Ideen.
- Keine Beeinflussung durch die Äußerungen der Kollegen.
- Keiner kann sich mehr passiv in der Gruppe „verstecken“.
- Keiner kann sich als Alphatier hervortun.
- Schnelle, effiziente und individuelle Freisetzung von Ideen und Überlegungen.
Die Trittleiter-Methode in der Anwendung: 5 Schritte
Schritt 1: Das Problem benennen
Definieren Sie als Teamleiter das Problem oder die Aufgabe, über die das Team eine Entscheidung fällen soll. Um Ideen und Gedanken leichter freizusetzen, formulieren Sie eine offene Problem-Frage – beispielsweise „Wie kann das Team die Zusammenarbeit optimieren?“
Verteilen Sie anschließend Papier und Stifte. Bitten Sie die Teammitglieder jeder für sich Lösungs-Ideen zu erarbeiten und diese zu notieren. Reservieren Sie hierfür maximal 15 Minuten Zeit. In diesem Zeitraum sind keine Diskussionen erwünscht.
Schritt 2: Kerngruppe der Diskussion auswählen
Die zwei Teammitglieder, die zuerst ihre Notizen beenden, werden zur Kerngruppe benannt. Bitten Sie diese beiden, sich in einer Ecke des Raumes leise über die Problemfrage auszutauschen und ihre Ideen zu diskutieren. Veranschlagen Sie hierfür maximal 5 Minuten.
Schritt 3: Ein weiteres Teammitglied zur Kerngruppe hinzustoßen lassen
Ein Teamkollege stößt zur Kerngruppe vor und präsentiert sofort seine Ideen.
Wichtig: Die anderen beiden hören ihm erst einmal in Ruhe zu, bevor sie die eigenen Ergebnisse ihrer Diskussion mitteilen. Schließlich werden alle vorliegenden Ideen und Vorschläge debattiert und ausgewertet. Setzen Sie für diesen Schritt maximal 10 Minuten an.
Schritt 4: Die Kerngruppe erweitern
Wiederholen Sie den dritten Schritt, bis alle Teammitglieder zur Kerngruppe gestoßen sind.
Schritt 5: Gemeinsam die richtige Entscheidung fürs Team treffen
Nachdem alle Teammitglieder ihre Ideen und Gedanken präsentiert haben, notieren Sie die Ergebnisse auf einer Pinnwand. Falls sich keine eindeutige Lösungsidee herauskristallisiert hat, führen Sie eine „Ein-Punkt-Abfrage“ oder „Mehr-Punkt-Abfrage“ durch. So zeigt sich schnell, welche Idee letztendlich als gute Entscheidung gesehen wird.
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Kommentare
Gute Kommunikation muss geübt werden
Liebe Autorin, liebe Leser,
die Trittleiter-Methode klingt nach einer guten Option, um die Kommunikation innerhalb des Teams anzuregen.
Dennoch können auch hier Probleme auftauchen, wie dass sich jemand in der Kerngruppe dominant oder eben stark passiv benimmt, sodass die Kommunikation einseitig verläuft. Ich arbeite als Coach für die Coachingpraxis Berlin (www.coachingpraxis.berlin) und stelle immer wieder fest, wie wichtig es ist, dass man transparent kommuniziert und so auch Motive der Kollegen oder der Führungsperson entlarvt. Wer die Kompetenzbereiche und Stärken seiner Team-Mitglieder kennt, kann besser auf diese eingehen, sie ggf. ansprechen und so die Motivation zur gemeinsamen und aktiven Entscheidungsfindung begünstigen.
Ich denke neben der Trittleiter-Methode sollte auch darüber hinaus im gesamten Arbeitsalltag an Möglichkeiten gearbeitet werden, die die im Artikel genannten sieben Vorteile stets fördern.
Liebe Grüße