Perspektive duales Studium – Ein Erfolgsgarant?
Ein duales Studium bietet die Verknüpfung aus Studium und Berufserfahrung und ebnet Ihnen damit schneller den Weg in den Berufseinstieg und die damit verbundenen Karrieremöglichkeiten.
Steigendes Angebot beim dualen Studium
Dieser Studientyp stellt oft eine reizvolle Alternative zum 'klassischen' Studienweg dar, zumal das Angebot stetig wächst. Dies bezieht sich nicht nur auf die Anzahl von Angeboten, sondern auch auf die Angebotsvielfalt. Innerhalb der Jahre von 2004 bis 2013 hat sich die Anzahl der dualen Studiengänge bereits verdoppelt (von 515 auf 1.014), ebenso die Anzahl der Unternehmen, die diese anbieten (von 18.168 auf 39.622). Die Tendenz ist weiterhin steigend. Gehörten zu den Anbietern noch einst in erster Linie große Wirtschaftsunternehmen, stammen sie inzwischen aus den unterschiedlichsten Branchen, wie zum Beispiel den Medien, dem Gesundheitswesen oder Tourismusmanagement. Besonders beliebt und gefragt sind Bereiche wie Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre. Zu den Gründen dafür zählt beispielsweise, dass eine in diesen Branchen angelegte Ausbildung berufliche Perspektiven auch über nationale Ebenen hinaus ermöglicht.
Zu den Unternehmen, die duale Studiengänge anbieten, gehören neben zahlreichen bekannten großen Firmen auch kleine und mittelständische Unternehmen. Falls ein solches Ihr Interesse geweckt hat, lohnt sich die Nachfrage also in jedem Fall. Zu den Großunternehmen gehören unter anderem Siemens, die Deutsche Bank oder Vattenfall.
Duales Studium: Das sollten Sie wissen
Mit dem dualen Studium ergibt sich die Verschmelzung aus Theorie und Praxis und macht es zudem nicht mehr nötig, sich zwischen Studium und Ausbildung zu entscheiden, da es sich in diesem Fall um eine Art Mischform handelt.
- Bewerben Sie sich rechtzeitig
Sie sollten bei der Entscheidung für ein duales Studium unbedingt darauf achten, sich rechtzeitig zu bewerben und damit die Dauer des Bewerbungsverfahrens und mögliche Absagen einzukalkulieren. Deshalb gilt es, die Bewerbungen im Spätsommer/Herbst des Vorjahres des Jahres abzuschicken, in dem Sie ihr Studium aufnehmen möchten. Viele Unternehmen beginnen sehr frühzeitig mit ihren Ausschreibungen und auch diese sind es, die hart umkämpft sein werden. - Informieren Sie sich im Vorfeld über die Hochschulen
Nicht unwesentlich ist es auch, sich über die Hochschule, die in Zusammenhang mit dem Unternehmen steht, zu informieren. Wie bei normalen Hochschulen auch, gibt es hier Institute, die die Einrichtungen bewerten. Das wohl bekannteste ist das CHE-Ranking. Hier gibt es Hochschulen, die bereits seit Jahren zu den besten zählen. So zum Beispiel die „IUBH Duales Studium“, welche Unternehmen wie Siemens, die Deutsche Bahn oder Mercure Hotels als Praxispartner im Programm hat.
Die Anforderungen an die Bewerber
Die Bewerbung für einen dualen Studiengang läuft in den meisten Fällen direkt über die jeweiligen Unternehmen ab. Grundsätzlich zählt hier die individuelle und aussagekräftige Bewerbung mehr als der Notenschnitt des Abiturs. Sie sollten allerdings beachten, dass sich dies je nach Größe und Beliebtheit eines Unternehmens auch anders verhalten kann. Anders ausgedrückt: Mit einem etwas 'schlechteren' Notenschnitt sind die Chancen auf Erfolg bei kleinen und mittelständischen Unternehmen höher.
Gemeinsam ist allen Firmen, dass jeder Bewerber bestimmte Eigenschaften formaler und persönlicher Art mitbringen sollte, um den firmeninternen Anforderungen und denen des dualen Studiums gerecht zu werden. Formal ist bis auf wenige Ausnahmen das Abitur unerlässlich, weitere Kriterien können variieren. Zu den persönlichen Eigenschaften zählen:
- hohes Maß an Belastbarkeit
- praktisches Interesse
- Ehrgeiz
- Durchsetzungsvermögen
- Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft
- gegebenenfalls Mobilität
- Flexibilität
Das Auswahlverfahren kann sich nach Einreichen der Bewerbungsunterlagen je nach Firma unterschiedlich gestalten, allerdings gibt es einige typische Beispiele für die angewandten Methoden. Durch diese werden Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Bewerbers ermittelt und die Stressresistenz geprüft. Dieses Personalauswahlverfahren wird auch als Assessment-Center bezeichnet.
- persönliches Bewerbungsgespräch/Interview
- schriftlicher Kompetenztest
- Rollenspiele
- Gruppendiskussion
- Postkorbübungen (Aufgaben, zum Beispiel Dokumente, müssen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens bearbeitet werden)
- Präsentation
- Stresstest
Nicht selten ist es so, dass jüngere Bewerber die meisten der Eigenschaften nicht mitbringen, weil ihnen die Selbstkenntnis und praktische Erfahrungswerte fehlen. Sollten Sie bereits im Berufsleben stehen und einen Karrierewechsel anstreben, kann das duale Studium eine annehmbare Alternative darstellen. Allerdings muss man sich hier zumeist auf ein geringeres Gehalt einstellen als zuvor. Die Zukunftsaussichten sich dafür jedoch sicherer.
Die Perspektiven und weiteren Karrierewege
Der Markt für duale Studiengänge dürfte sich wohl positiv entwickeln, da diese den Unternehmen erlauben Absolventen zu rekrutieren, die bereits mit Abschluss ihres Studiums über ein wertvolles Maß an praktischer Erfahrung verfügen und mit den unternehmensinternen Strukturen vertraut sind. Außerdem stellen die Studierenden während ihrer Ausbildung eine wertvolle Bereicherung für ein Unternehmen dar und können zu Innovation und Weiterentwicklung beitragen.
Wenn Sie sich für ein duales Studium entscheiden, sammeln Sie damit nicht nur wertvolle praktische Kenntnisse, sondern haben auch die Möglichkeit, für den späteren Berufsweg wertvolle Kontakte zu knüpfen und in der Zukunft auf dieses Netzwerk zurückzugreifen. Außerdem stehen die Übernahmechancen sehr gut, denn rund 80 Prozent der Studierenden erhalten eine Anstellung. In einigen Firmen ist die Weiterbeschäftigung nach dem Studium sogar bereits vertraglich festgelegt.
- Kommentieren
- 11128 Aufrufe