Armutsgefährdung in der EU – Deutschland belegt nur mittleren Rang
Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt heute mit, dass 2007 durchschnittlich 17 % der Bevölkerung in der Europäischen Union armutsgefährdet waren. Dieser Anteil entspricht rund 85 Millionen Menschen. In Deutschland lag die Armutsgefährdungsquote mit 15 % (rund 12,5 Millionen Menschen) unter dem EU-Durchschnitt. Diese und weitere Ergebnisse wurden in der 2008 durchgeführten Erhebung EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) ermittelt. Genauso hoch wie im EU-Durchschnitt war der Anteil der armutsgefährdeten Bevölkerung mit 17 % in den zwölf neuen Mitgliedstaaten, in der Eurozone (16 %) lag er dagegen leicht unter dem EU-Durchschnitt. Diese Durchschnittswerte liegen zwar recht dicht beieinander, der direkte Vergleich zwischen den EU-Mitgliedstaaten offenbart jedoch ein großes Gefälle. Die meisten Armutsgefährdeten wies Lettland auf: Dort war 2007 mehr als jede/r Vierte (26 %) armutsgefährdet, gefolgt von Rumänien (23 %), Bulgarien (21%), Litauen (20 %), Griechenland (20 %) und Spanien (20 %). Dagegen waren in der Tschechischen Republik nur 9 % der Menschen armutsgefährdet, dies war 2007 die niedrigste Quote in der gesamten EU. Auch die Slowakei (11%) und die Niederlande (11 %) wiesen ein vergleichsweise niedriges Armutsgefährdungsniveau auf. Deutschland lag 2007 bei der Armutsgefährdung im zwischenstaatlichen Vergleich auf einem mittleren Rang. In Ländern, die politisch und ökonomisch mit Deutschland vergleichbar sind, waren die Armutsquoten zumeist etwas niedriger als in Deutschland: Die niedrigsten Quoten hatten hier mit jeweils 12 % Österreich, Dänemark und Schweden zu verzeichnen. Auch in Frankreich und Luxemburg (jeweils 13 %) sowie in Finnland (14 %) fielen die Quoten moderater aus als in Deutschland.
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