Berufliche Mobilität: Schritt für Schritt den Umzug planen
Berufliche Mobilität fordert oft genug einen Umzug
Wer heute berufliche Mobilität praktiziert, wird längst nicht allein lange Anfahrtsstrecken und Anfahrtszeiten zur Arbeitsstelle in Kauf nehmen. Vielmehr beinhaltet die berufliche Mobilität oft genug auch den eigenen Umzug. Denn um die attraktive Stelle antreten zu können, heißt es: Umziehen mit Sack und Pack.
Ihr Umzug wird somit zu einer kleinen, logistischen Herausforderung, bei der erst einmal viele Fragen im Kopf herumschwirren:
- Sollen Sie den Umzug alleine organisieren?
- Sollen Sie den Umzug durch eine Firma durchführen lassen?
- Wie können Sie günstig und billig umziehen?
- Wie hoch können die Umzugskosten werden?
- Wie viele Umzugskartons werden Sie benötigen?
- Und die ganz entscheidende Frage: Wie können Sie Ihren Umzug richtig organisieren, damit nichts vergessen geht und kein unnötiger Stress beim Umziehen entsteht?
Orientieren Sie sich am besten an dem folgenden zeitlichen Countdown, der Ihnen einen hervorragenden Überblick über alle notwendigen Tätigkeiten bietet, die Sie für Ihre Umzugsplanung benötigen.
Für Ihre berufliche Mobilität den Umzug planen: Ihr zeitlicher Countdown
3 Monate, bevor Sie umziehen
- Kündigen Sie fristgerecht Ihre alte Wohnung.
- Falls Sie den Arbeitgeber wechseln, denken Sie daran, Ihren Resturlaub so zu planen, dass Sie ausreichend Zeit für Ihren Umzug haben. Verbleiben Sie bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber, wechseln jedoch zu einer Filiale an einem anderen Ort, beantragen Sie jetzt Ihren Sonderurlaub.
- Kontaktieren Sie mindestens drei verschiedene Speditionsfirmen, damit diese Ihnen für Ihren Umzug jeweils ein Angebot unterbreiten können. Achten Sie darauf, dass jedes Angebot eine genaue Leistungsbeschreibung beinhaltet. Nur so können Sie einen richtigen Vergleich machen und wissen, was in den Umzugskosten enthalten ist und was Sie selbst ausführen müssen.
- Organisieren Sie Ihren Telefon- und Internetanschluss. Als Kunde können Sie den laufenden Vertrag Ihrer jetzigen Telekommunikationsgesellschaft mit seinen aktuellen Konditionen in die neue Wohnung mitnehmen. Sollte der Telefonanbieter die bisherige Leistung am neuen Wohnort nicht erbringen können, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht von drei Monaten. Deshalb erkundigen Sie sich, ob Ihr Telefon-/Internetanbieter die gleichen Leistungen auch am neuen Wohnort liefern kann. Falls Nein, kündigen Sie.
6 – 8 Wochen, bevor Sie umziehen
- Informieren Sie Ihren Strom-, Gas- und Wasseranbieter über Ihren Wohnungswechsel und Zählerstand. Falls Sie bei Ihrem Umzug auch den Anbieter wechseln wollen, schließen Sie mit diesem einen Vertrag ab.
- Beginnen Sie Ihre Gegenstände und Sachen zu sortieren. Packen Sie Gegenstände, die Sie in den kommenden Wochen definitiv nicht mehr benötigen, bereits in Umzugskartons. Beschriften und nummerieren Sie diese. Legen Sie sich am besten eine Liste an, auf der Sie vermerken, in welchem Umzugskarton Sie welche Gegenstände verpackt haben.
- Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich nun von Unnötigem oder alten Dingen zu trennen. Stiften Sie diese einem Oxfam-Laden oder einem Sozialkaufhaus, indem Hartz IV Empfänger günstig Gegenstände erstehen können. Ansonsten werfen Sie den altem Kram weg.
- Planen Sie bereits jetzt die Einrichtung Ihrer neuen Wohnung. Zum einen steigert dies die eigene Motivation. Zum anderen müssen Sie natürlich auch jetzt entscheiden, ob Sie in der neuen Wohnung auch neue Möbel aufstellen möchten. Abhängig vom Möbelgeschäft, indem Sie diese kaufen, müssen Sie mit einer Lieferfrist von 6 – 8 Wochen rechnen.
