Wut: Emotionale Intelligenz hilft auch bei Ihrem Ärger
Wut: Wut im Bauch ist keine Entschuldigung für cholerisches Verhalten
Es gibt viele Metaphern, die einen Menschen, der wütend ist, beschreiben:
- Er sieht rot.
- Er geht vor Ärger in die Luft.
- Er platzt vor Wut.
- Er rastet aus.
- Er dreht durch.
- Er kocht bzw. schäumt vor Wut.
All diese oder ähnliche Aussagen zeigen eins auf: Wut ist solch ein starkes Gefühl, dass derjenige, der es empfindet außer Kontrolle geraten zu scheint. Und genau dies passiert oft genug. Sie schreien Ihren Mitarbeiter an. Sie werfen Ihrem Kollegen beleidigende Worte an den Kopf. Sie schmeißen die Tür oder den Telefonhörer auf die Gabel. Sie werden laut. All dies mögen nachvollziehbare Reaktionen sein, wenn Sie Wut im Bauch verspüren. Nur ist es keine Entschuldigung für unprofessionelles Auftreten. Noch sollten Sie durch solches Auftreten – vor allem, wenn Sie es öfters zeigen – Ihre eigene Reputation als Führungskraft oder als Kollege aufs Spiel setzen. Denn den Ruf ein Choleriker zu sein, können Sie sich sehr schnell einhandeln.
Wut: Mit Wut umgehen – 3 Tipps
Tipp 1: Abstand gewinnen
Im Umgang mit Wut und Ärger sollten Sie lernen, schnellstmöglich eine Distanz zwischen sich, der Situation und den anderen betroffenen Personen zu schaffen. Diese Distanz kann räumlich, zeitlich oder mental sein, d.h. Sie können
- den Raum verlassen, indem sich die Auseinandersetzung zuträgt. „Ich brauche einen Moment Abstand, um mir über meine Verärgerung Klarheit zu verschaffen.“
- die Debatte auf später vertagen. „An diesem hitzigen Punkt möchte ich die weitere Diskussion auf heute Mittag verlegen.“
- sich innerlich zurückziehen. Zählen Sie langsam bis zehn. Atmen Sie einige Male tief und ruhig ein und aus. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.
Tipp 2: Ich-Botschaften verwenden
Ihre emotionale Intelligenz (EQ) führt Sie zu Ihren Gefühlen, ob Freude oder Wut. In Augenblicken, in denen der Ärger oder die Wut aufkommt, wird jedoch schnell vergessen, dass es Ihre Gefühle sind – und nicht die der anderen. Oder es wird ausgeblendet, dass Sie für Ihre Gefühle verantwortlich sind – und nicht die anderen. Stattdessen wird voreilig dem anderen die Schuld an den eigenen Gefühlen zugeschoben. „Ihre Inkompetenz hat mich jetzt in diese Lage gebracht“ oder „Es ist ganz allein deine Schuld. Du und deine dämlichen Ideen. Jetzt haben wir den Schlamassel. Du bist schuld, dass ich ihn als Teamsprecher wieder ausbaden kann.“
Ändern Sie in Momenten, in denen Sie Wut verspüren Ihre Kommunikation. Verwenden Sie ausschließlich Ich-Botschaften. „Ich bin über Ihr Auftreten sehr verärgert. Denn, die Lage, in die es mich gebracht hat, …“ oder „Ich bin wütend über den Schlamassel, der entstanden ist, weil wir beide deiner Idee gefolgt sind. Ich bin wütend, weil du mich bequatscht hast und ich mich habe von dir mitziehen lassen. Und ich bin wütend darüber, dass ich jetzt aber allein dafür gerade stehen soll.“ Durch solche Ich-Botschaften entschärfen Sie die Kommunikation. So ermöglichen Sie es, dass sich über den Vorfall ausgetauscht werden kann.
Tipp 3: Sachebene beherzigen
Sagen Sie klipp und klar, was Sie stört und verärgert hat, ohne jedoch die Kompetenz des anderen anzugreifen oder gar persönlich beleidigend zu werden. Jeder macht Fehler – auch Sie. Geben Sie dem anderen eine faire Chance zu erfahren, was Sie so wütend gemacht hat. Und treten Sie, wenn es sich um einen Kollegen handelt, anschließend mit ihm in Verhandlung, damit solch eine Situation möglichst vermieden wird. Oder falls Sie der Vorgesetzte sind, sagen Sie, wie es zukünftig anders gemacht werden soll.
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