Business as usual - Auch bei der Liebe im Büro
Sie haben Ihre Beziehung zu Ihrem Kollegen geoutet. Ein Schritt, der leider nicht genügt. Reduzieren Sie jetzt den aufkommenden Klatsch und Tratsch. Dämmen Sie den Neid Ihrer Kollegen ein. Mühelos gelingt Ihnen dies, indem Sie sich verhalten wie immer. Behalten Sie all die lieben Rituale bei, die Sie auch vor Ihrer Beziehung ausgeführt haben, wie beispielsweise mit Ihrer Kollegin zusammen zu Mittag zu essen. Oder mit dem Team einen Spaziergang in der Mittagspause zu unternehmen. Oder sich im Meeting neben den Teamsprecher zu setzen.
Leider wird jedoch zu Beginn einer Liebe und Beziehung im Büro das genaue Gegenteil praktiziert. Verständlicherweise suchen Sie die Nähe Ihrer Liebe. Sie möchten die wenigen freien Minuten mit ihm oder ihr verbringen. Oder wenn sich die Gelegenheit im Meeting bietet, sich neben Ihren Schatz setzen. Dadurch stoßen Sie (unbewusst) Ihre gewohnten Verhaltens-Rituale von sich. Für Sie, der durch die Liebe beflügelt wird, ist dieses Aus-der-Reihe-scheren ein wunderbarer Zustand. Nur für Ihre Kollegen überhaupt nicht.
Bedenken Sie einmal, was Ihre Kollegen plötzlich alles zu verarbeiten haben: Ihre Liebe und Ihre Beziehung, wodurch viele Fragen und Unsicherheiten entstehen:
- Glucken die Beiden jetzt ständig zusammen?
- Sind Sie überhaupt noch ansprechbar?
- Ergreifen Sie zukünftig nur noch Partei für Ihren Schatz?
- Werden Sie jetzt zu einem Team im Team?
- Welche neuen Konstellationen ergeben sich in der Abteilung?
- Haben Sie noch Zeit für Ihre Kollegen?
Bedenken Sie: Ihre Kollegen schweben nicht wie Sie im siebten Himmel. Sie sehen Ihre Beziehung mit äußerst gemischten Gefühlen. Kein Wunder, dass Neid aufkommt oder sich Klatsch mit wilden Gerüchten entfaltet.
Konzentrieren Sie sich deshalb – gerade zu Beginn Ihrer Beziehung – auf all Ihre gewohnten Verhaltens-Rituale.
Ändern Sie so wenig wie möglich:
- Überlegen Sie sich einmal ganz bewusst, was für Sie vor Ihrer neuen Beziehung ganz selbstverständlich war wie der Small-Talk in der Kaffeeküche, das Shoppen gehen mit der Kollegin nach Feierabend oder die Moderation der Teambesprechungen.
- Gestehen Sie sich jetzt ein, was sich durch das Aufkeimen – und vor allem nach dem Outen – Ihrer Beziehung bereits alles in Ihrem Verhalten geändert hat. Wen haben Sie dadurch vor den Kopf gestoßen? Wer kann sich dadurch verunsichert fühlen? Wer wird Ihre Beziehung durch diesen Wandel in Ihrem Verhalten eher als störend und negativ betrachten?
- Kehren Sie zu Ihrem alten Verhalten zurück. Sprechen Sie mit Ihrem Schatz darüber, dass Sie sich wieder bestimmten Verhaltens-Ritualen zu wenden wollen, wie den Small-Talk in der Kaffeeküche oder das Treffen mit der Kollegin nach Feierabend. Konkretisieren Sie, warum Sie dies tun.
- Etablieren Sie so eine Sicherheit unter Ihren Kollegen. Dies dämmt Neid und Gerüchte ein, denn Sie verhalten sich ja wieder normal (d.h. wie es Ihre Kollegen von Ihnen gewohnt waren). Ganz langsam, nach Wochen oder Monaten, können Sie beginnen Ihr Verhalten schrittweise zu ändern – und sich auch Ihrem Schatz im Büro zu wenden.
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