Zinstief gefährdet Gratis-Konto: Experten raten zum Kontowechsel
Historisches Zinstief veranlasst Banken zur Abkehr vom Gratis-Konto
Die verbraucherfreundlichen Zeiten des kostenfreien Girokontos scheinen vorbei.
Das Dauerzinstief hat zur Folge, dass immer mehr Kreditinstitute durch die Hintertür wieder Gebühren einführen, um sich auf diese Weise eine andere Einnahmequelle zu beschaffen. Betroffene Verbraucher sind verärgert und werden nun von Online-Banken geködert, die Neukunden mit Prämien von bis zu 50 € belohnen und ihnen Girokonten mit keinen bzw. sehr geringen Kosten anbieten.
Widerspruch ist aussichtslos
Bankkunden, die sich neuen Gebührenforderungen ihrer Bank ausgesetzt sehen, können sich kaum dagegen wehren. Die Banken sind lediglich dazu verpflichtet, die einseitig geänderten Vertragsbedingungen dem Kunden spätestens zwei Monate, bevor sie wirksam werden sollen, mitzuteilen. Die Änderungen treten dann - unabhängig von einem Widerspruch des Kunden - in Kraft.
Ausnahme: Fehler in den AGB
Einzige Voraussetzung für die Wirksamkeit der Änderung ist deren Implementierung in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Girovertrag.
Verbraucherschützer raten zum Kontowechsel
Verbraucherschützer raten deshalb zum Kontowechsel. Die Kündigung sei jederzeit möglich. Der Wechsel von einer Filialbank zu einer Direktbank kann Kunden mit Boni und Geldprämie bis zu 200 € einbringen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass nicht sämtliche Online-Angebote günstig bzw. kostenfrei sind. Insbesondere die Angebote regionaler Filialbanken könnten laut einer Studie der FMH-Beratung versteckte Kosten beinhalten. Verschaffen Sie sich deshalb zunächst einen Überblick über die Girokonto-Bedingungen der Banken. Die Verbraucherzentrale unterstützt wechselwillige Bankkunden mithilfe von Musterschreiben und Checklisten beim Kontowechsel.
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