Exportieren Sie nicht nur Technologien, exportieren Sie auch Werte
Die Einrichtung der Flugverbotszone über Libyen mit seinem militärischen Einsatz gegen Gaddafi rückt eine Frage in den Fokus: Wie gehen wir mit Despoten und Diktaturen um? Diese Frage stellt sich längst nicht nur den politischen Kräften der einzelnen Nationen, sondern auch Unternehmen, die als Global Player weltweit tätig sind. Denn durch Ihre unternehmerischen Tätigkeiten können Sie Einfluss nehmen. Und dies sollten Sie gezielt nutzen.
Werte und Standards als wichtiges Exportgut
Zweifelsfrei werden Sie als Unternehmer nicht mit ranghohen Politikern in den einzelnen Ländern in Kontakt kommen. Und falls doch, liegt es nicht in Ihrer Aufgabe Menschenrechte oder Umweltfragen kritisch zu hinterfragen. Dennoch haben Sie als Unternehmer Macht und Gewicht in einem anderen Land. Ihre kluge Einflussnahme liegt im Bereich der Werte und Standards, die Sie als deutsches Unternehmen miteinführen.
- Welche westlichen bzw. deutschen Werte werden Sie auch im Ausland etablieren?
- Auf welche Werte wie Zuverlässigkeit, Kreativität, Eigenverantwortlichkeit, Mitspracherecht legen Sie bei Ihren ausländischen Mitarbeitern wert?
- Welche Werte im unternehmerischen Miteinander sollen angewandt werden?
- Welche Standards in der Produktion werden dort eingeführt?
- Welche Standards und Werte in der Personalführung werden eingerichtet und beibehalten?
- Welche Standards im umweltbewussten und nachhaltigen Wirtschaften werden eingesetzt?
Bedenken Sie: Viele solcher Werte und Standards sind in etlichen Nationen auf der Welt keine Selbstverständlichkeit. Durch Ihren Export lernen die dort ansässigen Mitarbeiter diese nicht nur kennen, sie erhalten auch eine neue Perspektive, die sich durchaus auf die politischen Verhältnisse auswirken kann.
Imagesteigerung durch Werteexport
Viele Verbraucher beginnen die eigene Verantwortung auf einem globalen Markt zu erkennen. D.h. Verbraucher hinterfragen die Art und Weise, wie ein Unternehmen seine Waren herstellt bzw. woher es seine Produkte bezieht. Längst wird nicht mehr nur auf den Preis geschielt, sondern sich die Frage gestellt „Billigware aus aller Welt – und wer bezahlt dafür den Preis?“
Unternehmen, die dann beispielsweise durch Dumpinglöhne, durch den Einsatz von Kinderarbeit, durch ausbeuterische Personalpolitik im In- und Ausland oder durch umweltbelastende Herstellungskreisläufe auffallen, erfahren einen Imageschaden, der oftmals irreparabel ist. Deshalb gehen Sie eine weltweite Selbstverpflichtung ein. Kommunizieren Sie diese Selbstverpflichtung – immer und immer wieder. Denn Werte sind ein entscheidendes Kaufkriterium.
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