Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch: Einfach mehr Geld verdienen
Gastbeitrag von berufsstrategie.de
Vorstellungsgespräch: So gehen Sie gut vorbereitet in die Gehaltsverhandlung
Die Gehaltsverhandlung ist der krönende Abschluss in Ihrem Bewerbungsverfahren.
Leider werden hierbei auch viele Fehler begangen und häufig wichtige Standards sowie Rituale nicht beachtet. Damit Ihnen das nicht passiert und Sie Ihre Gehaltsvorstellung im neuen Job erzielen, haben wir Ihnen die wesentlichen Regeln übersichtlich zusammengestellt.
Gehaltsverhandlungen haben die besten Aussichten auf Erfolg, wenn Sie Ihr Anliegen überzeugend darlegen. Im Vorfeld ist hierfür die individuelle Vorbereitung, ggf. unterstützt durch eine Bewerbungsberatung sehr empfehlenswert.
Vorbereitung auf Gehaltsverhandlung: Gehaltsvorstellung muss realistisch sein
Ein Jobwechsel ist üblicherweise mit einer Gehaltssteigerung verbunden. Ihre Gehaltsvorstellung muss jedoch realistisch sein, um Aussicht auf Erfolg zu haben.
So bereiten Sie sich vor:
- Informieren Sie sich über die üblichen Branchengehälter: Viele Internetportale bieten einen Gehaltsvergleich an.
- Bewerten Sie Ihre eigene Arbeitsleistung präzise.
- Recherchieren Sie die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Zukunftschancen der jeweiligen Firma.
- Orientieren Sie sich nicht ausschließlich am Gehalt.
Manche Unternehmen können möglicherweise keine Spitzengehälter zahlen. Dafür bieten sich dort aber vielleicht andere Vorteile:- Erwartet Sie eine spannende Aufgabe?
- Wird die Umsetzung beruflicher Ziele ermöglicht?
- Besteht die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren?
- Ist dieses Unternehmen für ein sehr kollegiales Umfeld bekannt?
- …
Diese Faktoren können Ihre Entscheidung positiv beeinflussen.
Gehaltsverhandlung: Argumente sind ausschlaggebend
Wenn im Vorstellungsgespräch die Gehaltsverhandlung zum Thema wird, so gilt auch hier das Motto: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch heraus.
Achten Sie darauf, respektvoll die richtigen Worte zu finden und den Bogen nicht zu überspannen. Mit einer Vergütungsstudie das Gespräch zu beginnen ist eher ungeschickt. Es wirkt sehr schnell belehrend und blockiert den anderen.
Stellen Sie bei der Gehaltsverhandlung Argumente in den Vordergrund, die Ihre Gehaltsvorstellung untermauern:
- Ihr berufliches Profil
- Ihre persönlichen Stärken und fachliche sowie soziale Kompetenzen
- Ihre bisherigen beruflichen Erfolge, wie z.B. besondere Projekte oder Referenzen
Auf dieser Basis sollte dann ein angemessenes Gehalt als Ziel thematisiert werden.
Hinweis:
Verhandelt wird übrigens immer um das Brutto-Jahresgehalt, es sei denn, es geht um ein Jahresgehalt unter 36.000 Euro. In diesem Fall ist eine Verhandlung um ein monatliches Gehalt vorzuziehen.
Klären Sie diesbezüglich, ob und in welcher Höhe Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt werden.
Versuchen Sie es möglichst zu vermeiden, als erster eine konkrete Summe zu nennen. Überlassen Sie das erste Angebot Ihrem Gegenüber bzw. dem Unternehmensvertreter. Vielleicht ist dieser sogar großzügiger als Sie es sich erwartet haben? Wenn es sich nicht vermeiden lässt, ist es strategisch klug, eine Ober- und Untergrenze zu nennen, um einen Verhandlungsspielraum zu schaffen.
Erfolgreich verhandeln: Verbale und non-verbale Signale beachten
Generell gilt es nicht nur eine gewisse Gehaltssumme zu nennen, sondern diese auch in der richtigen Form einzufordern.
Zeigen Sie nicht zu große Unsicherheiten: Eine leise Stimme, ein gesenkter Blick und viele vorsichtige Formulierungen: „Wie wäre es, vielleicht, könnten Sie sich vorstellen, unter Umständen...“ bringen Sie nicht weiter.
Versuchen Sie durch etwas Übung vorab mit Ihrer Körpersprache Selbstsicherheit auszustrahlen. Aber Achtung: Selbstüberschätzung ist stets verkehrt: Wer zu viel fordert oder protzt, sowieso besser als alle anderen zu sein, katapultiert sich selbst ins Aus.
Strategisch klug argumentieren
Von der Firmenseite werden niedrige Gehaltszahlen gerne wie folgt erklärt: „Sie werden nicht damit zufrieden sein, was ich Ihnen als Gehalt anbieten kann … aber leider, leider geht es nicht anders. Da können wir nichts machen.“ So oder ähnlich wird sehr gerne ein geringer Lohn begründet.
Wie verhalten Sie sich hier am besten?
Geben Sie Ihrem Gegenüber zunächst Recht. „Ja, das stimmt, damit bin ich wirklich nicht zufrieden.“ Und dann fügen sie hinzu: „Trotz allem sollten wir versuchen, eine wirklich angemessene Lösung zu finden. Was gibt es da für Möglichkeiten, aktuell und perspektivisch?“
Auf diese Weise zeigen Sie Verständnis, aber auch, dass man Sie nicht so schnell zum Schweigen bringt. Besprechen Sie nun verschiedene Optionen, z. B. einen fest vereinbarten Gehaltsanstieg.
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