Marketingerfolg im digitalen Zeitalter geht nicht nach Rezept (1)
Zu aller erst: Es gibt kein Erfolgsrezept für Marketing in der modernen Welt. Sie verläuft nicht linear, sondern ist das Zusammenspiel komplexer Kräfte mit vielen Variablen. Daher hilft Ihnen auch nicht ein starres Rezept mit Punkt 1, 2 und 3. Allerdings wird mein Artikel Ihnen wertvolle Anstöße für neue Denkmuster liefern und damit zumindest Zutaten für den Erfolg.
Teil 1: Wie adressiere ich veränderte Erwartungen und übersättigte Kunden?
Ihre Kunden sind satt, sehr satt. Im Schnitt kommen Konsumenten heute auf ca. 300-500 Werbekontakte am Tag. Der internetaffine, kauffreudige, weibliche Konsument mittleren Einkommens schafft es sogar locker auf einige Tausend Kontakte. Würde nur ein Bruchteil der Informationen in das Bewusstsein der Menschen vordringen, wäre Marketing ein Kinderspiel.
Gegenwärtig beträgt die mediale Überlastung etwa 98%. Laut einer Studie des Journal of Advertising Research "How many advertising exposures per day?" bietet z.B. die Werbeanzeige eines Fachmagazins Informationen für knapp 35-40 Sekunden Lesezeit. Tatsächlich bekommt die Anzeige nur 2 Sekunden Aufmerksamkeit. Damit gehen 38 Sekunden bzw. 95% des Informationsangebots verloren. Das ist bares Geld, welches am Kunden vorbei investiert wurde. Bei anderen Kanälen ist es ähnlich. Die Zeichen stehen auf Bedeutungslosigkeit. Welche Marketingstrategien lohnen sich in Zeiten von Massenkommunikation und Informationsüberlastung überhaupt noch? Was können Unternehmen konkret tun, um in diesem Dschungel das notwendige Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten und es gleichzeitig wirkungsvoll an den Kunden zu kommunizieren?
Marken machen den Unterschied. Starke Marken umso mehr
Die Fakten decken in aller Deutlichkeit auf, dass es zur Notwendigkeit geworden ist, sich mit dem Thema Marketing und Markenkommunikation neu auseinanderzusetzen. Niemand will sein Geld im Getöse von Millionen Werbebotschaften untergehen sehen und doch werden laut LEAD digital 40% der Marketingbudgets nicht sinnvoll investiert². Marketer sind zum radikalen Umdenken gezwungen. Dass Werbung notwendig ist, ist unbestritten. Ohne Differenzierung und Aufmerksamkeit existiert niemand lange.
Relevanz von Werbung anhand der 3 Kernfaktoren
- Aufmerksamkeit
- Erhöhung der Kontaktwahrscheinlichkeit mit der Zielgruppe
- Aktive Differenzierung gegenüber Mitbewerbern und Imagearbeit.
Können nur große, starke Marken Werbeerfolge? Nein, aber es sind Unternehmen, die sich mit ihrem Namen, ihren Produkten, einer kundenorientierten und nachhaltigen Unternehmenskultur, gezielter Positionierung sowie einer klugen und systematischen Unternehmenskommunikation langfristig etabliert haben. Starke Marken grenzen sich klar ab. Starke Marken erreichen damit einen überdurchschnittlich hohen Wirkungsgrad ihrer Marketingausgaben, erzielen eine hohe Kundenbindung, bessere Margen und sichern damit den ökonomischen Erfolg des Unternehmens.
Wie können Sie zur starken Eigenmarke werden?
Marketing muss sich lohnen. Wie das geht? Markenkommunikation. Die Lösung, um im Getöse nicht unterzugehen, heißt also: Werden Sie eine Marke. Denn es ist nicht das Maß an Geld, was den Erfolg bringt. Es sind Systematik, Inhalte und Taktik. Das können auch kleinere Unternehmen. Werden Sie eine Marke, die anders ist, die etwas Besonderes ist und sich damit deutlich abhebt. Bieten Sie Ihren Kunden überdauernde Mehrwerte UND kommunizieren sie authentisch (und systematisch) relevante Botschaften an Ihre Zielgruppe. Nur auf Lautstärke und Reichweite zu setzen ist teuer, bringt aber wenig. Darüber generiert sich nicht automatisch ein nachhaltiges Interesse. Denn leider verwechseln viele Marketer große Aufmerksamkeit von Kunden automatisch mit der Wirkung ihrer Werbebotschaft. Und das wiederum kostet die Unternehmen eine Menge Geld. Möchten Sie Ihre Zielgruppe nachhaltig erreichen und langfristig an sich binden, führen kurzfristige Blockbuster und teure Penetrationswerbung nicht zum angestrebten Erfolg. Es braucht eine klare Strategie. Es braucht relevante Inhalte, Mehrwerte und Identifikation.
Symbiotische Kommunikation
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