Die Generation Y und der Medienwechsel in der Jobsuche
Was Unternehmen beim Recruiting beachten sollten
Die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt macht dem Begriff „Digital Native" alle Ehre. Nicht nur im alltäglichen Leben, auch bei der Jobsuche setzen sie auf digitale Technologien.
Vor allem die mobile Jobsuche wird dabei immer wichtiger. Ein Aspekt, auf den viele Arbeitgeber noch nicht eingestellt sind. Bereits jetzt müssen sich Arbeitgeber mit einem Fachkräftemangel auseinandersetzen. Eine Situation, die sich mit dem zunehmenden demografischen Wandel in der Zukunft noch verstärken wird. Um auf qualifizierte Absolventen und Young Professionals auch weiter attraktiv zu wirken, müssen sich Unternehmen und das Personalwesen deren Anforderungen annähern. Diese haben sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Neben einer Veränderung der Schwerpunkte im Arbeitsalltag, bei der der Sinn der Tätigkeit und das Einbringen persönlicher Interessen einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen, ist bereits das Recruiting von Bedeutung.
Mobile Recruiting – Trend mit Zukunft?
Klarheit darüber, inwieweit Sie und Ihr Unternehmen sich auf den mobilen Trend der Jobsuche einstellen sollten, liefert eine aktuelle gemeinsame Studie des Instituts für Personalwirtschaft der Ludwigs-Maximilians-Universität München und der Jobbörse Absolventa Jobnet. Im Rahmen der Studie „Wie bewirbt man sich heute?" wurden 580 Studenten, Absolventen und Young Professionals zu ihrem Bewerbungsverhalten befragt.
Den Studienergebnissen zufolge nutzen ebenso viele Kandidaten bei der Jobsuche einen stationären Computer wie ein Smartphone (43 Prozent). Zwar haben sich erst 13 Prozent mobil auf eine ausgeschriebene Stelle beworben, jedoch gaben 53 Prozent der Befragten an, dies zu tun, wenn die entsprechenden Karriere-Webseiten von Unternehmen und Online-Jobbörsen dafür geeigneter wären. Über das Tablet suchen bedeutend weniger nach passenden Jobangeboten. Hier sind es lediglich 20 Prozent. Ein weiterer Hinweis auf die zunehmende Bedeutung des Mobile Recruiting: 97 Prozent der Studienteilnehmer waren der Ansicht, dass die mobile Jobsuche in der Zukunft einen noch höheren Stellenwert einnehmen wird. Weitere 48 Prozent der Befragten waren jedoch mit dem derzeitigen Angebot der Karriere-Webseiten von Unternehmen nicht zufrieden. Ihrer Meinung nach entsprechen diese nicht modernen mobilen Anforderungen.
Ergebnisse, die auch Experten erstaunten. So äußerte sich Prof. Dr. Ingo Weller, Leiter des Instituts für Personalwirtschaft an der Ludwigs-Maximilians-Universität zu den Ergebnissen: „Ganz offensichtlich treten im zukünftigen Bewerbungsverhalten 'alte Werte' wie Sorgfalt und das Einhalten von Formalien in den Hintergrund und werden durch 'neue Werte' wie Geschwindigkeit und Flexibilität ersetzt." Er blickt jedoch gleichzeitig mit einem kritischen Auge auf die Studienergebnisse: "Das Nutzerverhalten, so wie es in der Studie dokumentiert ist, ist noch sehr durch Wunschdenken geprägt. Was sich durchsetzen lässt und wird, aus beiden Arbeitsmarktperspektiven, wird sich erst noch zeigen müssen."
Der Einfluss der mobilen Präsentation auf das Arbeitgeberimage
Die Art wie Sie und Ihr Unternehmen sich online, vor allem auch mobil, präsentieren, hat einen entscheidenden Einfluss auf Ihre Attraktivität als Arbeitgeber. So gaben 60 Prozent der Studienteilnehmer an, sich bei einem Unternehmen, das sich nicht optimal mobil präsentiert, ungern bewerben zu wollen. Im Gegensatz dazu bewerten sie Unternehmen, die großen Wert auf ihre mobile Präsenz legen als modern, zukunftsorientiert, dynamisch und erreichbar.
Doch nicht nur das Mobile Recruiting gewinnt bei Absolventen und Young Professionals an Bedeutung. So hat sich die Online-Plattform Unternehmen-heute, die sich mit aktuellen Themen rund um Unternehmen, Wirtschaft und Finanzen befasst, das Recruiting-Konzept des „Active Sourcing" näher betrachtet. Personaler versuchen dabei, schon frühzeitig interessante Kandidaten zu identifizieren, anzusprechen und für ihr Unternehmen zu interessieren. Der Einsatz neuer Medien, insbesondere sozialer Netzwerke, gibt dabei einen entscheidenden Vorsprung in dem intensiven Wettbewerb um junge, qualifizierte Mitarbeiter.
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