Erfolgreiche Existenzgründung: Mit einem gelungenen Erstkontakt die Weichen für eine professionelle PR-Arbeit stellen
Erfolgreiche Existenzgründung: Beziehen Sie bei Ihrer PR-Arbeit von Anfang an die Presse mit ein
Als Jung-Unternehmer und Existenzgründer müssen Sie sich nicht allein durch Ihr Unternehmenskonzept von der Konkurrenz abheben. Vielmehr gilt von der Öffentlichkeit – und damit von Ihren (potenziellen) Kunden – wahrgenommen zu werden. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an innerhalb des eigenen Business-Plans auch ein Marketingkonzept zu entwickeln.
Allerdings sollte dieses Marketingkonzept nicht allein den Fokus auf
- Flyer,
- Broschüren,
- Anzeigen
- Prospekte
- und/oder Social Media Marketing
legen, sondern gezielt auch auf den Kontakt zur Presse.
Gerade auch in Zeiten, in denen die Social Media (Facebook, Twitter, YouTube) den Kommunikationsfluss zwischen den Menschen – und somit auch zu Ihrem Kunden – sehr stark bestimmen, sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit durchaus auf die traditionelle Presse-Arbeit lenken. Denn laut der Media-Analyse 2012 lesen 48,6 Millionen Bürger täglich eine Tageszeitung – dies entspricht einer Reichweite von 71 Prozent -, wobei die Zeitung das einzige Kommunikationsmedium ist, das die verschiedenen gesellschaftlichen Zielgruppen gleichzeitig erreicht: Ob Jung oder Alt, ob Mann oder Frau, ob Einkommensstarke oder Einkommensschwache.
Darüber hinaus erzielen Sie mit einem guten Presse-Artikel einen wichtigen Effekt: Beim Lesen wird dieser nicht als reiner Werbebeitrag aufgefasst und verankert sich beim Leser – und somit beim Kunden viel nachhaltiger als jede Anzeige oder Flyer. Die Ursache für diesen Effekt ist einfach: Jeder (Presse-)Artikel wird ausschließlich als Wissens- und Informationsvermittlung durch die Zeitung - einem neutralen Dritten – wahrgenommen, während reine Werbemaßnahmen wie Flyer und Anzeigen natürlich als vom Unternehmen gesteuerte Aussagen bewertet werden, die kritischer aufgenommen werden.
Als Existenzgründer sollten Sie deshalb unbedingt in Ihr Marketingkonzept auch den Bereich Pressearbeit aufnehmen – und zwar von Anfang an. Damit Sie jedoch bei Ihrem Erstkontakt keine Fehler machen, die Ihnen die spätere Zusammenarbeit mit dem Journalisten und dem Pressemedium erschweren, bieten Ihnen die folgenden Schritte eine gute Orientierung, wie Sie den Erstkontakt am besten gestalten sollten.
Erfolgreiche Pressearbeit von Anfang an: 7 Schritte , wie Sie für den Presse-Erstkontakt bei Ihrer Existenzgründung
Schritt 1: Sich mit den bestehenden Pressemedien vertraut machen
Als Existenzgründer haben Sie sich mit einem wichtigen Analysefaktor schon bekannt gemacht: Der Marktanalyse. Wenden Sie jetzt diese Kompetenz auch für die Wahl des richtigen Pressemediums an. Listen Sie auf, welche Pressemedien
- es auf lokaler Ebene bei Ihnen gibt: Tages- und Wochenzeitungen, Anzeigenblätter, kostenlose Wochenzeitungen, die an alle Haushalte verteilt werden, als auch Lokalanzeiger.
- sich auf der Wirtschaftsebene in Ihrer Region angesiedelt haben: Die IHK-Magazine bzw. Handwerkszeitungen.
- es auf der Fachebene gibt, die Sie kennen.
Sie verschaffen sich auf diese Weise erst einmal einen Überblick über die Zeitungen und Magazine.
Schritt 2: Den Presse-Markt sondieren
Beginnen Sie ein wenig wie ein Journalist zu denken. Studieren Sie dafür einmal ganz bewusst Ihre Zeitung und einzelne Fachmagazine – und zwar von der ersten Seite an. Listen Sie auf, welche Rubriken es gibt – beispielsweise bei einer Zeitung Politik, Wirtschaft, Lokales, Familie, Freizeit, Feuilleton, abhängig vom Fachmagazin Titelthema, Wirtschaft, Unternehmen.
Nachdem Sie sich so mit dem Inhalt des jeweiligen Magazins bzw. Zeitung auseinandergesetzt haben, fragen Sie sich:
- Für welche Rubriken können Sie interessante Themen liefern?
