Recruiting: Neue Wege bei der Personalbeschaffung
Social Media Recruiting: Mit Facebook & Co die richtigen Mitarbeiter finden
Das Thema Recruiting wird in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels immer wichtiger. Um die besten Köpfe für sich zu gewinnen, setzen Unternehmen daher zunehmend auf Social Media Recruiting – also auf den Einsatz von Xing, Facebook & Co. bei der Personalbeschaffung.
Die Situation ist verflixt: Aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung benötigt rund die Hälfte der deutschen Unternehmen mehr Mitarbeiter, so die Studie "Recruiting Trends 2014" der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main mit Unterstützung und im Auftrag von Monster Worldwide Deutschland. Doch gleichzeitig gehen knapp 36 Prozent der Firmen davon aus, dass sie mangels geeigneter Bewerber vakante Stellen nur schwer besetzen können. Diese Misere verdeutlicht, wie wichtig das Thema Recruiting – früher "Personalbeschaffung" – für die deutsche Wirtschaft ist. Und wie wichtig es ist, dabei neue Wege zu gehen und dem Trend zur Anwerbung von Mitarbeitern über soziale Netzwerke zu folgen.
Studie zum Download
Die Rollen haben sich vertauscht
Die Situation hat sich für die Unternehmen grundlegend geändert. Während früher die Arbeitnehmer an Firmen herangetreten sind und ihre Dienste angeboten haben, ist es heute oft umgekehrt.
Durch das Überangebot an offenen Positionen und den Mangel an passenden Bewerbern müssen sich heute die Arbeitgeber spannend, interessant und zukunftsträchtig präsentieren.
Zu diesem Thema haben sich übrigens Bettina Schöbitz und Dr. Bernd Slaghuis einem spannenden Blogduett geliefert: Wenn Bewerber Unternehmen grillen.
An den sozialen Netzwerken geht kein Weg vorbei
Firmen müssen also aktiv werden und für sich als Arbeitgeber werben. Und sie müssen sich dorthin begeben, wo sich ihre potenziellen Arbeitnehmer befinden.
So reicht es nicht, lediglich den Kanal zu wechseln und Stellenanzeigen via Xing, LinkedIn, Facebook und Co zu publizieren. Unternehmen sollten potenzielle Kandidaten auch direkt ansprechen. In vielen Branchen, insbesondere in kreativen Berufsfeldern und solchen mit IT-Bezug, ist es nämlich heute üblich, dass Fachkräfte ihre Verfügbarkeit über soziale Netzwerke verkünden. Sie studieren in geringerem Maße Stellenausschreibungen, sondern setzen bei der Suche nach einem neuem Arbeitgeber in erster Linie auf ihr Netzwerk und ihre Kontakte.
Tipp:
Wie erfolgreiches Facebook-Recruiting funktioniert, zeigt das Beispiel des dänischen Unternehmens Maesk Drilling.
Personalverantwortliche müssen umdenken
Social Media Recruiting stellt die HR-Abteilungen von Firmen vor neue Herausforderungen. Eine davon ist Geschwindigkeit: Bewerber können umgehend Kontakt mit einem Unternehmen aufnehmen – erwarten entsprechend aber auch eine schnelle Reaktion. Zudem muss die Ansprache stimmen und auf die jeweilige soziale Plattform abgestimmt sein. So geht es beispielsweise bei Xing deutlich förmlicher zu als bei Facebook.
Social Media Recruiting mit anderen Kanälen kombinieren
Man darf die Bedeutung der neuen Kanäle für das Recruiting aber nicht überwerten. Im Jahr 2013 haben deutsche Firmen gerade mal rund zwei von zehn vakanten Stellen in sozialen Netzwerken ausgeschrieben. Lediglich etwa jede 20. Position wurde auf diese Weise tatsächlich besetzt. Auch wenn das Recruiting via Social Media seither an Bedeutung gewonnen haben dürfte, sollten die HR-Abteilungen der Firmen die neuen Recruiting-Methoden mit anderen gängigen Kanälen für die Personalbeschaffung kombinieren.
Die wichtigsten Kanäle sind dabei sicherlich Stellenbörsen im Internet und die eigene Unternehmens-Webseite, die Firmen viele Möglichkeiten zur Präsentation und Imagepflege bietet. Aber auch Informationsveranstaltungen von Hochschulen, Branchenverbänden und Handelskammern sowie spezielle Karrieremessen und Recruiting-Veranstaltungen können und sollten als ergänzende Beschaffungs-Kanäle genutzt werden.
Besonders, wenn es um die Besetzung von anspruchsvollen Positionen geht, kann sich das Engagement eines externen Dienstleisters auszahlen. Die Zuhilfenahme einer renommierten Personalberatung für Executive Search und Headhunting wie etwa Schultz und Partner stellt hier oft den effektivsten und letztendlich auch günstigsten Weg der Personalbeschaffung dar.
Das könnte Sie auch interessieren:
Vorteil KMU: So punkten Sie bei der Mitarbeitergewinnung gegen Konzerne
Die Generation Y und der Medienwechsel in der Jobsuche
- Kommentieren
- 15853 Aufrufe