Karriere fördern: 5 Denkfallen, die Sie vermeiden sollten
Kontinuierlich die Karriereleiter erklimmen: Neugierde und Offenheit sind gefordert
Heutzutage Karriere zu machen, erfordert nicht allein Know-How, Wissen und Sachkenntnisse auf Ihrem Arbeitsgebiet, es verlangt auch Karriere zu machen erfordert Neugierde, Interesse und Offenheit für Neues, um mit all den täglichen Anforderungen und Herausforderungen erfolgreich umgehen zu können. Diese Offenheit und Neugierde zu bewahren gelingt jedoch am ehesten, wenn Sie erkannt haben, dass sich innerhalb des eigenen Denkens Denkmechanismen etabliert haben, die diese Offenheit blockieren können.
Negativen Folgen der Denkmechanismen zeigen sich
Verständlicherweise werden Sie kaum Ihr eigenes Denken (ständig) hinterfragen, da dafür einfach die Zeit fehlt. Im Alltag weisen folgende Verhaltensweisen und Vorgänge auf das Auftreten von Denkfallen hin:
- Tritt ein Problem auf, wird es automatisch nach altbewährtem (Denk-)Muster analysiert und gelöst: „Diese Vorgehensweise ist eben erprobt.“
- Fragestellungen werden mit abgespeicherten Erfahrungen verglichen: „Dies ist so ähnlich wie…“
- Entscheidungen werden aufgrund bestehender Denkmuster getroffen: „Dies ist das Beste, was wir in dieser Situation machen können.“
- Ideen werden zu oft nur innerhalb des einen Denk-Kontextes freigesetzt.
- Das eigene Verhalten wird durch Schlussfolgerungen geprägt, die schnell getroffen werden: „Daraus schließe ich, dass…“
- Neue Situationen, die nicht in das vertraute Denkmuster passen, können verunsichern und dadurch zu Irrtümern führen.
- Sichtweisen, die konträr zum eigenen Denkmechanismus stehen, werden abgelehnt.
- Das Verhalten und Auftreten von Kollegen, Kunden und/oder des Vorgesetzten, das nicht ins eigene Denkmuster passt, führt zu Verwirrungen, Missverständnissen und Konflikten.
Diese Folgen des eigenen Denkmechanismus sind wenig förderlich für die eigene Karriere. Das Erklimmen der Karriereleiter wird dadurch drastisch erschwert. Zweifelsfrei bieten Denkmechanismen Sicherheit, sind vertraut und ermöglichen es blitzschnell in Situationen reagieren zu können. Dennoch sollten, in regelmäßigen Abständen, gerade die typischen Denkfallen überprüft werden, um Missverständnissen und Fehleinschätzungen vorzubeugen. Sie erhalten und steigern dadurch die eigene Offenheit und Flexibilität im Denken.
Flexibilität und Offenheit im Denken sind gefragt: 5 Denkfallen, die Sie überwinden sollten
Denkfalle Nr. 1: Nur das eigene Weltbild zählt
Um sich in der Welt zurechtzufinden, haben Sie sich Parameter gesteckt, die Ihr Weltbild bestimmen und Ihnen als Orientierung dienen. Viele dieser Parameter sind kulturell geprägt und wurden oftmals bereits in der Kindheit etabliert. Gibt es im eigenen Weltbild Parameter, die zu starr sind wie „Als Führungskraft muss ich eigene Gefühle ignorieren“, die zu Glaubenssätzen wurden, besteht das Risiko, die Weltoffenheit einzubüßen und nur noch das eigene Weltbild als Maßstab aller Dinge gelten zu lassen.
Prüfen Sie:
- Welche Ansichten Ihrer Mitmenschen irritieren Sie oder machen Ihnen gar Angst?
- Welches Verhalten Ihrer Mitmenschen ruft starkes Unbehagen aus?
- Wann weigern Sie sich, den Standpunkt des anderen zu überdenken und blocken diesen ab? Warum tun Sie dies?
Hinweis:
Wie Sie diese und die folgenden Denkfallen erfolgreich überwinden können, verrät Ihnen unsere Übersicht: Überwinden Sie gezielt Ihre Denkfallen.
