Motivation steigern: Die Hin-zu- und Weg-von-Strategien für sich und Ihr Team nutzen
Motivation: Nutzen Sie die Hin-zu und Weg-von-Strategien für sich und Ihr Team
Es gibt Mitarbeiter, die dank finanzieller Anreize ihre Leistungen steigern, während andere erst durch Sanktionen bessere Resultate bringen. Wie Sie diese zwei unterschiedlichen Typen gezielt motivieren erfahren Sie hier.
Sie wollen Ihre Mitarbeiter motivieren und haben dafür schon einige Motivationsmethoden angewandt. Dabei machen Sie die Erfahrung, dass die eingesetzten Strategien oftmals nicht zum erwünschten Ziel führen. In Ihrem Team bremsen sich die Mitarbeiter oftmals gegenseitig aus, weil die einen mit Energie Neues beginnen, während die anderen mit Bedenken gegensteuern. Das liegt daran, dass Ihre Mitarbeiter auf unterschiedliche Motivationsmethoden ansprechen.
Die Weg-von- oder Hin-zu-Motivationsrichtung
Die Motivationsrichtung, die Sie einschlagen, wirkt unterschiedlich und führt damit auch zu verschiedenen Ergebnissen. Entscheidend dabei ist, dass Sie sich in gegensätzlichen Situationen für die gleiche Motivationsrichtung entscheiden. Dies ist der Grund, warum Sie manches Mal Erfolge erzielen, ein anderes Mal jedoch Ihr Ziel nicht erreichen.
Leider wird in Unternehmen oft die Hin-zu-Motivationsrichtung bevorzugt. Das bedeutet, man versucht die Mitarbeiter durch finanzielle Anreize zu motivieren ihre Leistung zu steigern. Bei Mitarbeitern, die nur durch drohende Sanktionen bessere Leistungen erbringen (Weg-von-Motivationstyp), wird diese Methode jedoch keinen Erfolg haben. Grundlegend ist die Hin-zu-Motivationsrichtung auch nicht die bessere Motivationsstrategie. Beide Motivationsrichtungen haben sowohl Vor-, als auch Nachteile:
- Hin-zu-Motivationsrichtung: Diese ist zielorientierter. Wer sie nutzt, spricht gut auf Belohnungen an. Die Verbindung einzelner Schritte, die zum angestrebten Ziel hinführen, wird gesehen. Der einzelne bewegt sich auf das zu, was er (erreichen) will. Nachteil: Es wird kaum oder gar nicht über mögliche Probleme, Schwierigkeiten oder Voraussetzungen nachgedacht, die für das Ziel erforderlich sind oder die bei der Zielerreichung auftreten könnten. Entsteht dann ein Problem, ist die Überraschung groß und die Motivation sinkt.
- Weg-von-Motivationsrichtung: Diese ist stärker auf das Erkennen und Lösen von Problemen ausgerichtet. Wer sie nutzt will weg von etwas – sei es die unbefriedigende Arbeitsstelle, dem Schmerz, dem Unwohlsein.
Nachteil: Es wird oft nicht darauf geachtet, wohin die eingeschlagene Richtung führt. Und je weiter sich vom Problem entfernt wird, umso kleiner erscheint das Problem. Dies kann dazu führen, dass die Motivation sich weiter weg-zu-bewegen sinkt.
Checkliste zum Download
Um Ihre Mitarbeiter individuell motivieren zu können, müssen Sie wissen, zu welchem Motivationstyp Sie gehören. Hierbei hilft Ihnen unsere Checkliste: Welcher Motivationstyp ist Ihr Mitarbeiter.
3 Tipps zur Nutzung beider Motivationsrichtungen
Tipp 1: Formulieren Sie Ziele für beide Motivationsrichtungen
Üben Sie Vorgaben für beide Motivationsrichtungen zu formulieren. Dies hilft Ihnen zukünftig schnell und mühelos auf den bevorzugten Motivationsstil umzuschalten. Sicherlich werden Sie von der Unternehmensleitung oder Ihrem Vorgesetzten Ziele erhalten, die vielleicht Ihrer Motivationsrichtung widersprechen. Gleichzeitig haben Sie natürlich Mitarbeiter, von denen ein Teil die Hin-zu-Richtung bevorzugt, während andere die Weg-von-Richtung benötigen. Formulieren Sie deshalb einfach die Vorgaben um.
Ziel-Vorgabe |
Formulierung für die jeweilige Motivationsrichtung |
Zu viele Kundenreklamationen |
Hin-Zu-Richtung:„Lassen Sie uns erst einmal eine schnellere Abwicklung sicherstellen. Parallel dazu werden wir analysieren, welche Gründe für Reklamationen vorliegen. Dies führt uns hin zu zufriedeneren Kunden.“ |
Weg-von-Richtung:„Dank der verbesserten Abwicklung werden Sie sich viel seltener um aggressive Kunden kümmern müssen.“ |
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Schlechte Zusammenarbeit |
Hin-zu-Richtung:„Mit Hilfe der schnelleren Bearbeitung erhalten Sie mehr Zeit für neue Projekte.“ |
Weg-von-Richtung:„Ihre anhaltende Verärgerung über die wiederkehrenden Verzögerungen lösen wir durch eine verbesserte Zusammenarbeit.“ |
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Zu hohes Cholesterin + Übergewicht |
Hin-zu-Richtung:„Ich wiege in 5 Monate 10 Kilo weniger und meine Cholesterinwerte sind normal.“ |
Weg-von-Richtung:„Ich schalte ein Herzinfarktrisiko aus. Dafür nehme ich ab und normalisiere meine Cholesterinwerte.“ |
Tipp 2: Erhöhen Sie Ihre Sensibilität
Sollten Sie die Weg-von-Motivationsrichtung bevorzugen, werden Sie zukünftig bereits aktiv, bevor der Schmerz überwältigt oder Ihnen Ihre Arbeitsstelle vollkommen verhasst ist. Nutzen Sie Ihre Sensibilität, um kleinste Anzeichen der Unzufriedenheit oder des Unwohlseins zu registrieren. Setzen Sie diese für Ihren Motivationskick – etwas zu unternehmen – ein.
Bevorzugen Sie stattdessen die Hin-zu-Motivationsrichtung unterstützt Sie Ihre Sensibilität dabei, erste Anzeichen für Probleme zu erkennen. Passen Sie dann sofort Ihre Zwischenschritte an. Formulieren Sie diese Neuanpassung gemäß dem Hin-zu-Stil.
Tipp 3: Nutzen Sie in Ihrem Team beide Motivationsmethoden
Da beide Motivationsmethoden einander entgegengesetzt sind, wird in Ihrem Team oft genug Disharmonie und somit Motivationsverlust herrschen. Wirken Sie diesen Auswirkungen aktiv entgegen. Teilen Sie bei Teambesprechungen, bei denen es um Projektentwicklungen oder Visionen geht, Ihr Team in zwei Gruppen.
Die eine Gruppe besteht aus den Hin-zu-Motivierten, die hervorragend neue Ziele und Träume anstreben. Die zweite Gruppe aus den Weg-zu-Motivierten, die sehr gut im Lösen von Problemen und vermeiden von Schwierigkeiten sind. Stellen Sie den beiden Gruppen unterschiedliche Aufgaben. Die Hin-zu-Gruppe überlegt, was in diesem Fall getan werden kann; die Weg-von-Gruppe denkt darüber nach, was diesem Ziel im Wege stehen könnte.
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