- Welche Neuheiten bieten Sie mit Ihrem Unternehmen an?
- Mit welchem Journalist in welchem Ressort sollten Sie also in Kontakt treten?
Tipp:
Sollte es Ihnen jetzt schwer fallen, Themen für einzelne Rubriken zu finden, listen Sie einmal gezielt die Stärken und Ziele Ihres Unternehmens auf. Was bieten Sie an? Weshalb sind Sie für welche Kunden – und damit Leserzielgruppe – interessant? Wodurch heben Sie sich von Ihrer Konkurrenz ab? Was tun Sie bzw. Ihr Unternehmen für die Gemeinschaft? All dies sind interessante Themen, die auch der Presse angeboten werden können.
Schritt 3: Kontaktdaten eruieren
Wenden Sie ein Prinzips des Direct-Mailings auch auf den Kontakt zu der Presse an: Sie müssen den richtigen Ansprechpartner kennen. Sie können nicht einfach Ihre Pressemeldung an die Zentrale mailen bzw. faxen. Das Risiko ist dann einfach zu groß, dass Ihr Presseartikel niemals zum richtigen Journalisten gelangt. Noch können Sie den Presseartikel dem falschen Ressort, beispielsweise dem Feuilleton, zukommen lassen, in der Hoffnung, diese leiten es dann schon ans Wirtschafts-Ressort weiter.
Deshalb machen Sie Ihre Hausaufgaben. Lesen Sie das Impressum. Suchen Sie den Namen des Journalisten für das jeweilige Ressort heraus. Und falls keiner aufgelistet ist, sollten Sie bei der Zeitung bzw. dem Magazin anrufen.
Schritt 4: Pressematerial zusammenstellen
Mit den ersten Schritten haben Sie die wichtigsten Fakten zusammengetragen. Jetzt gilt es, den Kontakt inhaltlich vorzubereiten. Denn Sie müssen natürlich dem Journalisten – also der Presse – auch ein Geschenk machen. Und dieses Geschenk heißt. Presseartikel, Pressebilder, Screenshots. Bieten Sie am besten einen Kurzartikel mit maximal 150 Zeichen sowie einen ausführlicheren Presseartikel an. So hat der Journalist die Möglichkeit, auch bei wenig Platz einen Presseartikel in die Zeitung mit aufnehmen zu können.
Tipp:
Sollten Sie wenig Erfahrung mit dem Schreiben eines (Presse-)Artikels haben, holen Sie sich professionelle Unterstützung bei einer Presseagentur oder einem freien Journalisten vor Ort. Denn so mancher Presseartikel landet trotz interessantem Thema im Papierkorb, weil er einfach nicht den redaktionellen Anforderungen genügt. Deshalb investieren Sie in gute Pressearbeit – es lohnt sich.
Schritt 5: Pressematerial zustellen
Am besten per E-Mail. Denn so kann der zuständige Journalist dies mühelos ins Layout der Zeitung einfügen. Denken Sie daran, Ihre E-Mail als Werbebrief zu verstehen, der nochmals kurz umreißt, weshalb der beigefügte Presseartikel für das Pressemedium interessant sein könnte.
Schritt 6: Nachfassen ist angesagt
Scheuen Sie sich nicht beim Journalisten anzurufen. Allerdings nicht gleich am nächsten Tag, sondern innerhalb einer Woche nachdem Sie Ihren Presseartikel per E-Mail zugesandt hatten. Achten Sie darauf, jetzt nicht plump nach dem Erhalt des Presseartikels zu fragen – und wann dieser denn erscheinen wird -, sondern bieten Sie weitere Informationen, Grafiken oder Bilder an, die von Interesse sind.
Schritt 7: Der Kontakt steht im Vordergrund
Natürlich ist es fantastisch, wenn Ihnen der Journalist zusagt, in der nächsten Ausgabe Ihren Presseartikel zu drucken. Doch ein „Nein“ sollte Sie weder entmutigen noch eine Verärgerung provozieren. Denken Sie daran: Wenn es jetzt nicht klappt, klappt es vielleicht beim nächsten Mal. Allerdings nur, wenn Sie einen respektvollen und freundlichen Kontakt zum Journalisten hergestellt haben.
Tipp:
Um Ihre Chancen zu erhöhen, mit Ihrem Presseartikel einen Treffer zu landen, sollten Sie auch einmal die Mediadaten des jeweiligen Pressemediums studieren. Denn viele Zeitungen bzw. Fachmagazine haben Themenschwerpunkte - pro Monat oder Ressort - für die immer interessante Beiträge gesucht werden. Überlegen Sie, zu welchem Themenschwerpunkt Sie etwas liefern könnten und sprechen Sie den Journalisten darauf an.
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