Fehlzeiten reduzieren: Im Fehlzeitengespräch Einfluss üben
Fehlzeiten in Ihrem Team reduzieren: Ihre Einstellung als Führungskraft zählt
Für viele Führungskräfte sind (krankheitsbedingte) Fehlzeitengespräche eine Herausforderung. So manche Führungskraft befürchtet, zu stark in die Privatsphäre des Mitarbeiters einzudringen, im Fehlzeitengespräch auf Widerstand zu stoßen und/oder im Krankenrückkehrgespräch, das sie auf Drängen der Personalabteilung führen muss, den Mitarbeiter emotional zu sehr zu belasten.
Als Folge wird das Fehlzeitengespräch oder das Wiedereingliederungsgespräch lieber verschoben – und dieses Aufschieben mit einigen typischen Aussagen gerechtfertigt:
- „Solch ein Fehlzeitengespräch bringt doch nichts.“
- „Ein Krankenrückkehrgespräch kostet mich zu viel Zeit.“
- „Für Mitarbeiter, die dauern fehlen, ist solch ein Gespräch kein geeignetes Instrument, um deren Fehlzeiten nachhaltig zu reduzieren.“
- „Es ist bei jedem Fehlzeitengespräch bzw. Krankenrückkehrgespräch dasselbe. Der Mitarbeiter sitzt vor lauter Angst wie versteinert vor mir. Da lässt sich nicht miteinander reden.“
Solche Aussagen spiegeln jedoch nicht allein vergangene Erfahrungen wider, sondern auch die Einstellungen, die die Führungskraft zum Thema Fehlzeitengespräch hegt. Letztendlich zeigt sich: Es wird am eigenen Einfluss gezweifelt.
Fehlzeiten im Fehlzeitengespräch reduzieren: Sie haben Einfluss
Als Führungskraft sollte der eigene Einfluss nicht unterschätzt werden. Die betriebliche Wiedereingliederung gelingt umso besser, je früher es gelingt, die Krankenrückkehrgespräche zu führen. Denn es geht nicht allein darum, den Mitarbeiter wieder willkommen zu heißen, sondern vorrangig zu klären, welche betrieblichen Ursachen es gibt, die für die Fehlzeiten mitverantwortlich sind – und gemeinsam Lösungen zu besprechen, um die Fehlzeiten zu reduzieren.
Ihr Einfluss zeigt sich somit auf inhaltlicher Ebene. Aber – und dies darf nicht vergessen werden – auch gerade auf der Beziehungsebene. Die folgenden Tipps zeigen auf, welche Aspekte Sie beachten sollten, um erfolgreiche Fehlzeitengespräche zu führen.
Fehlzeitengespräche führen: 3 Tipps
Tipp 1: Keine mechanischen Gespräche
Vor lauter Unsicherheit mit dem „heiklen“ Thema umzugehen, wird sich nicht allein im Krankenrückgespräch bzw. Fehlzeitengespräch an den Leitfaden geklammert, sondern die eigene Aussagen klingen wie (oder beinhalten) Drohungen. Begegnen Sie Ihrem Mitarbeiter auf Augenhöhe. Interessieren Sie sich für seine Seite und seine Bedürfnisse.
Stellen Sie deshalb ruhig die eigene Position und Sachverhalte dar. Formulieren Sie Aussagen, die der Mitarbeiter gut versteht, mühelos annehmen kann und die vor allem keine Ängste oder Widerstände auslöst.
Tipp 2: Glaubwürdige Gesprächsführung
Hinterfragen Sie unbedingt, während Sie das Wiedereingliederungsgespräch vorbereiten, Ihre Einstellung. Prüfen Sie, ob Sie hinter dem Sinn und Ziel eines solches Gespräches stehen. Falls dies nicht der Fall ist, ist das Risiko hoch, dass der Mitarbeiter dies unbewusst bemerkt und nicht offen sein kann. Treten Sie also glaubwürdig auf – von Anfang an.
Tipp 3: Raum geben und Empathie zeigen
Lassen Sie Ihren Mitarbeiter ausreichend zu Wort kommen. Zeigen Sie Empathie und Verständnis für dessen Lage, um so wirklich zu vermitteln „Wir haben Sie vermisst…“ Hören Sie zu. Fragen Sie nach. Klären Sie, was für die betriebliche Wiedereingliederung benötigt wird.
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