Besserwisser als Vorgesetzte - Auch damit lässt sich leben
Jeder Vorgesetzte ist ein Experte auf seinem Fachgebiet. Doch nicht jeder Experte ist ein Besserwisser. Den feinen Unterschied stellen Sie tagtäglich mühelos fest. Denn ein Besserwisser wird
- Entscheidungen treffen oder Anweisungen geben, ohne sich mit anderen abzustimmen.
- Ihre Meinung nicht zur Kenntnis nehmen.
- sich nicht für Diskussionen und andere Ansichten interessieren.
- Meinungen, die nicht hundertprozentig seiner eigenen entsprechen, übergehen oder schulmeisterlich abkanzeln.
- fremde Ideen als irrelevant und falsch einstufen.
- grundsätzlich alles, was er denkt, tut und entscheidet, für das Richtige halten.
- Ihnen so das Gefühl vermitteln, völlig inkompetent, gar dumm zu sein.

Probleme mit Ihrem Vorgesetzten sind durch solch ein Auftreten vorprogrammiert. Allerdings können Sie sich Handlungsfreiheit verschaffen – und vor allem Ihre Motivation an Ihrer Arbeit hochhalten.
3 Tipps, wie Sie einem besserwisserischen Vorgesetzten begegnen können:
Tipp 1: Zweifeln Sie seine Rolle als Experte nicht an
Hüten Sie sich davor, seine Kompetenz und sein Wissen direkt anzuzweifeln. Denken Sie daran: Nach seiner Ansicht hat er immer Recht. Nehmen Sie sich deshalb im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten lieber zurück. Dies gelingt Ihnen, indem Sie sich auf den Rang konzentrieren, den Ihnen Ihre Funktion im Unternehmen zuweist. Falls Sie seine Entscheidung und sein Wissen anzweifeln – was sicherlich öfters vorkommt – fragen Sie nach. „Könnten Sie mir dies bitte näher erklären? Denn für mich entsteht dabei folgendes Problem…. Sicherlich habe ich einen Punkt nicht richtig verstanden.“
Tipp 2: Erledigen Sie an Sie delegierte Aufgaben sorgfältig
Damit Ihr Vorgesetzter Sie überhaupt ernst nimmt – und endlich als kompetent einstuft -, ist es wichtig, dass Sie Ihre Arbeit so gewissenhaft wie möglich ausführen. Beachten Sie dabei:
- Vermeiden Sie Fehler, sonst wird Ihr Chef nur denken „Ich kann es nur alleine richtig machen.“
- Planen Sie Ihre Aufgaben genau und beachten Sie dabei die Vorgaben Ihres Vorgesetzten. Dies mag einerseits Ihre Eigenverantwortung einschränken, andererseits ersparen Sie sich Kritik.
- Stellen Sie sicher, dass Sie über alle Informationen verfügen, die Sie benötigen und die Ihr Vorgesetzter als relevant einstuft.
- Treffen Sie keine eigenen Entscheidungen – in Bereichen, in denen Sie nicht die notwendige Befugnis haben.
Tipp 3: Profilieren Sie sich auf einem anderen Fachgebiet
Gewinnen Sie an Handlungsfreiheit. Verlagern Sie Ihr Interesse auf einen Arbeitsbereich, an dem Ihr Vorgesetzter kein großes Interesse zeigt. Liegt beispielsweise seine Aufmerksamkeit im Controlling auf Einsparmaßnahmen, konzentrieren Sie sich auf das Mahnwesen, denn in diesem Bereich wird er nicht als Experte auftreten wollen. Dadurch sind Sie nicht länger mit der Besserwisserei Ihres Vorgesetzten konfrontiert. Gleichzeitig erhalten Sie so Anerkennung auf einem anderen Fachgebiet.
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