Starke Marke? Einfache Marketing Tipps
Selbstständige und Freiberufler kennen es bestimmt: Das Tagesgeschäft läuft. Alles funktioniert gut. Finanziell sind keine bösen Überraschungen in Sicht. Es könnte aber besser laufen. Dieses Gefühl, dass da noch Luft nach oben sein muss, kommt bei vielen Unternehmern und Solo-Selbstständigen daher, dass bestimmte Aufgabengebiete nicht mit der entsprechenden Personalstärke versorgt sind. Zum Beispiel das Marketing.
Was Sie selber tun können
Da sich aber oftmals nicht ohne Weiteres zusätzliches Personal einstellen lässt, bieten sich zu Anfang einfache Marketing-Maßnahmen an, die Sie mit dem umsetzen können, was Sie haben: Die eigene Zeit.
Corporate Design entwickeln
Der Begriff Corporate Design beschreibt das äußere Erscheinungsbild Ihres Unternehmens. Stellen Sie sich Ihre Firma als Produkt vor. Produkte, die wir in Geschäften einkaufen, weisen (in der Regel) eine stimmige und bewusst designte Verpackung auf. Wenden Sie dieses Prinzip auf Ihr Unternehmen an.
Alles, was für Ihre Kunden sichtbar ist, sollte in einem einheitlichen und repräsentativen Design gestaltet sein. Einheitlich bedeutet, dass Briefköpfe, Verpackungen, Logos oder sogar Hausfassaden mit den Unternehmensfarben, einer bestimmten Schriftart oder anderen typischen Merkmalen versehen sind. Repräsentativ bedeutet, dass die Farben und die Design-Elemente so gewählt sind, dass diese zu ihrem Unternehmen und Ihrem Angebot passen.
Hier können Sie anfangen:
Verpackungen
Wenn Sie bei Ihrem Produkt für die Herstellung Kunststoffverpackungen nutzen, nutzen Sie welche, die mit Elementen Ihres Corporate Designs versehen sind. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn einer Verkaufseinheit ein Set mit Schrauben beiliegt. Verpacken Sie dieses in einen bedruckten Kunststoffbeutel. Wenn Sie keine Produkte verkaufen, sondern Service-Leistungen anbieten, verpacken Sie Werbegeschenke darin.
Brief- und Email-Kopf
Briefe werden immer weniger zur Kundenkommunikation genutzt. Doch es ist egal, ob Email oder Brief: Verwenden Sie nicht nur Ihr Logo und Ihre Unternehmensfarben in Kopf- und Fußzeile. Ebenfalls können Sie das Wording standardisieren. Am einfachsten ist das bei den Grußformeln.
Website
Auch hier sollten Sie das Corporate Design unbedingt aufrechterhalten. Ihre Website ist Ihr wahrscheinlich größtes Aushängeschild. Für das Design einer Website benötigt es zugegeben etwas spezifischeres Know-How. Sollten Sie einen Homepage-Baukasten nutzen, versuchen Sie sich aber einmal darin.
Präsent sein
Lassen Sie all diejenigen, die noch nicht ihre Kunden sind, wissen, wer Sie sind, was Sie können und warum Sie besser sind als andere. Alle, die bereits ihre Kunden sind, lassen Sie wissen, dass Sie weiterhin tolle Angebote haben. Um diese Strategie voll auszuspielen, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Marketing-Agentur benötigen. Es gibt aber ein paar einfache Dinge, die Sie schon selber tun können:
Google Business Profile
Lassen Sie sich bei Google besser finden. Mit einem Business Profil erscheinen Sie nicht nur als Unternehmen in den Suchergebnissen, sondern können dieses Suchergebnis auch mit Ihrem Standort bei Google Maps und Ihrer eigenen Homepage verknüpfen. Geben Sie direkt dort Ihre Kontaktdaten an, damit Kunden Sie ohne weitere Umstände erreichen können.
Newsletter
Richten Sie einen informativen Newsletter ein. Da das Verfassen einer solchen Email mit erheblichem Zeitaufwand verbunden ist, beschränken Sie sich auf einen Newsletter im Monat. Der Inhalt sollte dem Kunden einen Mehrwert bieten – zum Beispiel mit Rabattaktionen oder Hinweisen auf ein wechselndes Sortiment.
Bewertungsportale
Wenn Sie sich Ihrer guten Leistung sicher sein können, können Sie auf einem Portal wie Trustpilot eine Unternehmensseite erstellen. Hier können Kunden Ihr Unternehmen bewerten. Beachten Sie, dass das Echo der Kundschaft nicht immer rosig ist. Bei einer durchweg guten Bewertung machen ein paar Ausreißer jedoch nicht viel aus.
Website
Wie bereits zuvor erwähnt, ist es ratsam, eine Website einzurichten. Es kann allerdings nötig sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn Sie jedoch experimentierfreudig sind, probieren Sie sich hier einfach einmal aus. Websites geben dem Unternehmen ein Gesicht und verbessern die Sichtbarkeit im Internet.
Achtung bei diesen Maßnahmen
Flyer
Das Verteilen von Flyern ist aus mehreren Gründen eher weniger empfehlenswert. Es ist eher selten der Fall, dass ein kleines Unternehmen einen Ort findet, an dem sich 500 Flyer zielgerichtet (das heißt an die Zielgruppe) verteilen lassen. Die Response-Rate liegt je nach Quelle in einem Rahmen von 0,2 -3,0 Prozent. Nehmen wir den Mittelwert (1,6 Prozent), bedeutet das, dass sich auf 500 verteilte Flyer acht Menschen in Interaktion mit Ihrem Unternehmen begeben. Das kann der Aufruf der Internetseite sein, das bloße Googlen oder im besten Fall ein interessierter Anruf. Anders gesagt: In dieser Rechnung erreichen Sie mit 500 Flyern, dass sich acht Menschen mit Ihnen auseinandersetzen. Kunden sind das noch nicht.
Werbeplakate
Es kann sehr effektiv sein, große Werbeplakate zu buchen. Vor allem, wenn Ihr Unternehmen in einer eindrucksvollen Größe regelmäßig an hoch-frequentierten Standorten zu sehen ist, bleiben Sie im Gedächtnis. Das ist jedoch teuer und sollte bezüglich Design und Inhalt marketingstrategisch durchdacht sein.
Fazit
Für Startups, Freiberufler und kleine Unternehmen kann es wirkungsvoll sein, sich selbst mit der Unternehmensvermarktung auseinanderzusetzen. Wenn dies nicht zum gewünschten Erfolg führt, sollten Sie den Rat eines Profis hinzuziehen. Nicht zu vergessen: Ein ganzheitliches Marketing ist nicht mal eben nebenbei zusammengeschustert.
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