- Beginnen Sie alle Belege, die Ihren Umzug betreffen, zu sammeln. Denn Sie können die Umzugsausgaben, die ja aus beruflichen Gründen entstanden sind, als Werbungskosten steuerlich absetzen.
4 Wochen, bevor Sie umziehen
- Falls Sie über einen Kabelanschluss verfügen, gilt es jetzt einiges in die Wege zu leiten. Denn ist der Anschluss nicht in der Miete der alten Wohnung enthalten, müssen Sie den alten Vertrag kündigen, falls in der neuen Wohnung ein neuer Betreiber den Anschluss bereitstellt. Ansonsten müssen Sie Ihrem bestehenden Anbieter in jedem Falle Ihre neue Adresse mitteilen.
- Falls bei Ihrem Umzug Sperrmüll anfällt, sollten Sie die Sperrmüll-Abfuhr bestellen.
- Prüfen Sie den Versicherungsschutz Ihrer Hausratversicherung. In der Regel besteht diese im Falle eines Umzugs meist für beide Wohnungen für einen Zeitraum von maximal zwei Monate.
- Organisieren Sie nun in Ihrem Familien-/Freundes- und Bekanntenkreis Helfer für den Wohnungswechsel: Angefangen von der Packhilfe bis zum Träger am Umzugstag, als auch für die Unterstützung beim eventuellen Renovieren (der alten und der neuen Wohnung). Listen Sie am besten auf, wer Ihnen wann helfen wird, damit die Arbeitskräfte gut eingeteilt werden können.
- Haben Sie Haustiere, sollten Sie diese nochmals vor dem Umzug durch Ihren Tierarzt durchchecken lassen. Prüfen Sie, ob alle notwendigen Papiere auf dem aktuellen Stand sind, damit der Tierarzt an Ihrem neuen Wohnort alles korrekt vorliegen hat. Sollten Ihre Haustiere – beispielsweise Ihre Katzen – sehr stressanfällig sein, fragen Sie Ihren Tierarzt, ob er ein Beruhigungsmittel auf Naturbasis empfehlen kann.
- Informieren Sie die Schulen oder den Kindergarten, den Ihre Kinder besuchen.
- Werfen Sie einen Blick in Ihre Gefriertruhe bzw. in das Gefrierfach Ihres Kühlschranks. Wie viele eingefrorene Lebensmittel finden Sie vor? Erstellen Sie am besten einen Essensplan, damit Sie die Nahrungsmittel noch rechtzeitig verzehren können.
2 Wochen, bevor Sie umziehen
- Führen Sie Ihren Umzug selbst durch, sollten Sie zu diesem Zeitpunkt Angebote für einen Umzugstransporter eruieren. Fragen Sie nach, wie viel Stauraum Sie benötigen, um wirklich alles unterbringen zu können. Machen Sie schließlich einen Vergleich – es lohnt sich. Mieten Sie dann bei der Autovermietungsfirma, für die Sie sich entschieden haben, den Umzugstransporter an.
- Arrangieren Sie unbedingt eine Parkplatzreservierung, sowohl vor Ihrer alten als auch Ihrer neuen Wohnung. Sie benötigen ausreichend Platz, um den Umzugstransporter parken zu können. Die gewünschten Halteverbotszonen können Sie beim Straßenverkehrsamt beantragen. Klären Sie, ob Sie die Halteverbotsschilder selbst abholen und montieren müssen. Falls ja, übergeben Sie diese Aufgabe einem Dienstleister. Haben Sie eine Speditionsfirma mit Ihrem Umzug beauftragt, kümmert sich diese um das Halteverbot.
1 Woche, bevor Sie umziehen
- Melden Sie sich bei Ihrer Sparkasse, Ihrer Bank, der Post, der GEZ, Ihrer Krankenkasse, sowie bei den Behörden und Ämtern um. Sparen Sie sich dabei die unzähligen E-Mails oder persönlichen Gänge. Erledigen Sie Ihre Ummeldung online: beispielsweise auf den Portalen Easy Ummelden oder Online Ummelden, die es Ihnen ermöglichen, mehrere Ummeldungen gebündelt zu erledigen.
