Ihr Hobby zum Beruf machen: Wägen Sie die Vorteile und Nachteile ab
Ihr Hobby zum Beruf machen: Hinterfragen Sie diesen Schritt gründlich
Mit völliger Hingabe arrangieren Sie bereits seit Stunden die Noten für die Kapelle des Musikvereins. Überrascht schauen Sie auf die Uhr und können es kaum glauben: Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Eine Erfahrung, die Sie immer wieder machen, wenn Sie sich mit Ihrem Hobby beschäftigen, aber leider nicht, wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz sind. Und so schleicht sich mal wieder ein Gedanke in Ihren Kopf:
Warum nicht mein Hobby zum Beruf machen?
Diesen Gedanken wird jeder, der ein Hobby hat, mal denken. Ob Sie nun mit Vergnügen gärtnern, in einer Band spielen, als Schiedsrichter im Fußballverein agieren oder leidenschaftlich gern kochen, was immer Ihr Hobby sein mag, Sie werden Ihr Hobby stets als einen krassen Gegensatz zu Ihrem Beruf empfinden. Denn in Ihrem Hobby können Sie (meist) walten und schalten, wie Sie wollen. Sie sind keinen Zwängen und Pflichten ausgesetzt. Sie können sich nach Ihren Vorstellungen entfalten. Sie können aber auch Ihr Hobby mal vernachlässigen, ohne dass Sie negative Folgen befürchten müssen.
In Ihrem Beruf sieht dies natürlich ganz anders aus. Kein Wunder also, dass Sie in Stresssituationen oder bei hohem Arbeitsdruck sich einem Tagtraum hingeben: Ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sich diesen Traum zu erfüllen, mag reizvoll sein, sollte jedoch von Ihnen wirklich hinterfragt werden. Denn wenn Sie Ihr Hobby zum Beruf machen, gehen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit – und dies sollte stets gut überlegt und geplant sein. Deshalb wägen Sie die Vorteile und Nachteile ab.
Ihr Hobby zum Beruf machen: Prüfen Sie die Vorteile und Nachteile – Schritt für Schritt
Bevor Sie sich wie in der Infografik auf den Weg begeben, um sich mit dem eigenen Hobby selbstständig zu machen, sollten Sie noch einen weiteren Schritt – den allerersten Schritt – einplanen.
Fragen Sie sich: Wollen Sie wirklich all die Hürden (wie Finanzierung), Anforderungen (wie das Erstellen eines Businessplans) und die Risiken (wie mit Ihrer Hobby-Geschäftsidee zu scheitern) eingehen?
Analysieren Sie deshalb einmal in Ruhe Ihre Ausgangssituation – und machen Sie sich dann auf den Weg in die Selbstständigkeit oder mit neuer Motivation in Ihren jetzigen Beruf.
Schritt 1: Listen Sie die Vorteile auf
Geben Sie sich nun Ihrem Traum hin. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Hobby zum Beruf gemacht. Notieren Sie all die Vorteile, an die Sie bei diesem Schritt in die Selbstständigkeit denken können. Einige typischen Vorteile sind:
- Hohe Identifikation mit dem Thema.
- Großes Engagement sich mit dem Thema zu befassen.
- Viel Wissen, Können und Know-How – Sie sind der Experte bei Ihrem Hobby.
- Sie gehen leidenschaftlich mit Ihrem Hobby um und würden diese Leidenschaft auch mit in Ihre Geschäftsidee bringen.
- Sie setzen sich gerne mit dem Thema Ihres Hobbies auseinander – unabhängig davon, wie lange es dauert und wie viel Zeit Sie dafür investieren müssen.
- Sie können sich vorbehaltlos für Ihr Hobby begeistern – auch für die Routineaufgaben oder langweiligeren Tätigkeiten, die bei Ihrem Hobby anfallen (wie Üben oder Unkraut zu jäten).
- Sie bilden sich auf diesem Gebiet gerne weiter.
- Sie zeigen Disziplin, wenn es um Ihr Hobby geht.
- Sie sind Ihrem Hobby bereits seit Jahren treu, d.h. Ihr Hobby ist keine „Eintagsfliege“, sondern ein Teil Ihres Lebens.
Durch die Auflistung der vielen Vorteile, die dieser Schritt mit sich bringt, zeigen sich aber auch erste Stärken, die Sie für Ihre (mögliche) Selbstständigkeit benötigen: Ausdauer, Disziplin, Engagement, Wissen, Know-How, Begeisterung und eine hohe Identifikation. Allerdings benötigen Sie auch noch einiges andere –und damit wenden Sie sich bitte den Nachteilen zu.
Schritt 2: Machen Sie sich die Nachteile bewusst
Nach dem Motivationsschub, den Ihnen das Auflisten der vielen Vorteile beschert hat, heißt es nun ein wenig „herunterzukommen“. Betrachten Sie nun einmal die Schattenseiten dieses Schrittes. Schreiben Sie diese in Ruhe für sich auf – einige typische Nachteile finden Sie im Folgenden aufgelistet:
- Ihr Steckenpferd ist kein freizeitlicher Zeitvertreib mehr – es wird zu Ihrem Beruf.
- Sie müssen nun ökonomische Aspekte beleuchten, die bisher nichts mit Ihrer Liebhaberei zu tun hatten.
- Sie müssen sich damit auseinandersetzen, wie Sie mit Ihrem Hobby auch Geld verdienen (siehe hierzu erneut die Infografik).
- Sie müssen generell klären, ob Sie die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, um mit Ihrer Liebhaberei ein Geschäft oder ein Unternehmen eröffnen zu können, d.h. es gilt zu klären, ob Sie eine Ausbildung nachweisen müssen, einen Meisterbrief benötigen oder ein Gewerbe anmelden müssen.
- Sie müssen sich mit Fragen übers Marketing, Kundengewinnung, Finanzierung, Steuern und der Mitarbeiterführung beschäftigen – dies kostet Zeit, Energie und Ihre Aufmerksamkeit, die Sie nicht für Ihr ehemaliges Hobby aufbringen können.
- Sie müssen unternehmerisch denken, um aus Ihrem Steckenpferd eine Firma machen zu können.
- Sie müssen das Risiko eingehen, dass Sie bei einem Fehlschlag vielleicht auch die Lust und Freude an Ihrer Liebhaberei verlieren.
Gehen Sie jetzt bitte Ihre Nachteile in Ruhe durch. Stellen Sie sich bei jedem Nachteil, den Sie notiert haben, folgende Fragen:
- Sind Sie bereit, diesen Nachteil zu akzeptieren und in Kauf zu nehmen?
- Haben Sie das Wissen und Können, um diesen Nachteil zu meistern?
- Haben Sie bereits Ideen, wie Sie diese Hürde, die der Nachteil aufzeigt, nehmen können?
Schritt 3: Wägen Sie nun die Vorteile und Nachteile ab
Um eine Entscheidung treffen zu können, ob Sie Ihr Hobby zum Beruf machen, haben Sie mit den beiden ersten Schritten die wichtigste Vorarbeit geleistet. Wägen Sie schließlich ab, welche Seite – also die Seite der Vorteile oder der Nachteile – mehr Gewicht für Sie hat. Und setzen Sie im Anschluss Ihre Entscheidung in die Tat um. Gehen Sie mit bester Motivation wieder an Ihre bisherige Arbeit. Oder Sie beginnen den Weg in Ihre Selbstständigkeit.
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