Leistungskurve: Finden Sie Ihren natürlichen Tagesrhythmus
Ihre Leistungsfähigkeit unterliegt im Tagesverlauf normalerweise bestimmten Schwankungen. Das entscheidet schon morgens: Während die einen Frühaufsteher sind und morgens am besten arbeiten können, handelt es sich bei anderen um Langschläfer. Diese kommen erst am späten Vormittag in Schwung, können dann aber häufig bis spät abends auf Hochtouren arbeiten.
Tägliche Leistungsbereitschaft durchläuft Hochs und Tiefs
Keiner dieser beiden Grundtypen besser oder schlechter als der andere. Sie haben ihre Leistungsspitzen und -tiefs lediglich zu anderen Tageszeiten. Das heißt, die – statistisch gesehene – durchschnittliche Leitungsbereitschaft verschiebt sich.
Wenn Frühaufsteher ihren Tag morgens um 5 Uhr mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 70 % beginnen und um etwas 10 Uhr auf etwa 140 % Leistungsvermögen kommen, beginnen Langschläfer den Tag zum selben Zeitpunkt bspw. mit nur 40 % ihrer Leistungsfähigkeit. Entsprechend später erreichen sie dann die 140 % Leistungsvermögen – z. B. um 12 Uhr mittags.
Tipp
Die absolute Leistungshöhe und -tiefe kann individuell stark schwanken. Jedoch unterliegen die meisten Menschen im Tagesverlauf den gleichen rhythmischen Leistungsschwankungen.
Nach dem Mittagstief steigt die Leistungskurve
Nach einem Tief am Nachmittag – im statistischen Mittel zwischen 14 und 16 Uhr –, in dem die Leistung in der Regel aber noch immer bei 100 % liegt, steigt die Leistungskurve bis zum Abend noch einmal auf gut 110 %. Ab etwas 22 Uhr fällt die Leistung steil ab und erreicht – immer im statistischen Mittel – nachts um 4 Uhr nur noch 40 %.
Orientieren Sie Ihren Tagesablauf an der Leistungskurve
Die beste Leistung können Sie erbringen, wenn Magen, Milz und Herz hintereinander aktiv arbeiten. In der Regel ist das im ersten Drittel Ihres Arbeitstags. Ein solches Leistungsniveau erreichen Sie für den Rest des Tages nicht mehr. Verlegen Sie deswegen die wichtigsten Aufgaben an den Tagesanfang. Nach dem Mittagessen fallen Sie gewöhnlich in das sogenannte Mittagstief. Ihr Körper ist jetzt mit der Verdauung beschäftigt. Dadurch wird das Gehirn mit weniger Blut und Sauerstoff versorgt.
Expertenrat
Sie können das Mittagstief abmildern, indem Sie weniger und leichter essen. Achten Sie zudem auf leicht verdauliche Kost. Legen Sie größeren Wert Gemüse und Salate. Meiden Sie schwer verdauliches Fett (Fleisch, Soße etc.). Essen sollte Ihren Körper aufbauen, nicht ihn belasten.
Arbeiten Sie nicht gegen Ihren Rhythmus
Versuchen Sie nicht, Ihr Tief mit starkem Kaffeegenuss zu überwinden. Entspannen Sie sich besser bei einer Tasse Tee oder einem Glas Mineralwasser. Nutzen Sie diese Zeit für soziale Kontakte oder erledigen Sie Routineaufgaben.
Ihren natürlichen Tagesrhythmus können Sie ohnehin nur geringfügig beeinflussen. Nutzen Sie diese Gesetzmäßigkeiten deswegen für Ihre Tagesplanung.
Beobachten Sie Ihre Leistungskurve systematisch
Ihren persönlichen Tagesrhythmus finden Sie heraus, indem Sie Ihre Leistungshochs und -tiefs genau beobachten. Orientieren Sie sich dabei an dem folgenden Schnellcheck.
Schnellcheck für Ihren Download
Testen Sie Ihre individuelle Leistungskurve
Dokumentieren Sie Ihre Beobachtungen über 10 Tage
Schreiben Sie die Ergebnisse aus dem Schnellcheck über einen längeren Zeitraum (10 Tage) auf. Überprüfen Sie dann anhand Ihrer Aufzeichnungen, ob Sie Ihren Tagesablauf und Ihre physischen Bedürfnisse besser synchronisieren können.
Integrieren Sie Ihre Leistungskurve in die gesamte Tagesplanung. Arbeiten Sie mit und nicht gegen Ihren Rhythmus.
Tipp
Mit der Leistungsbereitschaft ändert sich auch die Qualität der von Ihnen zu erledigenden Aufgaben. Mit nachlassender Konzentrationsfähigkeit und Fehlerquote verhalten Sie sich reziprok.
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