- Vergessen Sie bei Ihrer Ummelde-Aktion nicht, einen Nachsendeantrag bei der Post zu beantragen.
- Organisieren Sie, falls Sie den Umzug nicht durch eine Spedition durchführen lassen, besser weitere Umzugskartons, außerdem Packmaterial, Füllmaterial und Abdeckplanen, eine oder mehrere Sackkarren, Möbelroller und Trageriemen, als auch Zurrgurte. Denn nun beginnt der Endspurt beim Einpacken. Vergessen Sie nicht, eine ausreichende Anzahl von Müllsäcken und Klebeband zu besorgen.
- Haben Sie Kinder, lassen Sie Ihre Kinder – natürlich abhängig vom Alter – ihre wichtigsten Sachen selbst einpacken. Dadurch binden Sie Ihr Kind aktiv mit in den Umzug mit ein.
- Sollten Sie kleine Kinder haben, sprechen Sie ab, wer in der Familie bzw. dem Freundeskreis am Tag des Umzugs die Aufgabe des Babysitters übernimmt.
- Beginnen Sie, außer es macht eine Spedition, mit dem Abbau Ihrer Möbel.
- Prüfen Sie, ob Sie in der alten Wohnung noch renovieren müssen. Und führen Sie die Renovierungsarbeiten zügig durch.
- Vereinbaren Sie unbedingt einen Termin für die Übergabe der alten Wohnung.
3 Tage, bevor Sie umziehen
- Erstellen Sie einen Einräumplan für die neue Wohnung. Regeln Sie mit einem Möbelstellplan, welches Möbelstück in welches Zimmer kommt. Dies erleichtert das schnelle und mühelose Zuordnen der Möbelstücke beim Umzug.
- Tauen Sie Ihre Gefriertruhe ab. Reinigen Sie diese anschließend. Werfen Sie einen Blick in Ihren Kühlschrank und überlegen Sie, ob und was Sie überhaupt noch einkaufen müssen. Planen Sie dabei auch gleich die Verpflegung (Essen + Getränke) für die vielen Helfer am Umzugstag, als auch für sich und Ihre Familie im neuen Heim.
- Informieren Sie Ihre alten und neuen Nachbarn, wann Sie umziehen werden. Bitten Sie um Verständnis für einen erhöhten Lärmpegel.
Am Umzugstag
- Bitten Sie Ihren Babysitter Ihre Kinder ganz früh abzuholen, falls Sie nicht vereinbart haben, dass Ihre Kinder bei diesem übernachten sollen.
- Sperren Sie Ihre Haustiere kurzfristig im Badezimmer ein, da hier nichts abgebaut oder herausgeholt werden muss. Verstauen Sie Ihre Katzen erst ganz zum Schluss in der Tiertransportbox. So ist der Stress am geringsten.
- Decken Sie Ihre Böden mit den Abdeckplanen ab.
- Tauen Sie, falls Sie dies nicht bereits am Vortag erledigt haben, in den frühen Morgenstunden Ihren Kühlschrank ab.
- Koordinieren Sie Ihre Umzugshelfer. Dadurch verhindern Sie, dass alle ziellos durcheinander laufen.
- Verpacken Sie wichtige Papiere, Ihre Schlüssel, Ihr Handy und den Akku, sowie notwendiges Werkzeug und Putzzeug separat. Verstauen Sie es eigenhändig in Ihrem Auto.
Nachdem Sie umgezogen sind
- Führen Sie eine Wohnungsübergabe durch. Notieren Sie sich dabei unbedingt den Zählerstand. Lassen Sie sich vom Vermieter die Übergabe der Wohnung und des Schlüssels schriftlich bestätigen.
- Kontrollieren Sie sicherheitshalber noch einmal Ihre Ummeldung. Sind alle informiert? Liegt der Kfz-Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamtes Ihrer neuen Heimatstadt Ihre Adresse vor?
- Planen Sie eine Einweihungsparty. Laden Sie Ihre neuen Nachbarn und Arbeitskollegen ein. Es gibt keine bessere Gelegenheit, um sich zwanglos kennenzulernen.
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