Mitarbeiter-Autonomie stärken: 5 Schritte für mehr Empowerment
Mitarbeiterführung: Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Selbstständigkeit stärken
Kein Unternehmen kann sich Mitarbeiter leisten, die auf dem gleichen Wissensstand verharren. Entwicklung ist gefordert – heute mehr denn je zuvor. Die Herausforderungen, die an die Unternehmen gestellt sind, sind enorm. Deshalb rückt bei der Führung von Mitarbeitern eine wichtige Führungskompetenz verstärkt in den Fokus: Das Gewähren der Autonomie. Empowerment zählt somit zu einer der wichtigen Aufgabe.
Empowerment beschert der Führungskraft viele Vorteile
Zweifelsfrei ist die Notwendigkeit für ein Mehr an Mitarbeiter-Autonomie bei vielen Führungskräften längst im Bewusstsein verankert. Dennoch mag es sein, dass der Anspruch an die Eigenschaften einer guten Führungskraft mit manchem inneren Gedanken kollidieren „Es kostet mich weniger Zeit, die Aufgaben selbst zu erledigen, als sie an den Mitarbeiter zu delegieren.“ oder „Die Eigenständigkeit des Mitarbeiters bei dieser Arbeit zu fördern, ist viel zu aufwendig und lohnt sich nicht.“
Nur Empowerment – also ein Mehr an Mitarbeiter-Autonomie – beschert Ihnen als Führungskraft kurz-, mittel- und langfristig viele Vorteile:
- Persönliche Entlastung. Sie können sich um die wichtigen Führungsaufgaben kümmern.
- Fachkräftemangel. Indem Sie Aufgaben delegieren, entfalten Sie die Potenziale Ihrer Mitarbeiter. Dies stärkt die Mitarbeitermotivation und letztendlich auch die Mitarbeiterbindung.
- Sinn bei der Arbeit. Nicht allein die Digital Natives suchen Sinn bei der Arbeit. Durch ein Übertragen von mehr Verantwortung kann jeder Mitarbeiter die größeren Sinn-Zusammenhänge seiner Arbeit erkennen – auch dies führt zur Stärkung der Mitarbeiterbindung.
- Personalentwicklung. Die Aufgaben innerhalb eines Unternehmens ändern sich ständig. Just-in-time heißt auch als Führungskraft zu wissen, welcher Mitarbeiter über welche Ressourcen verfügt, wie diese am besten eingesetzt werden und welche (zukünftigen) Aufgaben welchen Ausbau der Mitarbeiterfähigkeiten benötigen. Empowerment ist hierbei ein wichtiger Baustein des Personalmanagements.
Mitarbeiter-Autonomie stärken in nur 5 Schritten
Schritt 1: Anforderungen benennen
Bevor Sie dem Mitarbeiter mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung bei einer Aufgabe oder Fragestellung übertragen, legen Sie Ihre Erwartungen fest. Überlegen Sie in Ruhe:
- Welche Anforderungen stellen Sie?
- Welche Kriterien gilt es zu erfüllen? Welche können dagegen offen bleiben – und vom Mitarbeiter mitdefiniert werden?
- Welche Erwartungen formulieren Sie – im Hinblick auf die Lösung, die Bearbeitung, die Kommunikation zu Ihnen und und und…?
- Welche Frage wird die Autonomie des Mitarbeiters begleiten, beispielsweise „Ist dies schon die beste Lösung, die Sie mir anbieten können“?
Schritt 2: Die Optionen der Eigeninitiative des Mitarbeiters klären
Teilen Sie Ihren Mitarbeitern mit, welche Art der Eigenständigkeit Sie sich vorstellen. Klopfen Sie für sich im Vorfeld Ihrer Delegation folgende Fragen ab – einige Beispiele:
- Sollen die Mitarbeiter auf Ihre Anweisungen warten? Bei welchem Aufgabenabschnitt werden Sie Anweisungen erteilen?
- Warten Sie auf die Fragen der Mitarbeiter?
- Welche Entscheidungen darf der Mitarbeiter treffen – mit oder ohne Absprache mit Ihnen?
- Soll der Mitarbeiter nach Bedarf Bericht erstatten?
- Soll ein regelmäßiger Jour-Fix zur Besprechung des Verlaufs festgelegt werden?
Schritt 3: Stillschweigend getroffene Annahmen aussprechen
Sowohl Sie als auch Ihr Mitarbeiter haben eigene Vorstellungen über das Projekt oder die Aufgabe. Und diese Vorstellungen führen oftmals zu Missverständnissen und Fehlern, da es eben stillschweigend getroffene Annahmen sind. Deshalb ist es wichtig, bei der Delegation solche Annahmen offenzulegen. Teilen Sie mit, welche Vorstellungen Sie bezüglich der Bearbeitung und/oder des Ergebnisses haben. Scheuen Sie sich jedoch im Mitarbeitergespräch nicht, auch Ihrem Mitarbeiter zu diesem Punkt Fragen zu stellen:
- Wie sehen Sie dieses Problem/diese Fragestellung?
- Was gibt es für Sie zu bedenken und zu beachten?
- Welche Priorität räumen Sie welchem Schritt ein?
- Welche Kriterien sind für Sie wichtig?
Schritt 4: Ausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung stellen
Empowerment richtet sich nach dem Mitarbeiter. Seine Fähigkeiten, sein Können und sein Wissen, als auch seine Erfahrungen geben den Ausschlag, wie viel Zeit und Ressourcen Sie zur Verfügung stellen – nicht Ihr Wissen und Ihr Können. Deshalb prüfen Sie, ob Ihr Mitarbeiter über alle Informationen und Ressourcen verfügt, die er benötigt.
Schritt 5: Termine der Kontrolle und Präsentation festlegen
Die Autonomie Ihres Mitarbeiters erfordert einen zeitlichen Rahmen. Setzen Sie diesen – bitte stets in Absprache mit Ihrem Mitarbeiter. Klären Sie also unbedingt, ob es andere Aufgaben gibt, die mit Ihrem Vorschlag der Zeitplanung kollidieren. Legen Sie schließlich Termine zur Kontrolle und Besprechung fest, als auch wann das Ergebnis in welcher Form präsentiert werden soll.
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