Kündigung: Sorgen Sie beim Trennungsmanagement für Anstand
Kündigungen sind stets ein Spiegel der Unternehmenskultur
Seit Jahren hebt der Management- und Karriereberater Dr. Laurenz Andrzejewski – auch als Deutschlands Trennungspapst bekannt – hervor, wie wichtig Trennungsmanagement und eine faire Trennungskultur gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind. Denn bei den Kündigungen zeigt sich die wahre Unternehmenskultur:
- Wird der Mitarbeiter mit der Begründung des jahrelangen Leistungsdefizites gekündigt, obwohl er stets im jährlichen Mitarbeiterbeurteilungsgespräch eine gute Leistung bescheinigt bekam, leidet die Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit des Vorgesetzten.
- Schickt die Führungskraft die Personalabteilung vor, um die Kündigung auszusprechen, verliert die Führungskraft den Respekt und das Vertrauen des restlichen Teams. Denn die Führungskraft hat damit weder Mut, noch Verantwortungsbewusstsein bewiesen.
- Beginnt gar die Führungskraft den Mitarbeiter durch Bossing zu zermürben, weiß jeder im Team, wie mit Mitarbeitern, die das Unternehmen kostengünstig – also ohne Abfindungen – loswerden will, umgegangen wird.
Typische Beispiele, wie oftmals Kündigungen in Unternehmen gehandelt werden, die jedoch die Unternehmenskultur spiegeln und sich so massiv auf das Image des Unternehmens auswirken. In solchen Fällen muss sich jedes Unternehmen fragen: Präsentieren wir uns als attraktiver Arbeitgeber?
Kündigungen mit Anstand vollziehen: Denn nur so bleiben Sie attraktiv
„Wie sich Manager in kritischen Situationen, und das gilt besonders bei Kündigungen, benehmen“, so Andrzejewski, „wird noch viel zu wenig reflektiert.“ Und dies obwohl eine Tatsache nur zu bekannt ist: Die Belegschaft beobachtet genau, wie in solchen kritischen Situationen mit ihnen als Menschen umgesprungen wird und richten ihr zukünftiges Arbeitsverhalten danach aus. Deshalb hebt Andrzejewski hervor: „Das Management hat die Wahl: negativer Bumerang-Effekt oder Anerkennung für Fairness und Wertschätzung.“
Damit dies gelingen kann, empfiehlt Andrzejewski bei Kündigungen einem ganzheitlichen Ansatz zu folgen:
- Eine Planung des Veränderungsprozesses, der sich nicht allein auf die Kündigung beziehen sollte, sondern auch auf das emotionale Auffangen der verbleibenden Mitarbeiter.
- Der Vorgesetzte muss sich auf das Führen schwieriger Gespräche vorbereiten – und oftmals erst einmal darin gecoacht werden, wie er ein Kündigungsgespräch fair und glaubwürdig realisiert.
- Eine kreative Transferhilfe für den gekündigten Mitarbeiter.
- Gezielte Maßnahmen, um die verbleibenden Mitarbeiter – auch außerhalb der Abteilung – an das Unternehmen zu binden, damit die Motivation und Produktivität aufrechterhalten bleibt und dem Phänomen der inneren Kündigung vorgebeugt wird.
Zwar mag dies auf den ersten Blick ein Mehr an Aufwand bedeuten. Doch dieser zahlt sich aus. Denn Anstand – gerade bei Kündigungen – sorgt für Wohlstand, beispielsweise in Form von hochqualifizierten Bewerbern, die für das Unternehmen arbeiten möchten.
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