Zeit erleben: Die Entdeckung der Langsamkeit
Statt Zeit erleben heißt es nur „Immer schneller“
Oft beginnt der Tag schon hektisch. Wieder einmal stehen Sie im Stau, weil über Nacht Schnee gefallen ist oder es eine Baustelle gibt. Und kaum sind Sie im Büro endlich angekommen, klingelt das Telefon und ein wichtiger Kunde fordert Ihre Aufmerksamkeit. So geht es die nächsten Stunden weiter: Telefonate beantworten, E-Mails checken, Briefe aufsetzen, Berichte erstellen und schließlich noch ein Meeting. Sie haben kaum Zeit, um Luft zu holen und fühlen sich wie ein Hamster im Laufrad: laufen, laufen – immer schneller und schneller.
Das schnelle Tempo der Zeit kippt den natürlichen Rhythmus
Ein negatives Gefühl breitet sich bei diesem Tempo aus: „Immer fehlt es an Zeit. Es ist, als würde man hinterher hecheln und doch nie ankommen.“ Dabei geht auch das Gespür für den eigenen Rhythmus verloren. Denn das etwas langsam gehen soll, erscheint fast unmöglich.
Gezielt gegensteuern: Die Entdeckung der Langsamkeit
Schaffen Sie sich Zeiträume der Langsamkeit:
- Basteln Sie. Ob an Modellflugzeugen oder an Ihrem Motorrad, ob Dekorationen für die eigene Wohnung oder einen Drachen mit den Kindern – tun Sie etwas, dass Sie langsam tun müssen, weil es Fingerspitzengefühl benötigt oder weil Sie es noch nicht so gut beherrschen.
- Spielen Sie mit Ihren Kindern. Denn dadurch wird sich auf das Spiel – also das Tun – konzentriert und nicht auf die Zeit.
- Verrichten Sie Gartenarbeit (falls Sie einen Garten haben). Am besten für mindestens eine Stunde, um vom Tempo herunterzukommen. Machen Sie gerade zu Beginn der Arbeit immer wieder eine kurze Verschnaufpause, um das Wunder Ihres Gartens bewusst zu erfahren.
- Praktizieren Sie T’ai Chi. Denn im T’ai Chi werden die Bewegungen bewusst langsam verrichtet, um dem Fluss der Bewegungen nachzuspüren.
- Üben Sie meditatives Gehen. Gehen Sie einen Schritt, halten Sie dann inne. Atmen Sie im Innehalten langsam ein und aus. Gehen Sie wieder einen Schritt. Wiederholen Sie dies, bis Sie eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit spüren.
Die Entdeckung der Langsamkeit während Ihrer Freizeit wird sich auch auf Ihren Beruf übertragen – wenn Sie diese Langsamkeit regelmäßig anwenden. Denn Sie gelangen so zu einem zeitlichen inneren Gleichgewicht, das Ihr eigenes Tempo immer mehr festigt, d.h. auch nach Phasen der Schnelligkeit werden Sie besser in ein langsameres, eigenes Tempo zurückkehren können.
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