Arbeitsplatz Home-Office: 3 Tipps für die Kinderbetreuung Zuhause
Arbeiten von Zuhause im Homeoffice – und die Kinderbetreuung nebenbei
Seit Wochen stellt die Corona-Pandemie mit den Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten Ihr Leben auf den Kopf. Arbeiten von Zuhause im Homeoffice ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Auch das Arbeiten in virtuellen Teams. Sie setzen jetzt mehr als zuvor auf einen Mix aus analoger und digitaler Kommunikation. Sie kommunizieren mit Ihren Kollegen und/oder Ihrem Vorgesetzten via Telefonkonferenz oder Videokonferenz.
Und ganz nebenbei stemmen Sie auch die Kinderbetreuung bei sich zuhause. Denn die Schulen und die Kitas sind ja ebenfalls seit Wochen geschlossen. Zwar war es sicherlich mal ein Wunsch, mit Hilfe des Homeoffice die Familie und die Arbeit besser miteinander vereinbaren zu können. Nur, im Moment ist Ihre Work-Life-Balance alles andere als ausgeglichen. Die Doppelbelastung – Arbeit und die private, persönliche Kinderbetreuung – belastet wirklich doppelt.
Im Homeoffice arbeiten und die Kinder betreuen: Die letzten Wochen Revue passieren lassen
Sie haben die letzten Wochen gemeistert. Dafür klopfen Sie sich jetzt einmal anerkennend auf die Schulter. Blicken Sie auch einmal zurück. Lassen Sie die vergangenen Wochen Revue passieren – und das aus drei Gründen:
- Länge des Ausnahmezustandes noch ungewiss
Im Moment steht ein Stichtag. Dennoch liegt der Höhepunkt der Corona-Krise noch vor uns. Wie lange sich also alles weiterhin im Shutdown-Modus befindet ist weiterhin ungewiss. - Gutes und Gelungenes würdigen
Wertschätzen Sie, wie Sie die Herausforderung „Plötzlich ins Homeoffice“ plus Kinderbetreuung gemeistert haben. Verankern Sie,- wie es Ihnen gelungen ist.
- was Ihnen besonders gut und mühelos geglückt ist.
- wie Sie die einzelnen Herausforderungen bewältigt haben.
- an welche Kompetenzen und Ressourcen Sie angedockt haben.
- Schwachstellen eruieren
Nicht alles lief so rund. Weder beruflich, noch in puncto Kinderbetreuung. Einen Blick auf diese Schwachstellen zu werfen, setzt sicherlich Ideen frei – vielleicht auch mit Hilfe der folgenden Tipps - wie diese ein wenig reduziert werden können.
Home-Office-Arbeit und Kinderbetreuung: 3 Tipps, wie es gelingt
Seien Sie geduldig – mit sich und Ihren Kindern. Besondere Zeiten bedürfen eines besonders wohlwollenden Umgangs mit sich selbst und den anderen. Vieles gelingt. Manches eher nicht. Beides gilt es zu wertschätzen. Denn in beiden Fällen haben Sie das Beste, was Ihnen in der Situation möglich war, gegeben.
Tipp 1: Achtsame Kommunikation mit Kindern
Für Ihre Kinder sind alle gewohnten Strukturen weggebrochen. Mehr noch: Freunde dürfen nicht mehr besucht und eingeladen werden. Der Kontakt zu Oma und Opa verläuft über Skype (außer die Großeltern leben mit in der Wohnung/im Haus).
Ihren Kindern fehlt ein wenig die Orientierung –auch hinsichtlich der Zeitdauer. Vieles werden Sie längst erklärt haben. Das Corona-Virus wurde kindgerecht erläutert. Vielleicht probieren Sie es aber gerade in diesen Zeiten einmal mit der achtsamen Kommunikation:
- Der Augenblick zählt
Fragen Sie einmal nach: Wie geht es dir jetzt in diesem Moment? Oder was fehlt dir in diesem Moment? Oder was macht dir gerade richtig Freude? Oder was wünschst du dir von mir jetzt? - Den Augenblick wahrnehmen
„Spielen“ Sie Achtsamkeit mit Ihrem Kind/Ihren Kindern. Lenken Sie einmal gezielt die Wahrnehmung Ihrer Kinder auf die eigenen Sinne. „Sag mir, was hörst du gerade jetzt?“ oder „Sag mir, was siehst du gerade jetzt?“ oder „Sag mir, was spürst du gerade jetzt?“ - Mehr „spiegeln“ als sonst
Der Begriff „Spiegeln“ bedeutet, die nonverbalen Signale anzusprechen. Sprechen Sie die Stimmungen Ihrer Kinder konkret an. Gehen Sie empathisch auf Ihr Kind ein. Achten Sie hier ganz besonders auf Anzeichen von Traurigkeit oder Ängstlichkeit. Beziehen Sie sich auf diese – beispielsweise „Du siehst heute so geknickt aus. Willst du darüber sprechen, was dich bedrückt?“ - Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern
Das permanente Aufeinander-Hocken gekoppelt mit den Einschränkungen kann zu Spannungen und Streitereien zwischen den Geschwistern führen. Eine Deeskalation gelingt gut, wenn die Regeln einer gewaltfreien Kommunikation verankert werden – und zwar für alle Beteiligten, auch für Sie als Elternteil. So gilt:- Keine Beleidigungen und Beschimpfungen.