Denkfalle Nr. 2: Kurzfristige und einseitige Schlussfolgerungen ziehen
Bei auftretenden Problemen – wie Engpässen beim Personal aufgrund eines erhöhten Krankenstandes oder der Abwanderung von Kunden – geschieht eins sehr schnell: Um Herr der Lage zu werden, werden kurzfristige und einseitige Entscheidungen getroffen, die leider zu einem späteren Zeitpunkt nicht daraufhin überprüft werden, ob sie mittel- und langfristig geeignet sind, um das Problem nachhaltig zu lösen. So können sich bestehende Probleme verstärken und/oder neue hinzukommen. Vielleicht wurde kurzfristig Personal an anderer Stelle abgezogen, um den Ausfall aufzufangen, ohne zu bedenken, dass nun an anderer Stelle Arbeiten liegen bleiben.
Prüfen Sie:
- Werden in brenzligen Situationen zu schnelle Entscheidungen getroffen?
- Basieren diese Entscheidungen auf vertrauten Schlussfolgerungen?
- Welche Bereiche werden bei diesen kurzfristigen Entscheidungen ausgeblendet?
Denkfalle Nr. 3: Dem ersten Eindruck folgen
Ob Sie sich nun ein Urteil über einen Bewerber machen oder eine Sachlage einschätzen um eine Entscheidung zu treffen, hüten Sie sich davor, sich nur nach Ihrem ersten Eindruck zu richten. Denn Ihr erster Eindruck vermittelt Ihnen einzig die Informationen und Fakten, die Sie in diesem Augenblick sammeln konnten. Und diese sind weder umfangreich, noch umfassend. Deshalb sollten Sie Ihren ersten Eindruck niemals überbewerten, sondern ihn als Basis sehen.
Prüfen Sie:
- Welchen ersten Eindruck haben Sie gewonnen?
- Welches Urteil ziehen Sie aus diesem ersten Eindruck?
- Welche Informationen und Fakten fehlen Ihnen?
Denkfalle Nr. 4: Der blinde Fleck der Emotionen
Gefühle sind wichtig. Denn Ihre Gefühle dienen Ihnen als Informationsträger, wie Sie eine Situation, ein Gespräch und/oder einen Mitarbeiter einschätzen. Deshalb sollte den eigenen Gefühlen genügend Raum im Berufsalltag gegeben werden. Allerdings mit einer Einschränkung: Starke Gefühle wie Frust, Wut, Ärger, aber auch Euphorie, Begeisterung und Freude sollten niemals als alleiniger Berater bei komplexen oder schwierigen Situationen herangezogen werden. Denn diese starken Gefühle erzeugen in der Regel einen blinden Fleck im Denken, der alles andere – wie Vernunft und kritisches Hinterfragen – ausblendet.
Prüfen Sie:
- Wie schätzen Sie Situationen ein, wenn Sie voller Begeisterung sind?
- Wie bewerten Sie ein Gespräch oder eine Situation, wenn Sie wütend sind?
- Welche starken Gefühle sorgen bei Ihnen für einen blinden Fleck im Denken?
Denkfalle Nr. 5: Von Ähnlichkeiten leiten lassen
In vielen Situationen lassen sich mühelos Parallelen zu vergangenen Situationen entdecken. Oftmals selektiert das Gehirn diese Ähnlichkeiten blitzschnell heraus, um ebenso schnell Möglichkeiten der Handlung aufzuzeigen. Das Risiko, das auftritt ist:
- Situationen und/oder Menschen werden zu schnell in vertraute Schubladen gesteckt.
- Von dieser Ähnlichkeit wird zusätzlich abgeleitet, dass, wenn dieser Mensch/diese Situation in diesem einen Aspekt eine Gleichheit aufweist, dies auch bei weiteren Aspekten zutreffen wird, d.h. der Mensch/die Situation wird nicht weiter beobachtet, sondern es wird eine Wertung getroffen, die einzig auf (vermuteten) Ähnlichkeiten basiert.
Dadurch können nicht nur Missverständnisse, sondern auch Fehler und Konflikte entstehen, die Ihrem Aufstieg auf der Karriereleiter und somit Ihrer Karriere empfindlich schaden können.
Prüfen Sie:
- Welche Schlussfolgerungen zogen Sie aus Ähnlichkeiten, die Sie in der jeweiligen Situation entdeckt hatten?
- Woran erinnert Sie das Verhalten Ihres Kollegen, Ihres Mitarbeiters oder Ihres Kunden? Was schließen Sie aus dieser Verknüpfung? Wie beeinflusst dies Ihr eigenes Verhalten und Vorgehen?
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