Körpersprache lernen: Entwickeln Sie eine Körpersprache des Erfolgs
Nonverbale Kommunikation aktiv gestalten
Innerhalb eines Gespräches kommunizieren Sie stets verbal und nonverbal. Doch bisher lag Ihr Hauptaugenmerk sicherlich vor allem auf den eigenen Worte und den Aussagen Ihres Gegenübers. So kam es vielleicht hin und wieder zu Missverständnissen, die aber weniger mit der verbalen, sondern eher mit der nonverbalen Ebene zu tun hatten.
Damit das Miteinander reden also zukünftig optimaler funktioniert, beachten Sie die Zeichen der Körpersprache – und zwar die Körpersignale Ihres Gesprächspartners und die Körpersignale, die Sie selbst aussenden.
Denn es ist wie in jeder Kommunikation und in jeder zwischenmenschlichen Interaktion: Um eine Veränderung im Miteinander, somit auch im Gespräch, zu erreichen, sollten Sie bei sich selbst beginnen. Sie müssen in diesem Falle Ihre Körpersprache ändern und der Situation anpassen.
Natalie Schnack macht in ihrem Beitrag Ihre Selbstbehauptung beginnt schon viel früher als Ihnen bewusst ist sehr überzeugend deutlich, wie hilfreich es ist, seine Körpersprache bewusst einzusetzen.
Körpersprache lernen: 3 Schritte
Schritt 1: Registrieren Sie Ihre eigene Körpersprache
Beobachten Sie sich in den folgenden Tagen und Wochen einmal genauer, um Ihre nonverbale Kommunikation bewusst zu erkennen. Lenken Sie Ihren Fokus auf die unterschiedlichen Bereiche wie Gestik, Mimik und Körperhaltung. Notieren Sie Ihre Beobachtungen. Am besten Sie legen sich eine Kladde an, in der Sie Ihre Erkenntnisse zur nonverbalen Kommunikation und zur Körpersprache fixieren.
Werten Sie anschließend Ihre Beobachtungen aus:
- Gibt es Körpersprache-Signale, die Sie regelmäßig und oft einsetzen? Welche sind diese? In welchen Situationen, wann und bei wem zeigen Sie diese?
- Gibt es Körpersprache-Signale, die Sie selten verwenden? Welche?
- Wie würden Sie Ihre alltägliche Grundhaltung, Ihre alltägliche Gestik und Mimik beschreiben – im Stehen, im Sitzen, im Gehen?
Schritt 2: Verstehen Sie Ihre persönlichen nonverbalen Kommunikationssignale
Zweifelsfrei wird Ihre Körpersprache auf die aktuelle Situation – auf das Hier und Jetzt – reagieren und somit wandeln sich auch Ihre nonverbalen Kommunikationssignale. Dennoch sollten Sie die Analyse Ihrer Körpersprache-Signale fortsetzen.
Gehen Sie dafür die Liste Ihrer Beobachtungen durch. Vermerken Sie oder vergegenwärtigen Sie sich, welche Wirkung
- Sie mit diesem Körpersprache-Signal erreichen wollten. Überlegen Sie, ob diese Wirkung erzielt wurde.
- dieses nonverbale Signal auf den Gesprächsverlauf hatte. Wie hat Ihr Gesprächspartner auf Ihre nonverbale Kommunikation tatsächlich reagiert?
Schritt 3: Beginnen Sie Ihre Körpersprache optimaler auf die Interaktion im Gespräch anzupassen
Ihre nonverbale Kommunikation beeinflusst jedes Gespräch – oftmals jedoch anders als Sie es sich wünschen. Die Körpersprache des Erfolgs anzuwenden, heißt Ihre verbalen Aussagen mit Ihren nonverbalen Signalen in Einklang zu bringen. Wenn Sie zukünftig eine verbesserte Stimmigkeit zwischen Ihren beiden Kommunikationsebenen erreichen, wirken Sie durch diese Stimmigkeit erheblich glaubhafter. Ihr Gesprächspartner wird Sie als authentisch wahrnehmen. Und was noch viel wichtiger ist, Sie können durch Ihre Stimmigkeit, die Sie bewusst und gezielt hervorrufen, den Verlauf des Gespräches viel besser gestalten. Damit es Ihnen leichter fällt, diese Stimmigkeit – Ihre Übereinstimmung – hervorzurufen, nutzen Sie unsere Übersicht: Körpersprache Übungen, die Ihnen dabei hilft, Ihre verbale und nonverbale Kommunikation zu vereinen.
Eine solche Stimmigkeit im Gespräch zu erreichen, gelingt auf verschiedene Weise:
- Nonverbale Signale senden, die Ihre Offenheit anzeigen:
- Suchen Sie den Blickkontakt und halten Sie diesen mit kleinen Unterbrechungen, d.h. starren Sie Ihr Gegenüber nicht permanent an, da dies zur Verunsicherung führt.
- Legen Sie Ihre Hände auf den Tisch oder die Armlehne, um so nichts verborgen zu halten. Durch diese Haltung öffnen Sie auch Ihren Brustkorb, was symbolisch als Vertrauensbeweis gilt. Denn Sie schützen ja nicht Ihr Herz.
- Setzen oder stellen Sie sich aufrecht und locker hin, um eine Ebene der Gleichwertigkeit zu erreichen.
- Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner am besten frontal zu.
- Beugen Sie sich während des Gesprächs leicht zu Ihrem Gesprächspartner, ohne dabei dessen Territorium – dessen persönlichen Raum – zu verletzen.
- Nicken Sie leicht mit dem Kopf, um zu zeigen, dass Sie das Gesagte verstehen und dass Sie zuhören.
- Synchronität in den Bewegungen erreichen. In harmonischen und erfolgreichen Gesprächen geschieht auf der nonverbalen Ebene eins: Die Bewegungen der Gesprächspartner verlaufen synchron, d.h. beugt sich einer der beiden vor, geht der Gesprächspartner mit. Werden Dokumente überreicht, übernimmt der andere diese gerne und sofort mit offenen Händen. Sensibilisieren Sie sich für dieses Phänomen. Verstärken Sie es, indem Sie bewusst die Bewegungen Ihres Gegenübers ganz sanft, leicht und der Interaktion entsprechend nachmachen.
- Spiegeln der Körpersprache Signale. Ohne gleich eine Synchronität anzustreben, empfiehlt es sich bei offenen – und damit positiven – Körpersprache-Signalen, diese zu spiegeln. Nehmen Sie die gleiche Standbein-Spielbein-Stellung ein. Oder machen Sie die gleiche Handbewegung. Ganz leicht gelingt es beim Anpassen des eigenen Sprechrhythmus. Redet Ihr Gesprächspartner beispielsweise langsamer als Sie, drosseln Sie Ihr Tempo. Dies führt schnell zu einer entspannten Atmosphäre und Ihr Gegenüber wird sich Ihnen gegenüber wohlwollender verhalten.
- Nichtspiegeln der nonverbalen Kommunikation.So manches Zeichen der Körpersprache sollten Sie jedoch nicht spiegeln, wenn Sie ein erfolgreiches Gespräch führen wollen. Verschränken Sie nicht Ihre Arme, lehnen Sie sich nicht zurück, erheben Sie nicht aggressiv Ihre Stimme und ballen Sie auch keine Faust. Verstärken Sie stattdessen in solchen Augenblicken, in denen Ihr Gesprächspartner sich zurückzieht, Ihre Körpersprache Signale der Offenheit.
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