- Ich-Sätze nutzen
„Ich bin jetzt böse auf dich. Ich wollte damit spielen.“ oder als Elternteil „Ich sehe, dass du auf deinem Teller herumstocherst. Ich bin verunsichert, ob du keinen Hunger hast, es dir nicht schmeckt oder dich etwas belastet.“ - Eine eindeutige Bitte formulieren
Unterstützen Sie Ihr Kind dabei. „Was wünschst du dir jetzt von deinem Bruder/deiner Schwester?“ oder als Elternteil „Ich möchte gerne wissen, was der Grund dafür ist.“
Tipp 2: Tagesstruktur bieten
Ihr Kind hatte ebenso wie Sie eine gewohnte Tagesstruktur, ob es nun morgens in die Kita oder in die Schule ging. Zweifelsfrei haben viele Kitas und vor allem Schulen eine digitale Kommunikation mit E-Learning angeboten. Oder es gab vom Nachhilfelehrer feste Zeiten, in denen der Schulstoff besprochen und geübt wurde. Für die Kleinsten organisierten einige Kitas mit ihren Erzieherinnen Videoübertragunen, damit die Freunde wenigstens digital gesehen werden konnten.
Trotz all diesen Angeboten waren und sind Sie in Ihrer Unterstützung und der Betreuung der Kinder gefragt. Vieles wird sich wie von selbst eingespielt haben. Vielleicht haben Sie selbst das eine oder andere für sich entdeckt:
- Ablauf der Schulen und Kitas beibehalten
Um die Kinder in ihren gewohnten Tagesstrukturen abzuholen, lohnt es sich, den Tagesplan zu kopieren – und auf die Homeoffice-Anforderungen anzupassen. Hier lohnt es sich, den Stunden- und Zeitplan der Kitas und Schulen heranzuziehen. In welchem zeitlichen Rhythmus gibt es Unterricht bzw. Beschäftigung? Wann sind Pausen? - Pausen beachten und gestalten
In der Schule gibt es nach 90 Minuten eine Pause. Solch eine zeitliche Unterbrechung darf und sollte auch Zuhause eingehalten werden. Die Konzentration – auch Ihre eigene – profitiert erheblich. Überlegen Sie, wie Sie die Pausen gemeinsam gestalten können: Vielleicht mit Spielen oder Bewegungsübungen oder in der Mittagspause zusammen zu kochen. - Partner einspannen
Sie werden kaum alleine im Homeoffice arbeiten. Meist wird jetzt auch Ihr Partner/Ihre Partnerin von Zuhause arbeiten. Das ist gut, auch, wenn die viele Nähe, gar Enge in der Wohnung belastend sein kann. Dennoch, Sie können und dürfen sich die Kinderbetreuung teilen. Das Erledigen der eigenen Job-Aufgaben kann so besser miteinander abgestimmt werden.
Tipp 3: Gemeinsam die Beschäftigung gestalten
Binden Sie Ihre Kinder aktiv mit ein. Setzen Sie zusammen Ideen frei, wie die freie Zeit bzw. der gesamte Tag verbracht werden soll. In diese Planung wird selbstverständlich der „Schulunterricht“ aufgenommen. Doch der Nachmittag ist ja in der Regel freie Zeit, also Freizeit.
- Alleine beschäftigen können
Abhängig vom Alter Ihres Kindes/Ihrer Kinder wird es schon Aktivitäten finden, die es alleine durchführen kann. Überlegen Sie zusammen, welche dies sein können. Planen Sie diese „Slots“ in Ihr Zeitmanagement ein. Aber verkürzen Sie lieber das Zeitintervall, indem sich Ihr Kind wirklich alleine beschäftigen will. So sind Sie auf der sicheren zeitlichen Seite, falls Ihr Kind früher als gedacht keine Lust mehr auf das Spiel oder die Bastelei haben sollte. - Grenzen setzen
Manche wollen dann vor allem eins: Fernsehen sehen oder Disney-Filme streamen oder Online-Spiele spielen. Beachten Sie dafür die Empfehlung der Initiative „Schauhin“:- Kinder unter drei Jahren
Kleinkinder entdecken die Welt mit ihren Sinnen. Deshalb sollte diese Gruppe so wenig wie möglich fernsehen. - Drei bis fünf Jahre
Als Faustregel gilt bis zu 30 Minuten pro Tag. - Sechs bis neun Jahre
Bis zu 60 Minuten pro Tag ist verträglich. - Ab zehn Jahre
Vereinbaren Sie ab diesem Alter Tages- oder Wochenkontingente. Jeden Tag 10 Minuten pro Lebensjahr. Oder eine Stunde pro Lebensjahr in der Woche.
- Kinder unter drei Jahren
- Kinderbetreuung in den Ferien
Die Ferienzeit ist da. Die Kinderbetreuung wird jetzt zu einer besonderen Herausforderung. Denn der geplante Urlaub mit all seinen kindgerechten Freizeitangeboten findet nicht statt. Der Urlaub muss jetzt Zuhause verbracht werden. Entdecken Sie viele Ideen für Freizeitaktivitäten, die Sie mit Ihren Kindern ausführen können.
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