Streit an Weihnachten vermeiden: Die Wenn-Dann-Methode hilft
Weihnachten: Statt des Fests der Liebe ein Fest der lauten Worte
Weihnachten mit der Familie ist nicht immer ein Fest der Liebe. Da stichelt der Bruder über das neue Auto, das Sie sich gekauft haben. Die Schwester beklagt sich darüber, dass ihr keiner richtig zuhört. Die eigenen Kinder nörgeln, weil die Bescherung so lange auf sich warten lässt. Und Ihre Eltern möchten erst einmal besinnlicher Weihnachtsmusik lauschen.
Schnell führt ein Wort zum anderen. Schnell entstehen Missverständnisse. Und noch viel schneller liegt Streit in der Luft. Aber dieser Streit zu Weihnachten lässt sich vermeiden. Bereiten Sie sich nicht allein auf das Weihnachtsfest vor, indem Sie für gutes Essen, schöne Dekorationen und Geschenke sorgen. Kalkulieren Sie auch eine potenzielle Streiterei ein. Denn dann sind Sie mental vorbereitet und können mit neuen Lösungswegen diesen Streit an Weihnachten geschickt vermeiden.
Weihnachten in der Familie: Mit der Wenn-Dann-Methode kommt kein Streit auf
Obwohl sich ein Familienzwist und familiäre Kontroversen nicht voraussagen lassen, können Sie aber eins vorausschauend einplanen: Sie wissen, wie das einzelne Familienmitglied „tickt“. Jeder hat sein individuelles Verhaltensmuster, das sich oft genug bei Familientreffen zeigt. Deshalb können Sie vermuten, was auf Sie zukommt, wenn Sie Weihnachten mit der Familie feiern.
Und genau diesen Fakt greift die „Wenn-Dann-Methode“ auf, die wie folgt funktioniert:
- Das Wenn bestimmen. Überlegen Sie sich eine typische Situation – das WENN -, die beim Weihnachtsfest auftreten kann. Vielleicht ist Ihre Mutter stets beleidigt, weil ihr Essen nicht genügend gewürdigt wird (ihrer Meinung nach).
- Das Dann festlegen. Versetzen Sie sich nun mental in die jeweilige potenzielle Situation. Setzen Sie dabei Ideen frei, wie Sie DANN reagieren möchten, ohne dass es zu einem Streit kommt. Fragen Sie sich:
- Was können Sie tun?
- Was können Sie sagen?
- Worauf könnten Sie das Thema lenken, um die Spannung, die aufgetreten ist, abzumildern?
- Mit welcher Gegenfrage möchten Sie kontern? (Aber bitte nur, wenn diese nicht zu provokant ist!)
- Wie können Sie mit eigenen Gefühlen positiv umgehen, um so einen Streit zu vermeiden? - Ihre Strategien definieren. Prüfen Sie Ihre einzelnen Ideen auf ihre Tauglichkeit. Welche Idee könnten Sie mühelos umsetzen? Markieren Sie diese. Welche würde dagegen schwerfallen? Streichen Sie diese durch. Denn Sie sollen nicht unter Stress geraten, sondern den Stress ja abbauen – in sich und in der Familie –.
Tipp:
Wenden Sie die „Wenn-Dann-Methode“ auch für eigene Gefühle, Befindlichkeiten und Vorbehalte an. Beispielsweise: „Wenn ich mich durch meinen Vater herabgesetzt fühle, dann spreche ich dies aus, statt es mit Wein herunterzuspülen.“ oder „Wenn ich mich durch das Klagelied meiner Mutter unwohl und unter Druck gesetzt fühle, lenke ich das Thema auf etwas, was ihr gefällt.“
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